Netflix im freien Fall: Lohnt sich das Streaming-Abo überhaupt noch?! [Special]

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Special Maci Naeem Cheema - Redakteur
Netflix im freien Fall: Lohnt sich das Streaming-Abo überhaupt noch?!
Quelle: Netflix

Netflix ist und bleibt ein Gigant innerhalb der Film- und Serienwelt. Hauseigene Streaming-Produktionen wie Stranger Things, Bridgerton, The Witcher oder Squid Game werden weltweit gefeiert und erfreuen sich höchster Beliebtheit, dennoch dominieren neben dem Hype jede Menge Negativschlagzeilen. Was genau beim Streaming-Dienst eures Vertrauens vor sich geht, was sich in Zukunft ändern wird und warum das ein Problem sein könnte? Wir analysieren die Situation und blicken auf die nächsten Monate.

Das Jahr 2020 traf die weltweite Wirtschaft ziemlich heftig, doch es gab tatsächlich auch einige Profiteure, die durch die vielen Corona-Lockdowns und Beschränkungen florierten. Eine dieser Firmen ist der Streaming-Gigant Netflix, der mit Shows wie "Tiger King" das aufgezwungene Sofasitzen um einiges leichter gestaltete und riesige Hypes generieren konnte. Allein 2020 konnte die Anzahl der weltweiten Netflix-User um satte 37 Millionen gesteigert werden. Man muss vermutlich nicht erwähnen, dass das verdammt viel ist, aber der Vollständigkeit halber: Das ist verdammt viel!

Nun geht es aber ziemlich bergab, und zwar nicht nur für die Netflix-Aktie, die um über 25 Prozent eingebrochen ist. Das hat die vergangenen Wochen einige Investoren kalt erwischt, aber auch Netflix selbst. Im aktuell veröffentlichten Geschäftsbericht des kalifornischen Unternehmens rechnete man mit mindestens 2,5 Millionen neuen Abos, stattdessen gab es aber herbe Verluste: In den ersten drei Monaten von 2022 verlor man 200.000 Kunden - das ist der erste Rückgang seit zehn Jahren!

Was ist das Problem bei/mit Netflix?

Die hauseigene Ursachenforschung, die kürzlich in Form eines Briefs an die vielen Aktionäre veröffentlicht wurde, nennt unter anderem den Russland-Krieg in der Ukraine, durch den Netflix auf einen Schlag rund 700.000 Kunden verlor, sowie die Inflation als Hauptgründe für die enttäuschende Bilanz. Weitere Komplikationen sind die stetig wachsende Konkurrenz, wie beispielsweise Disney Plus und zig neue Services (vor allem in den USA), die wie Pilze aus dem Boden schießen. Dabei ist der Markt, also Haushalte mit Breitband-Internet, Smart TVs & Co., bereits ziemlich ausgeschöpft. Darüber hinaus sind das äußere Umstände, auf die Netflix keinen wirklichen Einfluss hat.

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Was Netflix nun gegen den herben Rückschlag unternehmen möchte, könnte nun einigen Abonnenten sauer aufstoßen: Das Standard-Abo wird teurer (vermutlich um zwei bis drei Euro, dann wäre das US-Niveau auch bei uns erreicht), Werbung soll tatsächlich in Form eines separaten Service-Angebots kommen, das etwas billiger gestaltet wird, und jede Menge beliebter Content verschwindet oder wird in Zukunft nicht mit weiteren Staffeln erweitert. Als wäre das nicht schon genug, will Netflix auch noch den Störfaktor des Account-Sharings angehen. Die Streaming-Firma nennt im Aktionärsbrief über 100 Millionen Haushalte, die den Service "für lau" über Freunde und Familie nutzen.
<strong>'Gib mal dein Passwort, bitte': </strong>Account-Sharing gehört zu Netflix wie das depressive Pferd Bojack, der beliebte 'Ta-Dum'-Sound und das exzessive Bingen von Serien. Das soll auch in Zukunft so bleiben, wird aber teurer. Quelle: Netflix "Gib mal dein Passwort, bitte": Account-Sharing gehört zu Netflix wie das depressive Pferd Bojack, der beliebte "Ta-Dum"-Sound und das exzessive Bingen von Serien. Das soll auch in Zukunft so bleiben, wird aber teurer. Man möchte zwar nicht voll gegen das beliebte Teilen von Login-Daten durchgreifen, jedoch eine zusätzliche Gebühr verlangen. Wie hoch die tatsächlich ausfallen wird, ist nicht klar. Kein Wunder also, dass sich viele Nutzerinnen und Nutzer nun die Frage stellen: "Lohnt sich das überhaupt noch für mich oder sollte ich mich nach Alternativen umschauen?" Wir werfen einen Blick in die nahe Zukunft von Netflix.

