Schneewittchen: "Shitstorm" wegen Neuverfilmung - Disney cancelt 7 Zwerge - Gerücht
Die Aufregung um das Aussehen der sieben Zwerge in der Neuverfilmung von Schneewittchen dürfte sich damit erledigt haben.
Wenn im Internet ein Shitstorm um das Aussehen einer Schauspielerin oder eines Schauspielers tobt, dann ist oftmals eine neue Realverfilmung von Disney der Grund dafür. Seit einigen Jahren adaptiert der Medienkonzern, der aktuell t eilweise zum Verkauf steht und von Apple übernommen werden könnte, seine berühmtesten Zeichentrick-Klassiker als Live-Action-Versionen. Und da die Originale oftmals Jahrzehnte alt sind, werden einzelne Details der Story zeitgemäß überarbeitet, was oftmals Kontroversen, Hass und Hetze nach sich zieht.
Schneewittchen und die diversen sieben Zwerge
Mit Arielle, die Meerjungfrau läuft derzeit noch die aktuelle Realverfilmung eines Disney-Klassikers in den Kinos. Doch kaum ist die Kontroverse um das Aussehen der Hauptdarstellerin Halle Bailey gefühlt abgeflaut, bahnt sich bereits der nächste Shitstorm rechter Gruppierungen im Internet an. Denn auch bei der kommenden Leinwand-Adaption eines Zeichentrick-Klassikers setzt Disney unbeirrt auf Diversität.
Mit Rachel Zegler (Mega-Flop Shazam! Fury of the Gods) castete man eine Golden Globe-Gewinnerin mit lateinamerikanischen Wurzeln für die Rolle des Schneewittchen. Die US-amerikanische Schauspielerin gab in einem Interview offen zu, dass sie richtig "Schiss" davor hatte, die legendäre Disney-Prinzessin zu spielen.
Als vor einigen Tagen die ersten Bilder der vermeintlichen "sieben Zwerge" im Internet geleakt wurden, erreichte die Kontroverse ihren Siedepunkt. Die kunterbunt gekleideten diversen Darstellerinnen und Darsteller entsprechen rein gar nicht der Vorlage des Zeichentrickfilms von 1937.
Rätsel gelöst? Deshalb wurden die "7 Zwerge" von Schneewittchen divers gecastet
Dass die vermeintlichen "sieben Zwerge" in der Neuverfilmung von Schneewittchen ganz anders als in der Vorlage aussehen, hat gute Gründe. Wie bereits Game of Thrones-Star Peter Dinklage in einem Interview betonte, seien "Zwerge", die in Höhlen hausen und von kleinwüchsigen Darstellern verkörpert werden, nicht mehr zeitgemäß.
Diesen Gedanken schloss sich offenbar auch Disney an und änderte daraufhin die ursprüngliche Story von Schneewittchen. Wie neue Gerüchte nahelegen, erklärt man das diverse Aussehen der Darstellerinnen und Darsteller mit einem erzählerischen Kniff.
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3Furiosa hält lieber die Backen, zumindest weitestgehend. Der Grund für dieses Stilmittel überrascht, leuchtet aber auch ein.In Snow White, so der geplante Titel der Neuverfilmung von Schneewittchen, wird es überhaupt keine sieben Zwerge, sondern sogenannte "Banditen" geben. Diese Räuberbande bestiehlt in bester Tradition eines Robin Hood die Reichen und beschenkt mit der Beute die Armen. Der mit Hass und Hetze aufgeladenen Kontroverse um die Darstellung der sieben Zwerge dürfte somit die Grundlage entzogen sein. Sie kommen in der Neuverfilmung von Schneewittchen schlichtweg nicht vor.
Rechte Rand Gruppierungen freuen sich diesbezüglich ggfalls an der arischen Reinheit der Figuren, wo "*zensiertes N-Wort*" oder "Mohren" nur als Nebencharaktere auftauchten oder gar wie bei Wilhelm Busch, - ach, wie lustig - von Tieren gequält werden.
Insofern ist es naheliegend, daß Rechtsgesinnte derlei "Verdrehungen" kritisieren - der Umkehrschluß ist allerdings (wie die meisten Umkehrschlüsse) falsch.
Denn man kann auch ganz unrassistisch Kritik an den Änderungen und Fehlbesetzungen äußern.
Darf man keine freien Äußerungen tätigen weil man Angst haben muss als Rechts zu gelten?
Und nur, weil einer meint, die Meinung wäre mist und das auch noch sagt, heißt das nicht, daß die Meinungsfreiheit des anderen eingeschränkt sei oder man nichts mehr sagen dürfte.
Die anderen dürfen aufgrund ihrer Meinungsfreiheit bloß eben auch sagen, welche Meinungen ihnen nicht gefallen.
Den Held zum Arsch umzudichten - warum macht man das?
Ohne das Werk jetzt zu kennen: Ein Grund könnte sein: es ist eine Parodie oder Satire.
