Thor 4: Love and Thunder in der Filmkritik: Wenn Götter enttäuschen - Sorge ums MCU

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Test Maci Naeem Cheema - Redakteur
Thor 4: Love and Thunder in der Filmkritik: Wenn Götter enttäuschen - Sorge ums MCU
Quelle: Marvel Studios

Nach Spider-Man und Doctor Strange, sowie einigen Disney-Plus-Shows rund um MCU-Neulinge wie Moon Knight oder Mrs. Marvel, geht es jetzt auch für Thor Odinson, eines der letzten Avengers-Gründungsmitglieder, in ein neues und imposantes Abenteuer. Dabei trifft der von Chris Hemsworth gespielte Donnergott auf einen gebrochenen Mann, der die Schnauze voll hat von Gottheiten und deren extremen Machtmissbrauch. Wir verraten euch in unserer Filmkritik, warum Thor leider noch viel mehr Probleme hat als den mysteriösen neuen Antagonisten, "Gorr, the God Butcher", und wie sehr diese stören.

Ob herausragend, befriedigend oder einfach nur passabel: Das Marvel Cinematic Universe feiert mit jeder neuen Veröffentlichung schwindelerregende Kinoerfolge, von denen andere nur träumen - auf dem hauseigenen Streaming-Service Disney Plus, der 2020 bei uns gestartet ist, läuft es ebenso tipptopp für Disney. Dabei häufen sich jedoch aktuell die negativen Stimmen der Fans und Kritiker, besonders auf die topaktuellen Filme und Serien bezogen. Das emotionale und mitreißende Multiverse-Abenteuer Spider-Man: No Way Home begeistert, auch abseits der vielen Fanservice-Momente, seitdem geht es aber eher bergab für das MCU: Doctor Strange in the Multiverse of Madness präsentierte einen zügellosen und unbefriedigenden Mix, der sich viel vorgenommen hatte, doch nur wenig wirklich befriedigend umsetzen konnte.

Doctor Strange 2 enthält zum einen die genauen MCU-Vorstellungen und Zukunftswünsche von Kevin Feige. Zum anderen pocht unter dem Marvel-Gerüst ein stilistisch abgedrehter und typischer Sam-Raimi-Streifen, der nie wirklich von der Leine gelassen wird. Nicht der erste Film, bei dem sich Marvel für respektierte und bekannte Filmschaffende entscheidet, die im Schaffensprozess unter den vielen Vorgaben des Filmuniversums verzweifeln (Edgar Wright usw.). Ein Gegenbeispiel, wo solch eine Kombination hervorragend funktioniert hat, ist Thor: Ragnarok. Dank Regisseur Taika Waititi (Jojo Rabbit, What We Do in the Shadows) war der witzig, abgedreht und kreativ, aber auch innerhalb des oftmals tonal sehr einseitigen MCU ein angenehmer Abgang vom 08/15-Format.

02:15
Zweiter Trailer von Thor 4 Love and Thunder zeigt Mighty Tor und Gorr

Mit Thor: Love & Thunder bekam Waititi aufgrund des massiven Erfolgs des Vorgängers nun noch mehr kreativen Freiraum. Der Neuseeländer schrieb diesmal sogar am Drehbuch mit! Das kann also nur gut werden, oder nicht?

Liebe, Komik & Göttertode - wenn Hoffnung schmerzt

Die Geschichte von Thor: Love & Thunder ist schnell erklärt: Am Ende von Avengers: Endgame wurde der beliebte Donnergott mitsamt der Guardians of the Galaxy auf eine Reise geschickt, mit dem Ziel, seinen eigenen Zweck in der Welt zu finden.

