Thor: Love & Thunder in der Filmkritik: Wenn Götter enttäuschen - Seite 3
Wir verraten in unserer Filmkritik zu Thor 4, warum der Film von Taika Waititi viele Probleme hat und warum uns das aktuelle MCU Sorgen bereitet.
Da Thor selbst kaum mehr etwas ernst nimmt und meist nur mit Sarkasmus oder übertriebenen Gefühlsausbrüchen reagiert, fällt es zunehmend schwerer, die große Gefahr durch Gorr oder dessen Leid nachzuvollziehen - oder dem überhaupt Raum zu geben. Dabei kann man Christian Bale keinen Vorwurf machen, der eine an sich gute Schauspielleistung abliefert. Aber den vorherigen Lobgesängen von Kevin Feige & Co. wird der neue Antagonist keinesfalls gerecht - ähnlich wie es schon im Vorgänger bei der von Cate Blanchett dargestellten Odinstochter Hela der Fall war.
Und dann ist da noch die Liebe. Waititi hat selbst in einem Interview vor dem Filmstart verraten, dass sein größtes Problem die Liebesgeschichte im vierten Thor war. Süßer Kitsch, große Liebe und mitreißende Romantik sind überhaupt nicht sein Ding. Oh weh, das merkt man tatsächlich enorm. Das liegt keinesfalls an Hemsworth und Portman, vielmehr fehlt es schlicht an der nötigen Inszenierung und Elektrizität - blöd für einen Donnergott.
Augen & Ohren: Eine gute Figur, doch kaum auf eigenen Beinen
Bei den Kulissen und einigen speziellen Szenen gibt es immer mal wieder nette Anspielungen oder gar 1:1-Shots, die beinahe genau so aus den Comics übernommen wurden - allen voran aus Thor: God of Thunder von 2012 und der bereits erwähnten "Mighty Thor"-Reihe. Abgesehen davon erwartet euch ein absolut typischer MCU-Look, der mit einigen Heavy-Metal- und Hardrock-Nuancen erweitert wurde.
Musikalisch darf man sich, ähnlich wie schon beim Vorgänger, auf grandiose Klassiker freuen. Unter anderem dabei: Guns N' Roses, ABBA, Ginger Johnson, Dio uvm. Anders als bei den Guardians-Filmen von James Gunn tragen die aber nie wirklich etwas Nennenswertes bei.
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Noch enttäuschender als Doctor Strange 2
So bleibt am Ende ein Film, der spaßige Momente hat, im großen Gesamtbild aber mit vielen Widersprüchen, Problemen und schlechtem Pacing zu kämpfen hat. Dabei ruht man sich noch dazu viel zu sehr auf kreativen Ideen aus der Vergangenheit aus, die ihren Reiz längst verloren haben, oder klatscht den Fans ins Gesicht, was sie sich lautstark gewünscht haben.
Ein Beispiel? Der von Taika Waititi selbst gespielte Steinmensch Korg - für viele ein Höhepunkt aus Thor: Ragnarok -, der nun nicht mehr als ein angestaubtes Mitbringsel aus dem Vorgänger ist. Oder die Guardians of the Galaxy, die noch enttäuschender sind und überhaupt keinen Mehrwert mit sich bringen und sich aus reinen Marketinggründen im Thor-Film befinden. Wenn solche Elemente einfach nur im Film sind, damit man damit groß die Werbetrommel schlagen kann, dann braucht's das nicht.
Wenn man dann noch liest, dass interessante Charaktere wie der Grandmaster (Jeff Goldblum) oder der Zwergenschmied Eitri (Peter Dinklage) aus dem Film geschnitten wurden, dann ist man schon sehr verdutzt. Wir wollen damit nicht behaupten, der Film wäre durch die beiden viel besser geworden. Aber einer der großen Pluspunkte der Marvel-Filmwelt sind doch die unzähligen tollen Charaktere und Möglichkeiten, auch abseits von reinem Fanservice.
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Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.
Die Blade Filme mit Snipes und auch die Blade Serie (die übrigens genial war aber leider damals zu blutig und brutal für TV) haben zum Glück ja auch keinerlei Verbindungen zu anderen Superhelden. Ich sehe die also losgelöst vom Rest. Probleme kommen dann, wenn eben zusammengemischt wird.
Bei Morbius von DC sah ich jetzt aber dieses Mischproblem (soweit ich geschaut habe) aber nicht.
Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.
Ethernals war als "Götterschnickschnack" für mich ebenfalls sehr schwierig, ebenfalls irgendwie kein Superheldenstoff für mich, spätestens bei den Celestials bin ich da aber restlos raus.?
Bei Thor wiederum haben sie die Kurve "Götter sind auch nur High-Tech Aliens" sehr passend hinbekommen, den letzten hab ich jetzt noch nicht gesehen, aber bei den Bildern ist mir negativ aufgefallen das die "Rüstungen/Dresses" für mich irgendwie zunehmend nach Fortnite/Apex/however aussehen.
Jede Menge knallige Farben und sinnlose Accessoires in maximal Bunt. ?
Zeus ist nicht tot und beauftragt Hercules jagt auf Thor zu machen, wobei mir Hercules irgendwie nicht cool und muskulös erscheint, ein Arnold Schwarzenegger-Verschnitt wäre hier geil(er) gewesen. Dazu natürlich die zweite Szene ... reißt Thor nach Valhalla um Jane (und andere?) zu retten?!
Was Valhalla angeht, glaube ich eher, dass Thor im nächsten Film auch sterben wird und dann in Valhalla mit Jane wiedervereint wird.
Ich wurde gut unterhalten, auch wenn der Bösewicht leider nicht so toll war, wie er scheinbar hätte sein können wenn man die Comics kennt (ich kenne sie nicht!). Gut gespielt von Bale, aber die Klasse und Präsenz eines Thanos erreicht er nicht. Klar, Thanos wurde über mehrere Filme aufgebaut aber ich glaube der Bösewicht hier dürfte "deutlich" stärker sein ... eigentlich. Ich mein, wer Götter en mass tötet.
Nun ja ... interessant sind die zwei Creditszenen am Ende:
Zeus ist nicht tot und beauftragt Hercules jagt auf Thor zu machen, wobei mir Hercules irgendwie nicht cool und muskulös erscheint, ein Arnold Schwarzenegger-Verschnitt wäre hier geil(er) gewesen. Dazu natürlich die zweite Szene ... reißt Thor nach Valhalla um Jane (und andere?) zu retten?!