Auch Netflix muss handeln: Preiserhöhung, Millionen gekündigte Abos und massig Verluste bei Disney Plus

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News Tobias Tengler-Boehm - Redakteur
Auch Netflix muss handeln: Preiserhöhung, Millionen gekündigte Abos und massig Verluste bei Disney Plus
Quelle: Anastasia Shuraeva auf Pexels - lizenzfreie Nutzung

Bei der Streaming-Konkurrenz werden Abos teurer, verschwinden Filme und Serien. Doch auch Netflix muss sparen.

Die Goldgräberstimmung scheint vollends verflogen zu sein. Nach der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen dürfte Ernüchterung in der Führungsetage der Walt Disney Company herrschen. Der Streaming-Sektor, der eigentlich zu einem der wichtigsten Geschäftszweige des Medienkonzerns aufgebaut werden soll, schreibt auch mehr als zwei Jahre nach dem Start von Disney Plus tiefrote Zahlen. Und die Maßnahmen, um endlich Profit zu erwirtschaften, dürften zu vielen Kündigungen führen.

Disney Plus mit hohen Verlusten - weniger Inhalte, höhere Preise

Wenn ein dreistelliger Millionen-Verlust innerhalb eines Quartals geringer ausfällt als erwartet und dies als positive Meldung gilt, dann hat ein Geschäftsmodell Probleme. Das Minus im "direct-to-consume"-Segment inkl. Disney Plus betrug innerhalb der letzten drei Monate rund 660 Millionen US-Dollar. Das ist zwar deutlich weniger als die prognostizierten rund 840 Millionen US-Dollar, die Streaming-Plattform verlor allerdings auch 4 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten.

Trotz klangvoller Namen wie Marvel, Star Wars, Arielle und bald auch Avatar, schafft es Disney einfach nicht, die hauseigenen Streaming-Dienste profitable zu machen. Darauf will man nun endlich reagieren. Allerdings nicht mit neuen, hochqualitativen Inhalten und Investitionen, sondern mit Preiserhöhungen und einer Verschlankung des Angebots. Maßnahmen, die den Kundinnen und Kunden von Disney Plus nicht gefallen dürften.

Verluste bei Disney Plus - wie steht es um Netflix?

Während man bei Disney Plus mit hohen Verlusten und weniger Abos zu kämpfen hat, macht man bei Netflix immer noch Gewinn. Doch auch beim Marktführer kann man sich offenbar nicht einfach entspannt zurücklehnen, um die Probleme der Konkurrenz zu verfolgen. Beim Platzhirschen sind ebenfalls Einsparungen nötig.

Eines der größten Themen bei Netflix ist derzeit das geplante Verbot zum Teilen des Passworts. Der Streaming-Anbieter will mit dieser Maßnahme das sogenannte Account-Sharing unterbinden und hofft dadurch auf mehr zahlende Kundschaft, steigende Abo-Zahlen und höhere Einnahmen. Da sich das Verbot von Passwort-Sharing allerdings in das zweite Quartal 2023 hinein verschiebt, müssen in der Zwischenzeit Einsparungen getätigt werden.


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Insgesamt 300 Millionen US-Dollar an Kosten will Netflix laut einem Bericht im Laufe des Jahres 2023 reduzieren. Dies wolle man allerdings ohne einen Einstellungsstopp oder gar Entlassungen erreichen. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist Netflix seit Jahren profitabel. 2023 will man einen Cash-Flow von über 3,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Ob dies mit dem Verbot vom Teilen des Passworts und trotz des Streiks der Autorinnen und Autoren gelingen wird, muss sich im Laufe des Jahres erst noch zeigen.

Quelle: The Wall Street Journal

    • Kommentare (2)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von s3dr1ck Gelegenheitsspieler/in
        Ja mir sind es mittlerweile auch zuviel Abos. Und auch dieses ewige Warten auf Fortsetzungen, während man das Abo fleissig weiter zahlt, scheint vielen langsam aufzustoßen. Ich habe zuletzt nur noch ältere Serien geschaut, die auch komplett beendet waren und die stammen fast alle aus der Pre-Streaming Ära oder haben quasi den Übergang mit geprägt. Mittlerweile langweilen mich die meisten Produktionen nur noch und die Chance, dass auch erfolgreiche Serien abgesetzt werden, ist mir zu hoch, als dass ich neue Serien direkt bei Erscheinen mitverfolgen würde. Es kommen ja fast nur noch Spieleverfilmungen oder Irgendwelche Comic B-Movies raus. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt geworden für den Blödsinn. Ich glaube mein Geld ist in Blue-Ray Boxen oder legale Kauf-Angebote besser investiert. Die Abos habe ich schon stark eingekürzt und wenn ich mit the Wire und Barry durch bin, wird auch WOW gekündigt.
      • Von s3dr1ck Gelegenheitsspieler/in
        Ja mir sind es mittlerweile auch zuviel Abos. Und auch dieses ewige Warten auf Fortsetzungen, während man das Abo fleissig weiter zahlt, scheint vielen langsam aufzustoßen. Ich habe zuletzt nur noch ältere Serien geschaut, die auch komplett beendet waren und die stammen fast alle aus der Pre-Streaming Ära oder haben quasi den Übergang mit geprägt. Mittlerweile langweilen mich die meisten Produktionen nur noch und die Chance, dass auch erfolgreiche Serien abgesetzt werden, ist mir zu hoch, als dass ich neue Serien direkt bei Erscheinen mitverfolgen würde. Es kommen ja fast nur noch Spieleverfilmungen oder Irgendwelche Comic B-Movies raus. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt geworden für den Blödsinn. Ich glaube mein Geld ist in Blue-Ray Boxen oder legale Kauf-Angebote besser investiert. Die Abos habe ich schon stark eingekürzt und wenn ich mit the Wire und Barry durch bin, wird auch WOW gekündigt.
      • Von Cobar Spiele-Enthusiast/in
        Es schein ja schon fast so, als würden sich die Leute nicht 20 verschiedene Abos leisten wollen/können und dadurch einige kündigen. Wer hätte damit nur rechnen können? Ich bin mir sicher, dass das niemand hätte vorher erkennen können, wenn der Markt sich zu sehr aufsplittet und man inzwischen für jeden kleinen Mist ein extra Abo braucht, dass das nicht jeder mitmachen wird.

        Die sollen endlich erkennen, dass sie so auf lange Sicht nur verlieren werden, aber es musste ja jeder sein eigenes Süppchen kochen, um mehr damit zu verdienen.

        Sollten sich alle mal an einen Tisch setzen, ein großes Paket schnüren, in dem wieder quasi alles drin ist und das dann gemeinsam publishen. Früher bei Netflix gab es ja auch fast alles und die illegalen Zugriffe auf Filme und Serien gingen massiv zurück. Mit mehr Fragmentierung wird das offenbar gerade wieder mehr, weil es einfach zu teuer wird und das selbst ohne Inflation, die die Lebenshaltungskosten sowieso schon in die Höhe schießen lässt.
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