Ernsthaft? The Marvels: Riesen-Flop im Kino - jetzt soll Disney Plus schuld sein

Die eierlegende Wollmilchsau - so könnte man die Rolle von Streaming-Diensten beim Thema "Moderner Konsum von Medien" bezeichnen, wenn es um Filme, Serien und Dokus geht. Zumindest in der Vorstellung von Konzernen wie Disney, Amazon oder Netflix. Das Publikum abonniert trotz zahlreicher Preiserhöhungen Monat für Monat und wird dafür mit exklusiven Inhalten von Star Wars, Marvel, Der Herr der Ringe, Stranger Things, One Piece und Co. versorgt. Der Vorteil am Streamen für die großen Medien-Konzerne: Der Plattform-Inhaber muss künftig nicht mehr mir Kinobetreibern, Fernsehstationen oder Händlern von Blu-rays und DVDs teilen. Zumindest in der Theorie, die Praxis sieht insbesondere für Disney etwas anders aus.

Marvel, Star Wars und Familienfilme künftig nur noch auf Disney Plus? Pustekuchen!

Während der Corona-Pandemie, als Kinos entweder geschlossen waren oder nur sehr eingeschränkt öffnen durften, testete die Walt Disney Company offenbar, inwieweit man künftig auf die Betreiberinnen und Betreiber der Lichtspielhäuser überhaupt noch angewiesen sein würde. Das Geschäft mit den Kinotickets ist nach wie vor unglaublich lukrativ, die Produktion von möglichen Blockbustern jedoch zeitintensiv und finanziell extrem risikobehaftet. Und so entschied man sich beim Micky Maus-Konzern, verschiedene Kino-Filme von Marvel und Co. zeitgleich oder sehr zeitnah zum Kino-Start auch auf Disney Plus zu veröffentlichen.

Diese Taktik ging jedoch gehörig nach hinten los. Der Streaming-Dienst Disney Plus macht immer noch horrende Millionen-Verluste und an den Kinokassen setzte es einen Flop nach dem anderen. Insbesondere in Sachen Familienfilme hatte man das Publikum offenbar so konditioniert, dass sich der Kauf einer Kinokarte überhaupt nicht mehr lohnen würde, wenn man Abonnentin und Abonnent von Disney Plus ist. Dass dem nicht so ist, zeigt dieses eindrucksvolle Beispiel.

Riesiger Flop von The Marvels: Ist Disney Plus schuld?

Wieso will "niemand" The Marvels sehen? Der 33. Film des Marvel Cinematic Universe legte eine spektakuläre Bruchlandung an den Kinokassen hin. Damit bewahrheiteten sich die düsteren Prognosen im Vorfeld. The Marvels hatte den schlechtesten Kino-Start der erfolgreichsten Film-Reihe in der Geschichte Hollywoods und bestätigte somit den Trend, dass die Marvel-Formel mittlerweile ausgelutscht zu sein scheint.

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Zu Beginn des Jahres floppte bereits Ant-Man and the Wasp: Quantumania. Nach einem kurzen Zwischenhoch mit Guardians of the Galaxy Vol. 3 folgte ein übler Serien-Flop mit Hollywood-Legende Samuel L. Jackson auf Disney Plus. Auch die 2. Staffel von Loki büßte signifikant Zuschauerinnen und Zuschauer ein.

Auf der internen Suche nach Gründen, wieso jetzt auch The Marvels so übel an den Kinokassen abschmiert, gerät bei Disney offenbar die hauseigene Streaming-Plattform ins Visier. So kritisiert ein Produzent, dass Disney insbesondere Marvel-Filme und -Serien zu sehr miteinander verknüpfen würde und damit die eigentliche Marke für das Erlebnis auf der großen Leinwand verwässern würde. Auch der Titel "The Marvels" verwirrt.

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Statt einfach "Captain Marvel 2" ins Kino zu bringen, vermengte man den Milliarden-Erfolg des Erstlings mit der Disney-Plus-Serie Ms. Marvel. Die wurde zwar gefeiert, jedoch könnten sich Millionen Kinogänger, die kein Abo haben, abgeschreckt gefühlt haben, da sie befürchteten nicht genug Hintergrundwissen zu besitzen. 2024 wird lediglich ein neuer Kinofilm des Marvel Cinematic Universe erscheinen. Deadpool 3 soll für die Trendwende im MCU sorgen. Wir sind gespannt.

Quelle: The Hollywood Reporter