Desaströse Arbeitsbedingungen: "King Kong"-Katastrophen-Spiel wurde in weniger als einem Jahr entwickelt

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News Lukas Egner - Autor
Desaströse Arbeitsbedingungen: "King Kong"-Katastrophen-Spiel wurde in weniger als einem Jahr entwickelt
Quelle: Game Mill / MKIceAndFire

Vor wenigen Tagen ist wohl eines der schlechtesten Spiele des Jahres erschienen. Doch ein neuer Bericht deckt jetzt auf, wie schlimm die Arbeitsbedingungen hinter den Kulissen von Skull Island: Rise of Kong waren.

Nachdem uns das Spielejahr 2023 bisher schon den ein oder anderen Kracher geliefert hat und auch der Oktober mit Spielen wie Marvel's Spider-Man 2 oder Alan Wake 2 nicht geizt, blieben uns auch einige Gurken nicht erspart: Neben dem mittlerweile berüchtigt miesen Gollum-Spiel von Daedalic machte in den letzten Tagen vor allem ein Game von sich reden. Denn obwohl Skull Island: Rise of Kong mit der "King Kong"-Lizenz ausgestattet ist, dürfte es zu einem der schlechtesten Spiele des Jahres gehören. Davon kann auch Kollege Stefan ein Lied singen, der sich das Spiel im Detail angesehen hat. Doch obwohl man die Schuld an solchen Katastrophen-Games immer schnell bei den Entwicklern sucht, dürfte das im Fall von Skull Island nicht ganz der Wahrheit entsprechen. Wie ein Bericht jetzt aufdeckt, waren es vor allem die schlimmen Arbeitsbedingungen und Crunch-Phasen, die der Publisher den Entwicklern aufgezwungen hatte, die letztendlich zum kaum spielbaren Produkt führten.

Weniger als ein Jahr Entwicklungszeit

Skull Island: Rise of Kong wurde erst letzte Woche veröffentlicht und gilt für viele wohl jetzt schon als eines der schlechtesten Spiele des Jahres. Auf Steam glänzt es immerhin mit einer "Spitzenwertung" von gerade einmal 35%. Und trotzdem werden über 30€ - wohlgemerkt rabattiert - verlangt. Der Publisher traut sich also durchaus etwas.

Doch wie konnte es dazu kommen, dass aus einer eigentlich recht großen Lizenz wie "King Kong" eine solche Gurke entstanden ist? Nun, ein neuer Bericht von "The Verge" deckt nun auf, dass die Entwickler für die Misere wohl am wenigsten können. Vielmehr sollte die Verantwortung beim Publisher gesucht werden.

Laut des Berichts wurde den Entwicklern von IgunaBee, einem kleinen Indie-Studio aus Chile, gerade einmal ein Jahr Zeit gegeben, um das Spiel zu entwickeln. "Der Entwicklungs-Prozess für dieses Spiel wurde im Juni 2022 gestartet und das Ziel war es, bis zum 2. Juni dieses Jahres [2023] fertig zu werden. Also eine Entwicklungszeit von einem Jahr", bestätigt einer der Entwickler hinter dem "King Kong"-Spiel.

Katastrophale Arbeitsbedingungen bei den Entwicklern hinter dem vermutlich schlechtesten Spiel des Jahres

Solche kurzen Entwicklungszeiten seien aber keine Ausnahme. Vielmehr sei der US-amerikanische Publisher Game Mill dafür bekannt, sich für seine Lizenz-Versoftungen extra kleinere Indie-Studios herauszusuchen und sie mit wenig Informationen über das bevorstehende Projekt zu versorgen.

Das würde oft zu Frustration und Improvisation bei den Entwicklern führen, die mit den minimalen Informationen ein Spiel zusammenzimmern müssten. Andere Quellen sagten gegenüber "The Verge" wohl aus, dass der Publisher den Entwicklern von IgunaBee nicht genug Geld zur Verfügung gestellt habe, um überhaupt fähige Programmierer zu bezahlen.

Zu den Höchstzeiten hätten gerade einmal 20 Mitarbeiter an dem Spiel gearbeitet, oft waren es aber auch nur zwei oder drei. Und wie man es aus der Spielebranche mittlerweile schon kennt (man schaue sich beispielsweise Cyberpunk 2077 an), kam es während der Entwicklung von Skull Island: Rise of Kong auch zu sogenanntem Crunch, also der Überarbeitung der Mitarbeiter, die dann oftmals deutlich länger arbeiten mussten, als vorgesehen.

"Der Crunch wurde erstmals im Februar eingesetzt", erzähltt einer der Entwickler, der anonym bleiben will. "Ab Ende Februar war ich dann auf Auto-Pilot, weil alle Hoffnung verloren war". Es ist also kein Wunder, dass bei solchen desaströsen Arbeitsbedingungen am Ende auch kein wirklich tolles Spiel herauskommt.

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Trotzdem hat sich Kollege Stefan in die Lizenzgurke gewagt. Seine Eindrücke könnt ihr hier nachlesen. Aber was sagt ihr zum Thema: Könnt ihr die schlechten Bewertungen jetzt besser nachvollziehen oder gibt es für einen solchen vermasselten Spiele-Launch keine Entschuldigung? Schreibt das gerne Mal in die Kommentare!

Quelle: Kotaku, The Verge

    • Kommentare (10)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von MajorTom69 Stille/r Leser/in
        Lizenzgurken gab es schon immer.
      • Von MajorTom69 Stille/r Leser/in
        Lizenzgurken gab es schon immer.
      • Von Lycaos Spiele-Novize/Novizin
        Und noch einmal: Mal ganz abgesehen vom Artikel als solches - wieso zerreisst man ein Spiel, welches man nicht mal selbst wirklich getestet hat? Das untergräbt mMn jegliche Art von seriösem Journalismus. Entweder man lässt es ganz bleiben (es werden ja sowieso sehr viele Spiele aussen vor gelassen, aus welchen Gründen auch immer), oder man befasst sich mit der Materie, und dann macht man das auch entsprechend gründlich - und DANN kann man sich ein entsprechendes Urteil erlauben. Alles andere ist nur ein Schlechtmachen beziehungsweise nachplappern, was andere vorbrüllen. Mal ganz abgesehen von Clickbait - es gibt keinen wirklichen Grund, ständig auf einem Spiel herumzukloppen, welches gemäss anderen Stimmen ja sooo schlecht sein soll.

        Sollte sich nach einem eingehenden Test hier auf PCGames tatsächlich herausstellen, dass Skull Island wirklich so mies ist: Das darf man dann gerne entsprechend adressieren, gar kein Problem.

        Und nein, ein kurzes 'Reinzocken' ist kein Test.

        So, habe fertig ^^
      • Von Worrel Spiele-Guru
      • Von StarFox86 Hobby-Spieler/in
        Vergeudetes Geld & Zeit.
      • Von OldShatterhand Nerd
        Zitat von Worrel
        Beiträge mit Clickbait-Titel anklicken?
        https://i.imgur.com/YxCQFB8.png
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