Als Film ein Hit, als Spiel ein Flop: Warum Filmlizenzspiele so schwierig sind
Ein Videospiel auf Basis eines bekannten Kinofilms: Das riecht nach der Lizenz zum Gelddrucken. Allerdings ist das Geschäft mit den großen Film-Marken kompliziert und riskant. In unserem Report beleuchten wir die Hintergründe.
Marvel's Avengers von Crystal Dynamics wurde für Square Enix zum millionenschweren Flop: Als klassisches Superheldenspiel wäre der Titel vielleicht noch durchgegangen, schwerer wog allerdings das künstliche Games-as-a-Service-Modell, das Spieler langfristig bei der Stange halten sollte. Trotz anfänglich guter Verkaufszahlen wurden alle Dienste rund um das Spiel Ende September 2023 eingestellt. Eine Fortsetzung scheint mehr als unwahrscheinlich.
Das 2021 von Eidos Montreal und Square Enix auf den Markt gebrachte Guardians of the Galaxy wiederum war ein klassisches Solo-Abenteuer und erhielt von der Fachpresse und der Spielerschaft sehr wohlwollende Kritiken. Zum Launch allerdings blieb es hinter den Erwartungen zurück, und erst mit der Zeit erreichte es eine größere Aufmerksamkeit. Die positiven Rückmeldungen auf Steam, Metacritic und anderen Portalen mit Bewertungsfunktionen haben hier sicher ihren Teil dazu beigetragen. Ende 2022 vermeldete Square Enix acht Millionen Spieler weltweit - Abonnenten von Playstation Plus eingeschlossen. Guardians of the Galaxy traf den Ton der Vorlage ausgezeichnet, benötigte aber mehr Zeit, um angenommen zu werden - vielleicht auch bedingt durch Marvel's Avengers. Dies zeigt: Eine bekannte Lizenz allein macht noch keinen Sofort-Hit.
Es existieren jedoch auch positive Beispiele: Insomniac Games Marvel's Spider-Man 2 gehört zweifellos zu den besten Spielen des starken Gaming-Jahrgangs 2023 und der damit einhergehende Hype resultierte schließlich auch in starken Verkaufszahlen.
Quelle: Medienagentur plassma Innerhalb der ersten 24 Stunden verkaufte sich das Superheldenabenteuer 2,5 Millionen Mal weltweit und wurde somit zum sich am schnellsten verkaufenden Playstation-Studios-Spiel der Geschichte.
Spider-Man 2 ist sicherlich das stärkste der hier aufgeführten Spiele und hatte auch das größte Marketingbudget dahinter, insofern ist der Erfolg keine Überraschung.
Eine bunte Vielfalt bot unlängst die von Nacon entwickelte Umsetzung des 1980er-Jahre-Kultfilms Robocop. Mit 435.000 Spielern und 2,7 Millionen aktiven Spielsitzungen ist Robocop: Rogue City ein echter Kassenschlager. Alain Falc, CEO von Nacon, äußerte sich in einer offiziellen Pressemitteilung zu diesem Erfolg:
"Robocop: Rogue City hat unsere Erwartungen übertroffen und stellt in der Unternehmensgeschichte von Nacon einen Meilenstein dar. Wir sind wirklich stolz darauf, dass wir mit Studio Teyon an diesem Spiel arbeiten konnten, das von und für Robocop-Fans entwickelt wurde. Wir möchten uns auch bei MGM für das Vertrauen bedanken, das sie uns während dieser Zusammenarbeit entgegengebracht haben, sowie bei allen Spieler*innen, die dazu beigetragen haben, dass diese Veröffentlichung ein so großer Erfolg geworden ist."
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Die basieren ja gerade nicht auf den Filmen, sondern in eigentlich allen Fällen auf den Comics und heben sich teils sogar bewusst vom MCU ab.
Ich rede jetzt mal bewusst nicht von solchen Gurken wie wie Superman usw., sondern Spiderman, guardians of the galaxy, oder die Batman Arkham Reihe (was ja DC ist), da hats funktioniert, ganz gut sogar, wenn auch nicht innovativ.
Die basieren ja gerade nicht auf den Filmen, sondern in eigentlich allen Fällen auf den Comics und heben sich teils sogar bewusst vom MCU ab.
Diese Annäherung, wie sie zurzeit stattfindet, ist ganz wunderbar, aber "Spielspiele" sowie "Filmfilme" sollten deswegen trotzdem nicht verschwinden, wenn ihr wisst, wie ich meine.