Die Geschichte basiert auf dem Nibelungenlied, einer mittelalterlichen Versdichtung. Hagen von Tronje, oft volkstümlich als finstere Gestalt mit zweifelhaften Motiven interpretiert, wird zu einem Menschen, der aufgrund seines Ehrenkodexes und seiner Gefühle handelt und entscheidet, und der sich lange weigert, das zu tun, was letztlich sein Schicksal bestimmt. Hohlbein nähert sich damit der ursprünglichen Gestalt Hagens, der auch in den germanischen Sagenüberlieferungen und im Nibelungenlied eine zwiespältige, ebenso höfisch ehrbare wie oft brutal handelnde Figur ist.
Die Geschichte der Nibelungensage erfährt kleine dichterische Abwandlungen. Siegfried, der schillernde und makellose Held aus der Sage, wird hier etwa als selbstverliebter, arroganter junger Mann dargestellt, der meint, alles haben zu können, was er begehrt. Das Buch endet mit dem Tod Siegfrieds.
Er wird von bösen Ahnungen gequält, und die Ankunft des strahlenden Recken Siegfried, Drachentöter, Herr des Nibelungenreiches und Besitzer des sagenumwobenen Nibelungenhortes, und seiner Nibelungenreiter scheinen diese zu bestätigen. Obwohl dieser gekommen ist, um die Krone von Gunther dem König zu fordern, schließen sie Frieden und er bleibt ein Jahr lang zu Gast auf Worms. Schließlich kommen Boten der Brüder Lüdeger und Lüdegast, Könige des Sachsen- und Dänenlandes, und erklären den Burgundern den Krieg. Außerdem findet Hagen heraus, dass Siegfried und Kriemhild, die Schwester Gunthers, sich schon länger treffen und sich lieben. Dies ist auch für Siegfried ein Grund, den Burgundern seine Hilfe anzubieten.
Die Burgunder beschließen, das Heer der Dänen anzugreifen, bevor sie sich mit den Sachsen vereinigen können, und mit dem Vorteil der Überraschung gelingt es ihnen, den dänischen König gefangen zu nehmen, die Sachsen zu schlagen und deren König ebenfalls als Geisel mit nach Worms zu nehmen. Während der Schlacht wird Hagen schwer verwundet, verliert ein Auge und liegt lange im Fieber, bevor er sich wieder langsam erholt.
In der Zwischenzeit hat sich Siegfried in die Herzen der Stadtbewohner geschlichen, denn ohne ihn wäre der Krieg verloren gewesen. Sein Ansehen ist mittlerweile größer als das des Königs, wodurch dessen Macht schrumpft. Hagen versucht verzweifelt, eine Lösung zu finden, was aber durch seinen Treueeid zum König und seinem Versprechen zu Kriemhild, auf Siegfried achtzugeben, erschwert wird.
Als dann Siegfried bei der Siegesfeier um Kriemhilds Hand anhält, sagt Gunther auf Hagens Rat hin, er könne Kriemhild heiraten unter der Bedingung, dass dieser ihm helfe, Brunhild, eine mächtige Walküre, in seinem Namen zu freien, was noch keinem gelungen ist.
Siegfried scheint vorerst geschlagen, aber nach einem Jahr machen er, Gunther, Hagen und dessen Bruder Dankwart sich auf nach Island, um Brunhild zu werben. Diese akzeptiert nur, wenn der Freier sie im Dreikampf schlägt – Steinwurf, Bogen und Schwertkampf. Mit Hilfe eines Zaubers täuscht Siegfried Brunhild und gewinnt die Spiele anstelle von Gunther, der sie heimführt.
Wieder in Worms merkt Hagen, dass er Kriemhild liebt, deren Hochzeit bald ist. Er kann den Schmerz nicht ertragen und läuft davon. Er kehrt aber bald zurück, denn er hat geschworen, Siegfried zu töten, wenn er Kriemhild Schmerz zufügen sollte, und dieser betrügt sie mit Brunhild. Hagen ertappt die beiden im Schlafgemach und kann Siegfried überwältigen, tötet ihn aber nicht, sondern fordert ihn zum Zweikampf.
Am nächsten Morgen kämpfen beide miteinander, Hagen mit Siegfrieds Zauberschwert Balmung, das er ihm abgenommen hat und das ihm Kraft einflößt. Obwohl Balmung Siegfrieds Hiebe von selbst aufzufangen scheint und sie erwidert, droht Hagen zu unterliegen – da durchbohrt Gunther, der sich heimlich hinzugesellt hat, Siegfried mit einem Speer an der einzigen Stelle, wo dieser verwundbar ist, und tötet ihn.
Hagen nimmt die Schuld auf sich, um Gunther zu schützen und wird dadurch von Kriemhild gehasst. Während der Bestattung von Siegfried stürzt sich Brunhild in den brennenden Scheiterhaufen, um dem Schmerz zu entrinnen, denn sie hat Siegfried geliebt. Kriemhild macht Hagen dafür verantwortlich und verspricht ihm, sich zu rächen. So scheiden sie.
Mit der Frage, wie schwer es ist, ein strahlender Held zu sein, wenn man unverwundbar ist.