Thanos wurde erfolgreich besiegt, die Rolle des Asgard-Anführers von Thor selbst an Valkyrie weitergegeben. Ebenso ist die gesamte Familie mitsamt den vertrautesten Freunden des Helden tot. Dass man da eine heftige Identitätskrise aufbaut, ist wenig verwunderlich.
<strong>'Asgardians of the Galaxy', von wegen: </strong>Die beliebte Space-Clique von James Gunn ist zwar auch mit von der Partie, hat aber nach knapp 15-20 Minuten Laufzeit Besseres zu tun. Wer will es ihnen bei dem enttäuschenden Abenteuer verübeln? Quelle: Marvel Studios "Asgardians of the Galaxy", von wegen: Die beliebte Space-Clique von James Gunn ist zwar auch mit von der Partie, hat aber nach knapp 15-20 Minuten Laufzeit Besseres zu tun. Wer will es ihnen bei dem enttäuschenden Abenteuer verübeln? Jedoch, anders als in den Trailern angedeutet, ist diese Krise nicht von langer Dauer. Thor hat schlicht keine Zeit für sich selbst und muss sich stattdessen mit neuen Problemen herumschlagen, wodurch die eigentlich spannende Ausgangsposition schlagartig im Keim erstickt wird.

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Gleiches gilt übrigens auch für die Guardians of the Galaxy. Wer sich aufgrund der Trailer auf die bunte Truppe mitsamt Thor und deren interessante Dynamik gefreut hat, wird enttäuscht den Kinosaal verlassen. Nach knapp 15 Minuten ist der Zusammenschluss bereits abrupt aufgelöst, da die Guardians einer anderen Mission folgen müssen, die Thor und Korg (Taika Waititi) alleine zurücklässt.

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    • Kommentare (29)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Spiritogre
        Zitat von LesterPG
        Da muß ich sagen das "der selbstgebaute Dracula des MCU" mich zwar generell unterhalten hat aber für mich ein generelles Problem mitbringt das es auch bei Ethernals, Blade & Moon Knight auffällig ist.

        Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.
        Ja, deswegen werden (wurden) solche Serien in den Comics auch selten gemischt, da dass "Power Balancing" zu unausgewogen ist. Bei den Avengers hat man dann z.B. Black Widow und Hawkeye mit reingenommen obwohl jeder Superkräfte Superheld eigentlich nur einmal mit den Fingern schnipsen müsste um die platt zu machen. Hier sind eben auch die Comics schon unausgegoren und man sollte nicht zu viel drüber nachdenken.

        Die Blade Filme mit Snipes und auch die Blade Serie (die übrigens genial war aber leider damals zu blutig und brutal für TV) haben zum Glück ja auch keinerlei Verbindungen zu anderen Superhelden. Ich sehe die also losgelöst vom Rest. Probleme kommen dann, wenn eben zusammengemischt wird.

        Bei Morbius von DC sah ich jetzt aber dieses Mischproblem (soweit ich geschaut habe) aber nicht.
      • Von Spiritogre
        Zitat von LesterPG
        Da muß ich sagen das "der selbstgebaute Dracula des MCU" mich zwar generell unterhalten hat aber für mich ein generelles Problem mitbringt das es auch bei Ethernals, Blade & Moon Knight auffällig ist.

        Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.
        Ja, deswegen werden (wurden) solche Serien in den Comics auch selten gemischt, da dass "Power Balancing" zu unausgewogen ist. Bei den Avengers hat man dann z.B. Black Widow und Hawkeye mit reingenommen obwohl jeder Superkräfte Superheld eigentlich nur einmal mit den Fingern schnipsen müsste um die platt zu machen. Hier sind eben auch die Comics schon unausgegoren und man sollte nicht zu viel drüber nachdenken.

        Die Blade Filme mit Snipes und auch die Blade Serie (die übrigens genial war aber leider damals zu blutig und brutal für TV) haben zum Glück ja auch keinerlei Verbindungen zu anderen Superhelden. Ich sehe die also losgelöst vom Rest. Probleme kommen dann, wenn eben zusammengemischt wird.

        Bei Morbius von DC sah ich jetzt aber dieses Mischproblem (soweit ich geschaut habe) aber nicht.
      • Von Gast1661893802
        Zitat von Spiritogre
        Das ist richtig aber bisher konnte man auch ohne die "zugehörigen" Filme gesehen zu haben dennoch ohne Kenntnisse einen Film sehen und ich finde, das geht bei Dr. Strange 2 eben nicht mehr. Der geht vielleicht ohne Spider-Man aber ohne WandaVision ist er halt nicht wirklich verständlich.
        Ja, das geforderte Gesamtpaket stellt mittlerweile ein Problem dar, man muß quasi alles konsumiert haben oder es gibt große Fragezeichen.?