Netflix zückt die Axt: Freiwillige und erzwungene Abstriche

Wie bereits erwähnt gibt es einige Produktionen, die aufgrund der enttäuschenden Zahlen eingestellt wurden (welche Shows erfahrt ihr hier). Das betrifft zwar beinahe ausschließlich Kram aus dem Animationssektor, doch gerade hier hat Netflix oftmals ein ziemlich gutes Händchen bewiesen. Netflix-Shows wie die League-of-Legends-Adaption "Arcane", "Love, Death & Robots" oder "Bojack Horseman" gehören zu den ganz großen Namen innerhalb des Angebots. Solch große und lukrative Fische will Netflix natürlich nicht aus dem eigenen See angeln, das wäre ja auch ziemlich doof, doch der Mut zum Risiko wird in Zukunft sinken und die Menge an frischem Content ebenso. Insgesamt zeigt sich in den letzten Jahren ein deutlicher Rückschritt beim Netflix-Angebot.

Laut eines Vox-Berichts aus dem Jahr 2020 ist die Menge an Inhalten rapide nach unten gesunken. Der Streaming-Dienst hat in den letzten zehn Jahren einen Rückgang von über 50 Prozent erfahren. 2010 waren es 7.285 Filme und Serien, 2012 sogar knapp 11.000. Im Jahr 2020 waren es dann schon nur noch unter 6.000 (die Zahlen beziehen sich übrigens auf den US-Service). Dazu muss man aber fairerweise erwähnen: Netflix setzt ganz bewusst auf mehr Qualität statt Quantität.

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    • Kommentare (16)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von bigbrother25 Stille/r Leser/in
        Dieses Jahr soll Paramount+ starten, die mit Star Trek ebenfalls ein Brett haben.
        Netflix hat schob jetzt viele Inhalte verloren, die nun bei ihren eigenen Streamingdiensten ein Zuhause gefunden haben. Und das wird auch in Zukunft weiter wegerodieren. Gerade in den USA schiessen die Streamingdienste ja wie Pilze aus dem Boden.
        Und einige davon werden auch weltweit agieren und ihren Content selbst vermarkten.
        Für mich als Kunde ich das natürlich blöd. Denn bisher hatte man das heilige Triumvirat aus Netflix, Prime und Disney. Wegen Star Trek muss ich aber jetzt schon überlegen. Und weil Netflix eben nicht mehr so viele geile Sachen im Angebot hat werde ich es dann eben so machen, dass ich mir P+ hole und Netflix kündige. Und für das wenige Content, dass ich unbedingt sehen will buche ich halte ein oder zwei Monate hinzu bei Netflix. Wenn z.B. die neue Staffel Squid Game rauskommt und Netflix die dann sogar wochenweise bringen sollte kann ich durchaus warten, bis alle Folgen ausgetrahlt wurden und die dann an einem WE durchbingen.
      • Von bigbrother25 Stille/r Leser/in
        Dieses Jahr soll Paramount+ starten, die mit Star Trek ebenfalls ein Brett haben.
        Netflix hat schob jetzt viele Inhalte verloren, die nun bei ihren eigenen Streamingdiensten ein Zuhause gefunden haben. Und das wird auch in Zukunft weiter wegerodieren. Gerade in den USA schiessen die Streamingdienste ja wie Pilze aus dem Boden.
        Und einige davon werden auch weltweit agieren und ihren Content selbst vermarkten.
        Für mich als Kunde ich das natürlich blöd. Denn bisher hatte man das heilige Triumvirat aus Netflix, Prime und Disney. Wegen Star Trek muss ich aber jetzt schon überlegen. Und weil Netflix eben nicht mehr so viele geile Sachen im Angebot hat werde ich es dann eben so machen, dass ich mir P+ hole und Netflix kündige. Und für das wenige Content, dass ich unbedingt sehen will buche ich halte ein oder zwei Monate hinzu bei Netflix. Wenn z.B. die neue Staffel Squid Game rauskommt und Netflix die dann sogar wochenweise bringen sollte kann ich durchaus warten, bis alle Folgen ausgetrahlt wurden und die dann an einem WE durchbingen.
      • Von Sheggo Spiele-Kenner/in
        Seltsamer Schreitstil in diesem Artikel: "ziemlich doof", "nach unten gesunken",... ? Klingt wie von einem Sechsjährigen.

