Thor: Love & Thunder in der Filmkritik: Wenn Götter enttäuschen - Seite 2

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Test Maci Naeem Cheema - Redakteur
Thor: Love & Thunder in der Filmkritik: Wenn Götter enttäuschen - Seite 2
Quelle: Marvel Studios

Wir verraten in unserer Filmkritik zu Thor 4, warum der Film von Taika Waititi viele Probleme hat und warum uns das aktuelle MCU Sorgen bereitet.

Im weiteren Verlauf konzentriert Waititi sich dann auf den neuen Antagonisten, Gorr. Der von Christian Bale gespielte Bösewicht war einmal ein gottesfürchtiger Mann voller Glauben, Hoffnung und Herz. Trotz unzähliger Gebete und eines frommen Lebens muss Gorr dabei zusehen, wie seine junge Tochter in seinen Armen stirbt.

Wenig später trifft Gorr dann auch noch den verantwortlichen Gott, der ihn nur auslacht und erniedrigt, statt ihm Hoffnung zu geben. Das und eine mysteriöse Waffe, das sagenumwobene Nekroschwert (ja, das heißt so), reichen bereits aus, um den gebrechlichen Gorr in eine bösartige, auf den Tod aller Götter getrimmte Schattengestalt zu wandeln, die fortan blutrünstig durch die Welten zieht.

Thor will das natürlich verhindern und trifft auf seiner Mission unter anderem auf sein Kindheitsidol Zeus (Russel Crowe), alte Bekannte wie Sif (Jaimie Alexander) sowie auf seine Ex-Freundin Dr. Jane Foster (Natalie Portman) ...

Ach herrje: Taika Waititi und die große Liebe

Comic-Fans oder fleißige Wikipedia-Ratten wissen es bereits: Thor: Love & Thunder erzählt darüber hinaus die beliebte Geschichte der Comic-Reihe "The Mighty Thor", die Mitte der 2010er-Jahre für Aufsehen sorgte. Zum einen lernt Thor darin eines Tages, dass er seines Hammers Mjölnir nicht mehr würdig ist und ihn somit nicht mehr heben kann. Zum anderen gibt es eine neue Trägerin, seine krebskranke Ex-Freundin Jane Foster, die schrittweise die Rolle des Donnergotts übernimmt und durch die gewonnene Asgardische Macht ihren Krebsverlauf aufhalten und ihr Leben retten kann.

Christian Bale als Gorr der Götterschlächter im zweiten Trailer zu Thor 4: Love and Thunder Quelle: Marvel Studios Thor 4 - Love and Thunder in der Filmkritik: Wenn Götter uns enttäuschen - große Sorge um das MCU

Gorr, the God Butcher (Christian Bale)
Im Film werden die Comics natürlich, wie auch schon in der Vergangenheit, eher als Inspiration genutzt und weniger als klar vorgegebene Handlungspunkte. Thor wird im Film ebenso mit Jane Foster und ihren neuen Fähigkeiten konfrontiert, dabei bekommt er zum einen wichtige Unterstützung von seiner Ex für seine geplante "Götterrettung".

Zudem entsteht ein wildes Beziehungsmuster zwischen Thors Ex-Freundin Jane und Thors Ex-Waffe Mjölnir, die nun miteinander anbandeln, während er und seine neue Waffe, die in Avengers: Infinity War geschmiedete Axt Stormbreaker, eifersüchtig und offensichtlich aufgewühlt am Seitenrand stehen. Ganz lustig, ja. Von solch "verrückten Taika-Momenten" hat der Streifen aber überraschend wenig, ganz besonders in der zweiten Hälfte.

Wie sich das alles weiterentwickelt, möchten wir natürlich nicht verraten. Auch nicht, ob man sich beim Bösewicht Gorr auf weitere MCU-Auftritte freuen darf - mit Christian Bale hat man schließlich einen ungemein beliebten Schauspieler ins Marvel-Universum gebracht.

