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Special Simon Lebek - Autor
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Wozu braucht man überhaupt noch das Fernsehen? Eigentlich nur noch für die Oscars, den Tatort und die WM, ansonsten schauen viele mittlerweile fast alles auf Tablets und Smartphones - und bestimmen durch ihr Sehverhalten stärker mit als je zuvor. Goldene Zeiten für Fans und Anbieter? WIDESCREEN fühlt den Puls der neuen Medienlandschaft.

Nah am Geschehen dran Sons of Anarchy Sons of Anarchy
Serien sind inzwischen ein "Autoren-­Medium", auch prominente Autoren bekunden heutzutage Interesse daran. So schreibt beispielsweise der renommierte amerikanische Schriftsteller Kem Nunn (Wo Legenden sterben) mittlerweile für Sons of Anarchy, eine nahtlose Vermischung von U- und E-Kultur. Denn Serien wie Mad Men haben bewiesen, dass Unterhaltung durchaus anspruchsvoll sein kann. Den qualitativen Maßstab setzt hierbei der amerikanische Pay-TV-Sender HBO, der mit Reihen wie The Wire, Sopranos, Deadwood, Boardwalk Empire und Game of Thrones komplex erzählte Storys, gute Dialoge und nuancierte Performances in den Vordergrund stellt. Noch vor zwanzig Jahren war am Ende einer normalen Serienfolge die Welt wieder im Lot, heute werden durchgehende Geschichten erzählt. Das ist nur aufgrund digitaler Downloads möglich, weil so für den Zuschauer nicht so viel Zeit zwischen den einzelnen Folgen vergeht. Man bleibt näher am Geschehen dran.

Großes Wagnis Game of Thrones Game of Thrones
So kommt es, dass die neuen Möglichkeiten des Serienkonsums auch den Inhalt entscheidend beeinflussen. Zum Beispiel House of Cards, das Remake einer BBC-Serie von 1990, die von David Fincher (Social Network) und Beau Willimon (The Ides of March) für den amerikanischen VoD-Anbieter Netflix entwickelt wurde. Netflix ist ein Streaming-Service, der nach eigenen Angaben 38 Millionen Abonnenten hat. Für Serien, die von anderen Sendern und Studios produziert werden, muss Netflix Lizenzgebühren entrichten. Daher hat die Firma beschlossen, eigenen Content zu produzieren, denn so bleibt man hausintern im Besitz aller Rechte. Die User-Daten der Zuschauer – welche Stars und welche Art von Filmen oder Reihen am meisten gesehen werden – wurden dazu genutzt, eine Serie zu entwickeln, die sich ganz nach dem Publikumsgeschmack richtet. 200 Millionen Dollar hat Netflix für die ersten zwei Staffeln von House of Cards gezahlt – ein großes Wagnis, das sich durchaus bezahlt gemacht hat. Schätzungen zufolge hat Netflix mit House of Cards an die 7 Millionen neue Abonnenten gewinnen können.

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