Netflix mit Mega-Verlust: Kostenpflichtiges Account-Sharing und Werbung sollen kommen

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News Christian Fussy - Redakteur
Netflix mit Mega-Verlust: Kostenpflichtiges Account-Sharing und Werbung sollen kommen
Quelle: Netflix

Netflix hat sich zu den Zahlen des ersten Quartals 2022 geäußert. Der Streamingdienst hat über die letzten Monate Abonnenten verloren und konnte nicht die angestrebten Einnahmen erreichen. Darauf will die Firma mit einer kostengünstigeren, mit Werbung belasteten Abo-Variante reagieren. Außerdem will das Unternehmen gegen Nutzer vorgehen, die sich ihren Account mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts teilen.

Herber Verlust für Netflix: Der Streaming-Dienst verzeichnet in seinem aktuellen Quartalsbericht einen Abonnenten-Rückgang von 200.000. Vorausgesagt hatte die Firma einen Zuwachs von mindestens 2,5 Millionen. Auch vor dem Hintergrund, dass Netflix seinen Dienst in Russland nach dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingestellt und damit 700.000 Subscriber verloren hat, sind diese Zahlen alarmierend niedrig. Die Verluste durch Russland außen vor, hätte der Dienst immer noch lediglich 500.000 Nutzer hinzugewonnen. Im gleichen Quartal konnten 2021 noch 4 Millionen neue Abonnenten geworben werden. Und selbst damals blieb das Unternehmen hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Diese Zahlen rechtfertigt die Firma nun in einem Brief an ihre Aktionäre, in dem auch bereits Gründe und Lösungswege für das Problem aufgezählt werden. So werden äußere Umstände wie der Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie nur als einer von vier Faktoren für das enttäuschende Ergebnis genannt.

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Ein weiterer Aspekt, der die Stagnation erklären könnte, sei, dass der zugrundeliegende Markt (Haushalte mit Breitband-Internetanschluss), die Zahl der Netflix-fähigen Geräte, Datenkosten und die Geschwindigkeit, mit der sich die Medienlandschaft wandelt, nicht kontrolliert werden kann und Prognosen dadurch erschwert werden. Außerdem sehe man sich im Vergleich zum Vorjahr mit immer mehr Konkurrenzangeboten konfrontiert.

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Account-Sharing soll zukünftig mehr Geld kosten

Als letzten Störfaktor sieht Netflix das Verhalten der eigenen Nutzer in Form von Account-Sharing. Im Brief an die Aktionäre heißt es dazu wie folgt:

"Zusätzlich zu unseren 222 Millionen zahlenden Haushalten, rechnen wir damit, dass Netflix mit über 100 Millionen weiteren Haushalten geteilt wird, darunter über 30 Millionen in [den USA und Kanada]. Die Häufigkeit von Account-Sharing hat sich prozentual zu unseren zahlenden Mitgliedern über die Jahre kaum verändert, aber in Verbindung mit dem ersten Faktor [der oben genannte zugrundeliegende Markt], bedeutet das, dass es schwieriger ist, ein Wachstum von Mitgliedschaften in vielen Märkten zu generieren - ein Problem, das von unserem COVID-Wachstum verschleiert wurde."

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Im Klartext bedeutet das, dass Netflix erkannt hat, dass diejenigen, die ihren Service gerade durch Account-Sharing nutzen, logischerweise die nötigen Voraussetzungen und Motivation dazu besitzen. Wo die Erreichbarkeit von anderen potenziellen Zielgruppen durch Faktoren wie Internetanschluss etc. behindert sein könnte, verfügen die Netflix-Schnorrer bereits über die nötige Infrastruktur und die nötige Größe als Gruppe, um als Markt erschlossen zu werden. Dazu und zu Netflix' Werbeplänen lest ihr auf Seite 2!

    • Kommentare (66)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Gast1697404202
        Netflix: Wir verstehen nicht warum die Leute kündigen - wir haben doch soviele dokudramen und billig produzierte shows .

        Währendessen auch Netflix:

        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
      • Von HolyMoly1984 Spiele-Novize/Novizin
        Zitat von fud1974
        Ist dir doch unbenommen deine eigenen Gründe und Erklärungen zu haben, ist doch alles gut.

        Ich habe halt andere. :)
        Nicht ganz. Du hast meine genannten Gründe erklärt und dass das für dich logisch war. Übrigens das meiste für mich auch. Also, ganz tolle Leistung von dir! :-DUnd nochmal: Nachvollziehbarkeit hin oder her, die Konsequenz bleibt. Da kannst du Erklärungen oder Begründungen anführen, das ist okay. Am Ende geht es manchmal nicht (nur) darum, Übrigens auch nicht in meinem Post.
      • Von Wamboland Spiele-Kenner/in
        Zitat von bl0kk
        Kurzer edit: mich stört es auch extrem das immer mehr anbieter inzwischen serien nichtmehr komplett als staffel releasen sondern wöchentliche folgen machen...bin vom herkömmlichen tv weg weil es ne option gab wo ich bestimmen konnte wie viele episoden ich gucke und nun fangen die mit dem gleichen rotz an..
        Jein - z.B. bei Arcane machte das 3 Folgen/Woche absolut Sinn.

        Für die Plattformen ist es auch besser, weil dann ist die Serie für 6-10 Wochen im Gespräch und in Social Media Präsent. Wenn sie alles dumpen dann wird nur 1-2 Wochen drüber geredet. - Edit: Außer bei extrem populären Serien wie z.B. Squid Game, aber das ist ja eher die Ausnahme.

        Ich hab es auch lieber wenn ich mehr schauen kann - ideal finde ich wenn man pro Woche 1-2 Stunden Material hat. Also bei einer 25-30min Serien 3-4 Folgen und bei 45-60 Min. 2-3 Folgen die Woche.

        Das ist mMn ein guter Kompromiss.
      • Von TheRattlesnake Spiele-Kenner/in
        Ich habe hier jetzt schon mehrfach gelesen dass sich Netflix zu sehr auf Political Correctness und Wokeness fokusiert. Hat dafür auch mal jemand konkrete Beispiele?
        Im RL geht mir diese Sache auch zunehmend auf den Sack aber bei Netflix oder generell im Film/Serien Bereich wäre mir das bisher noch nicht so negativ aufgefallen.
      • Von TheRattlesnake Spiele-Kenner/in
        Zitat von bl0kk
        Kurzer edit: mich stört es auch extrem das immer mehr anbieter inzwischen serien nichtmehr komplett als staffel releasen sondern wöchentliche folgen machen...bin vom herkömmlichen tv weg weil es ne option gab wo ich bestimmen konnte wie viele episoden ich gucke und nun fangen die mit dem gleichen rotz an..
        War es nicht eher so dass Netflix irgendwann angefangen hatte eine Staffel direkt komplett zu veröffentlichen. Ansonsten ist der Wöchentliche Release doch eigentlich schon immer Standard.
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