        Zum Thema: Das Angebot noch weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Preise zu erhöhen ist wohl der Anfang vom Ende
      • Von Norisk699 Gelegenheitsspieler/in
        Ganz klare Sache.
        DISNEY+ wird der neue Platzhirsch werden.
        Sie haben sehr gut Rechte eingekauft, haben mittlerweile (seit STARS) ein sehr ausgewogenes Angebot für Erwachsene UND Kinder.

        Sobald man Kinder hat und sich für einen Streamingdienst entscheiden muss (statt alle zu haben), dann fällt die Wahl automatisch auf Disney+, weil einfach JEDER was davon hat.

        Auch ohne Kinder fällt die Wahl zunehmend leichter auf Disney+, allein schon wegen der derzeit erheblich niedrigeren Kosten (wie einige Vorredner schreiben muss man aus meiner Sicht Netflix zwingend mit 17,99 für 4K mit den anderen vergleichen... gerade wir hier in unserem Nerd-Forum hier wollen doch sicher alle 4K-Inhalte sehen...).

        Ich persönlich hab sie alle, aber müsste ich mich entscheiden, dann würde ich Disney+ zuerst nehmen. Danach Amazon Prime wegen der vielen anderen Leistungen von PRIME...
        Und dann erst zuletzt Netflix. Ja, gute Inhalte aber mit mittlerweile 17,99 ist das echt teuer geworden mittlerweile... müsste ich irgendwo den Rotstift ansetzen dann würde derzeit Netflix zuerst rausfliegen.
        Und hey... man könnte es (dank der "alles auf einmal-Releases" von Serien) theoretisch auch nur 1 oder 2 Monate im Jahr abonnieren und da "schnell mal" alle aufgelaufenen Inhalte durchschauen...

        Also, Netflix:

        - Ein großes Abo sollte maximal 9,99 kosten, solange die Konkurrenten nicht selbst die Preise steigern
        - als Zugeständnis dürften sie dafür dann auch sofort gegen das Sharing vorgehen
        - macht wöchentliche Serienreleases
        - akzeptiert, dass im derzeitigen Markt einfach viel mehr als 30% Marktanteil für einen einzelnen Anbieter nicht (mehr) realistisch sind, wenn er nicht die eierlegende Wollmilchsau anbieten kann... der Markt ist mittlerweile zu sehr umkämpft

        Netflix ist ein bisschen wie Tesla... die waren zwar die ersten... aber am Ende kommen dann doch die großen alteingesessenen Firmen irgendwann mal in die Gänge.
      • Von Calewin
        Zitat von 80sGamer
        Weiß gar nicht, was das Problem ist. Sky Ticket bietet deutlich weniger Serien und Filme. Prime ist ebenfalls ziemlich dürr. Ich sehe das eher so, dass günstigere Angebote wie Disney+ denen die Kunden abgraben. Und dann in so einer Situation auch noch die Preise zu erhöhen könnte falsch sein.
        Ist es auch, da bin ich sicher.
        Wenn es um die reinen Kosten geht, nun, immer die monatlichen Kosten gerechnet, kostet Netflix 17,99, wenn ich auch 4K Inhalte sehen möchte. Das bieten Amazon und Disney auch. Also muss man da das große Abo bei Netflix betrachten.
        Wie gesagt, 17,99 pro Monat. Prime und Disney+ zusammen kommen auf rund einen Euro weniger. Mit den beiden zusammen (denke ich) deckt man einen breiteren Steaming-Inhalt ab, als Netflix alleine.
        Und die ganzen „Annehmlichkeiten“, die ein Prime Abo sonst noch bietet.
        Ich weiß nicht…einfache Mathematik.
        Natürlich kommt es auch auf den persönlichen Geschmack an. Wenn jemand auf ganz bestimmte Inhalte großen Wert legt und darauf nicht verzichten will, dann wird er wohl bleiben. Aber ich denke nicht, dass das die Mehrheit ist. Die breite Masse wird gerade perspektivisch gesehen künftig eher abwägen, wofür das Geld ausgegeben wird.
      • Von Frullo
        Zitat von lokokokode
        Einfach mal 1 Folge pro Woche anstelle ganze Staffel releasen. BOOM Netflix gerettet. Wo bleibt mein Geld? ;)
        Das ist aber auch nur dann der Fall, wenn ein Kunde zur Kategorie "will ich sofort sehen" gehört. Alle anderen, insbesondere Binge-Watcher, warten geduldig darauf, bis eine Serienstaffel als ganzes erschienen ist. Im Übrigen: Netflix hat diese Salami-Taktik durchaus auch schon angewandt - Snowpiercer.
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