        Zitat von Spiritogre
        Es ist mir nur etwa gerade aufgefallen, als ich am Wochenende dann doch mal Morbius probieren wollte. Der Film hat ja ordentlich Kritiken eingesteckt und gilt als ziemlich mies. Ich habe ihn noch nicht fertig gesehen kann die Kritik bisher aber kein bisschen nachvollziehen.
        Da muß ich sagen das "der selbstgebaute Dracula des MCU" mich zwar generell unterhalten hat aber für mich ein generelles Problem mitbringt das es auch bei Ethernals, Blade & Moon Knight auffällig ist.

        Blade als Vampirstreifen (wußte damals gar nicht das er zum MCU gehört) fand ich Klasse, als "Superheld" hab ich aber Probleme mit ihm, wie es bei Morbius eben auch war, ähnlich ergeht es mir beim Moon Knight als Mumien/Götter Mystikableger.

        Ethernals war als "Götterschnickschnack" für mich ebenfalls sehr schwierig, ebenfalls irgendwie kein Superheldenstoff für mich, spätestens bei den Celestials bin ich da aber restlos raus.?

        Bei Thor wiederum haben sie die Kurve "Götter sind auch nur High-Tech Aliens" sehr passend hinbekommen, den letzten hab ich jetzt noch nicht gesehen, aber bei den Bildern ist mir negativ aufgefallen das die "Rüstungen/Dresses" für mich irgendwie zunehmend nach Fortnite/Apex/however aussehen.
        Jede Menge knallige Farben und sinnlose Accessoires in maximal Bunt. ?
      • Von Spiritogre
        Zitat von Matthias Dammes
        Dass im MCU alles mit allem zusammenhängt, ist aber nun keine sonderlich neue Erkenntnis.
        Das ist richtig aber bisher konnte man auch ohne die "zugehörigen" Filme gesehen zu haben dennoch ohne Kenntnisse einen Film sehen und ich finde, das geht bei Dr. Strange 2 eben nicht mehr. Der geht vielleicht ohne Spider-Man aber ohne WandaVision ist er halt nicht wirklich verständlich.
      • Von Matthias Dammes Redakteur
        Zitat von Rabowke

        Zeus ist nicht tot und beauftragt Hercules jagt auf Thor zu machen, wobei mir Hercules irgendwie nicht cool und muskulös erscheint, ein Arnold Schwarzenegger-Verschnitt wäre hier geil(er) gewesen. Dazu natürlich die zweite Szene ... reißt Thor nach Valhalla um Jane (und andere?) zu retten?!

        Interessant ist auch, dass Hercules hier offenbar zum Gegenspieler wird. In den Comics ist er eigentlich Teil der Avengers.

        Was Valhalla angeht, glaube ich eher, dass Thor im nächsten Film auch sterben wird und dann in Valhalla mit Jane wiedervereint wird.
      • Von Rabowke Klugscheißer
        Ich hab Thor 4 am Wochenende gesehen und er war für mich deutlich deutlich besser als Dr. Strange 2, Eternals und Shang Chi. Morbius war ziemlich scheisse und auch der dritte Spider-Man war leider nicht ganz so toll, aber immer noch gut bis sehr gut!

        Ich wurde gut unterhalten, auch wenn der Bösewicht leider nicht so toll war, wie er scheinbar hätte sein können wenn man die Comics kennt (ich kenne sie nicht!). Gut gespielt von Bale, aber die Klasse und Präsenz eines Thanos erreicht er nicht. Klar, Thanos wurde über mehrere Filme aufgebaut aber ich glaube der Bösewicht hier dürfte "deutlich" stärker sein ... eigentlich. Ich mein, wer Götter en mass tötet.

        Nun ja ... interessant sind die zwei Creditszenen am Ende:

        Zeus ist nicht tot und beauftragt Hercules jagt auf Thor zu machen, wobei mir Hercules irgendwie nicht cool und muskulös erscheint, ein Arnold Schwarzenegger-Verschnitt wäre hier geil(er) gewesen. Dazu natürlich die zweite Szene ... reißt Thor nach Valhalla um Jane (und andere?) zu retten?!
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