Was wir aber sagen möchten: Ob Gorr und seine Beweggründe, der allgemeine Unterhaltungsgrad des knapp zweistündigen Films, die Entwicklungen für die Zukunft des MCU, sowie - allen voran! - die Beziehung zwischen Jane und Thor, nichts sitzt wirklich richtig, und so hat man wieder einmal das Gefühl, einen Standard-Superheldenfilm mit zu wenig Identität und Herz zu sehen. Beinahe in jedem Aspekt enttäuscht der vierte Thor-Film.

Extreme Widersprüche: Wenn Götter und Menschen sich lieben

Das große Problem von Thor: Love & Thunder findet sich in der Diskrepanz der vielen unterschiedlichen Inhaltsstoffe. Man versucht offensichtlich, den Charme und den abgedrehten Spaß aus Thor: Ragnarok zu rekonstruieren.

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Doch statt darauf aufzubauen, verheddert sich Waititi immer und immer wieder. Funktioniert Thor noch im Vorgänger oder in den vielen Avengers-Filmen hervorragend, bricht die Hauptfigur unter der Last der emotionalen Reise, die einem hier verkauft werden soll, zusammen. Es gibt nun mal einen großen Unterschied zwischen einer "Comic Relief"-Figur und einem Protagonisten.

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    • Kommentare (29)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Spiritogre
        Zitat von LesterPG
        Da muß ich sagen das "der selbstgebaute Dracula des MCU" mich zwar generell unterhalten hat aber für mich ein generelles Problem mitbringt das es auch bei Ethernals, Blade & Moon Knight auffällig ist.

        Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.
        Ja, deswegen werden (wurden) solche Serien in den Comics auch selten gemischt, da dass "Power Balancing" zu unausgewogen ist. Bei den Avengers hat man dann z.B. Black Widow und Hawkeye mit reingenommen obwohl jeder Superkräfte Superheld eigentlich nur einmal mit den Fingern schnipsen müsste um die platt zu machen. Hier sind eben auch die Comics schon unausgegoren und man sollte nicht zu viel drüber nachdenken.

        Die Blade Filme mit Snipes und auch die Blade Serie (die übrigens genial war aber leider damals zu blutig und brutal für TV) haben zum Glück ja auch keinerlei Verbindungen zu anderen Superhelden. Ich sehe die also losgelöst vom Rest. Probleme kommen dann, wenn eben zusammengemischt wird.

        Bei Morbius von DC sah ich jetzt aber dieses Mischproblem (soweit ich geschaut habe) aber nicht.
      • Von Spiritogre
        Zitat von LesterPG
        Da muß ich sagen das "der selbstgebaute Dracula des MCU" mich zwar generell unterhalten hat aber für mich ein generelles Problem mitbringt das es auch bei Ethernals, Blade & Moon Knight auffällig ist.

        Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.
        Ja, deswegen werden (wurden) solche Serien in den Comics auch selten gemischt, da dass "Power Balancing" zu unausgewogen ist. Bei den Avengers hat man dann z.B. Black Widow und Hawkeye mit reingenommen obwohl jeder Superkräfte Superheld eigentlich nur einmal mit den Fingern schnipsen müsste um die platt zu machen. Hier sind eben auch die Comics schon unausgegoren und man sollte nicht zu viel drüber nachdenken.

        Die Blade Filme mit Snipes und auch die Blade Serie (die übrigens genial war aber leider damals zu blutig und brutal für TV) haben zum Glück ja auch keinerlei Verbindungen zu anderen Superhelden. Ich sehe die also losgelöst vom Rest. Probleme kommen dann, wenn eben zusammengemischt wird.

        Bei Morbius von DC sah ich jetzt aber dieses Mischproblem (soweit ich geschaut habe) aber nicht.
      • Von Gast1661893802
        Zitat von Spiritogre
        Das ist richtig aber bisher konnte man auch ohne die "zugehörigen" Filme gesehen zu haben dennoch ohne Kenntnisse einen Film sehen und ich finde, das geht bei Dr. Strange 2 eben nicht mehr. Der geht vielleicht ohne Spider-Man aber ohne WandaVision ist er halt nicht wirklich verständlich.
        Ja, das geforderte Gesamtpaket stellt mittlerweile ein Problem dar, man muß quasi alles konsumiert haben oder es gibt große Fragezeichen.?