Siegfried ist da einfach ein pompöser Arsch. Und Hagen der eigentliche, sehr menschliche Held. Von Selbstzweifeln zerfressen, immer mit sich ringend... bis er zum Schluss kommt, seinen besten Freund umbringen zu müssen.
Die genialste Interpretation vom Nibelungenlied, die ich kenne (und als Kind habe ich die Heldensagen gefressen!). Für dich aber absolut unmöglich, weil sowas von nicht Lore. Das genaue Gegenteil vom Original. Und wieviel mehr Lore als Nibelungenlied könnte es im Deutschen geben?
Nach deiner Argumentation darf Kunst also absolut keinen Freiraum haben, einmal erdachtes zu verändern?
Den Held zum Arsch umzudichten - warum macht man das?
Ohne das Werk jetzt zu kennen: Ein Grund könnte sein: es ist eine Parodie oder Satire.
In Parodien bzw: in Witzen wird ja oft der Witz dadurch erzeugt, daß eine Erwartung nicht erfüllt wird, was in diesem Fall dann die Erwartung: "Das ist der Held" sein könnte. Und so nährt sich der Witz aus dem Bruch dieser Erwartungshaltung wie auch beim "schwarzen Hitler" in "Angriff der Killertomaten".
=> Ohne punktuelle Mißachtung der Lore kann die Parodie/Satire systematisch gesehen nicht funktionieren
=> in Parodie/Satire muss die Mißachtung der Lore anerkannt werden.
Aber Arielle oder der Schneewittchen Realfilm wollen meines Wissens keine Parodie oder Satire sein.
Das ist ja jetzt nicht Chillerama, bei dem in dem "Anne Frankenstein" Segment ein schwarzer Stuntman für einen weißen Charakter eingesetzt wird, um einen Lacher zu erzeugen.
Aber:
Es gibt ja auch die Geschichte von Kaspar Hauser. Und entsprechende Literatur und Verfilmungen über sein Leben.
Und dann gibt es den Film "Die Legende von Kaspar Hauser", der nichts(!) mit alledem zu tun hat.
In dem Film wird "Kaspar Hauser" von Ufos ausgesetzt, mit aufgesetzten großen Kopfhörern (nirgendwo angeschlossen) am Strand einer bis auf 2 Handvoll Personen verlassenen Insel angespült und dort schon vom Sheriff erwartet. Der bringt ihm später bei, wie man DJ't und daß man am Strand aufpassen muss, daß kein Sand in die Boxen rein kommt. Abgesehen davon wird Kaspar von einer flachbrüstigen Schauspielerin gespielt, die auch oft oben ohne zu sehen ist. Der Film wirkt, als wären sämtliche Dialoge komplett improvisiert.
Wie gesagt, das hat eigentlich alles nichts(!) mit der Originalgeschichte zu tun.
Aber eine Parodie/Satire ist es auch nicht.
Problem bezogen auf meine bisherige Argumentation:
Das stört mich nicht.
Nachdem ich jetzt darüber nachgedacht habe, denke ich, das ist, weil das so weit weg vom Original ist, daß niemand denken würde, es würde hier die Original Geschichte erzählt oder eine Fortsetzung davon.
Sobald ich als Filmemacher aber behaupte, ich würde die Geschichte X oder eine Fortsetzung davon verfilmen, so daß man annehmen kann, das sei eine werksgetreue Verfilmung, muß ich mich in der Gestaltung der Charaktere im Rahmen des Stils des Films auch an die Vorlage halten.
Das Problem bei den neuen Disney Filmen ist, daß eine Abgrenzung zur Vorlage nicht deutlich genug kommuniziert wurde.
... allerdings würde ich Disney einen Film wie ein klar kommuniziertes "das hat nichts mehr mit der Originalgeschichte 'Schneewittchen' zu tun"- "Black Schneewittchen" nicht abkaufen -
Wenn aber Quentin Tarantino "Black Schneewittchen" mit Pam Grier und einer Bande, die wie "Mr Pink" die Zwergennamen nur als Tarnname verwendet, einen Film drehen würde, bei dem Schneewittchens "Schnee" natürlich nur ein Drogendeckname ist, hätte ich wiederum nichts dagegen ...
Mit der Frage, wie schwer es ist, ein strahlender Held zu sein, wenn man unverwundbar ist.
Siegfried ist da einfach ein pompöser Arsch. Und Hagen der eigentliche, sehr menschliche Held. Von Selbstzweifeln zerfressen, immer mit sich ringend... bis er zum Schluss kommt, seinen besten Freund umbringen zu müssen.
Die genialste Interpretation vom Nibelungenlied, die ich kenne (und als Kind habe ich die Heldensagen gefressen!). Für dich aber absolut unmöglich, weil sowas von nicht Lore. Das genaue Gegenteil vom Original. Und wieviel mehr Lore als Nibelungenlied könnte es im Deutschen geben?
Nach deiner Argumentation darf Kunst also absolut keinen Freiraum haben, einmal erdachtes zu verändern? Das wäre eine traurige Welt, ist aber zum Glück sowas von ab der Realität und ich bin raus.