        Zitat von Spiritogre
        Es ist mir nur etwa gerade aufgefallen, als ich am Wochenende dann doch mal Morbius probieren wollte. Der Film hat ja ordentlich Kritiken eingesteckt und gilt als ziemlich mies. Ich habe ihn noch nicht fertig gesehen kann die Kritik bisher aber kein bisschen nachvollziehen.
        Da muß ich sagen das "der selbstgebaute Dracula des MCU" mich zwar generell unterhalten hat aber für mich ein generelles Problem mitbringt das es auch bei Ethernals, Blade & Moon Knight auffällig ist.

        Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.

        Ethernals war als "Götterschnickschnack" für mich ebenfalls sehr schwierig, ebenfalls irgendwie kein Superheldenstoff für mich, spätestens bei den Celestials bin ich da aber restlos raus.?

        Bei Thor wiederum haben sie die Kurve "Götter sind auch nur High-Tech Aliens" sehr passend hinbekommen, den letzten hab ich jetzt noch nicht gesehen, aber bei den Bildern ist mir negativ aufgefallen das die "Rüstungen/Dresses" für mich irgendwie zunehmend nach Fortnite/Apex/however aussehen.
        Jede Menge knallige Farben und sinnlose Accessoires in maximal Bunt. ?
      • Von Spiritogre
        Zitat von Matthias Dammes
        Dass im MCU alles mit allem zusammenhängt, ist aber nun keine sonderlich neue Erkenntnis.
        Das ist richtig aber bisher konnte man auch ohne die "zugehörigen" Filme gesehen zu haben dennoch ohne Kenntnisse einen Film sehen und ich finde, das geht bei Dr. Strange 2 eben nicht mehr. Der geht vielleicht ohne Spider-Man aber ohne WandaVision ist er halt nicht wirklich verständlich.
      • Von Matthias Dammes Redakteur
        Zitat von Rabowke

        Zeus ist nicht tot und beauftragt Hercules jagt auf Thor zu machen, wobei mir Hercules irgendwie nicht cool und muskulös erscheint, ein Arnold Schwarzenegger-Verschnitt wäre hier geil(er) gewesen. Dazu natürlich die zweite Szene ... reißt Thor nach Valhalla um Jane (und andere?) zu retten?!

        Interessant ist auch, dass Hercules hier offenbar zum Gegenspieler wird. In den Comics ist er eigentlich Teil der Avengers.

        Was Valhalla angeht, glaube ich eher, dass Thor im nächsten Film auch sterben wird und dann in Valhalla mit Jane wiedervereint wird.
      • Von Rabowke Klugscheißer
        Ich hab Thor 4 am Wochenende gesehen und er war für mich deutlich deutlich besser als Dr. Strange 2, Eternals und Shang Chi. Morbius war ziemlich scheisse und auch der dritte Spider-Man war leider nicht ganz so toll, aber immer noch gut bis sehr gut!

        Ich wurde gut unterhalten, auch wenn der Bösewicht leider nicht so toll war, wie er scheinbar hätte sein können wenn man die Comics kennt (ich kenne sie nicht!). Gut gespielt von Bale, aber die Klasse und Präsenz eines Thanos erreicht er nicht. Klar, Thanos wurde über mehrere Filme aufgebaut aber ich glaube der Bösewicht hier dürfte "deutlich" stärker sein ... eigentlich. Ich mein, wer Götter en mass tötet.

        Nun ja ... interessant sind die zwei Creditszenen am Ende:

        Zeus ist nicht tot und beauftragt Hercules jagt auf Thor zu machen, wobei mir Hercules irgendwie nicht cool und muskulös erscheint, ein Arnold Schwarzenegger-Verschnitt wäre hier geil(er) gewesen. Dazu natürlich die zweite Szene ... reißt Thor nach Valhalla um Jane (und andere?) zu retten?!
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