Streik: Dieser Star aus Star Trek legt die Missstände in Hollywood schonungslos offen

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News Tobias Tengler-Boehm - Redakteur
Streik: Dieser Star aus Star Trek legt die Missstände in Hollywood schonungslos offen
Quelle: Paramount

Diese Schauspielerin aus Star Trek redet Klartext. Die Wahrheit tut weh.

Hollywood gilt als Nabel der Welt, wenn es um die westliche Filmindustrie geht. Nirgendwo werden aufwändigere Produktionen für die große Leinwand und die heimischen Screens realisiert. Stars und Sternchen sorgen (normalerweise) für Glamour. Und Kino-Hits sowie Serien generieren Milliarden-Umsätze. Doch unter der glitzernden Oberfläche befindet sich offenbar ein System, das auf Ausbeutung hunderttausender Filmschaffender basiert.

Hollywood streikt: Worum geht es?

Die Hollywood-Szene ist nicht nur Top Notch in Sachen Unterhaltung, sie versteht es auch vorzüglich, sich glamourös selbst zu inszenieren. Dabei gerät oftmals in Vergessenheit, dass die Produktion eines Millionen-schweren Blockbusters alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Wenn man das nächste Mal in einem Kinosaal gespannt auf die Postcredit-Scene eines atemberaubenden Marvel-Blockbusters wartet, muss man sich nur mal die Mühe machen, alle im Abspann aufgelisteten Namen zu zählen.

An einer großen Hollywood-Produktion arbeiten hunderte Menschen mit. Die Bandbreite erstreckt sich vom großen Hollywoodstar, über den Regisseur, Kameramann/frau, Beleuchter, Techniker, Stunt-Koordinator bis zum Assistenten, der allzeit bereit, mit Gaffa-Tape und Kaffeebecher bewaffnet, den Filmemachern den Rücken freihält.

All diese Menschen müssen von ihren Einkünften leben und gegebenenfalls eine Familie ernähren können. Und obwohl Hollywood jedes Jahr Milliarden-Umsätze mit Kinokarten, Premium Video-in-Demand und Streaming verdient, werden oftmals nur Niedriglöhne gezahlt.

Hollywood streikt: Immer mehr Schauspieler klagen die Bosse der Filmstudios an

Immer mehr Schauspielerinnen und Schauspielern scheint mittlerweile der Kragen zu platzen. Allerdings handelt es sich bisher weniger um die ganz großen Stars, die ihre Stimme erheben. Auch sie dürfen weder drehen noch Werbung für aktuelle Filme machen. Doch ansonsten ist es auffällig still, wenn es um viele Großverdiener der Branche geht.

Im Gegensatz dazu erhob beispielsweise Marvel-Star Sean Gunn seine Stimme. Der Bruder von Filmemacher James Gunn knöpfte sich Disney-Boss Bob Iger höchstpersönlich vor. Auch Ron Perlman (Hellboy, Alien 4, Die Schöne und das Biest) oder Bob Odenkirk (Breaking Bad, Better Call Saul) äußerten sich in den sozialen Medien zur Situation.

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Michelle Hurd (Star Trek: Picard) hielt ebenfalls eine flammende Rede. Die Vize-Präsidentin der Schauspielergewerkschaft in Los Angeles gab sinngemäß folgendes zu Protokoll: Immer, wenn man ein bekanntes Gesicht sieht, das schon in mehreren Filmen und Serien vorkam, aber an dessen Namen man sich nicht erinnert, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Darstellerin oder einen Darsteller, der sich die Krankenversicherung gerade einmal so leisten könne.

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Über 98 Prozent aller Schauspielerinnen und Schauspieler Hollywoods würden weniger als 26.000 US-Dollar im Jahr verdienen. Und das in einer Branche, die Jahr für Jahr für Milliarden-Umsätze sorgt. Das Interview haben wir euch oben verlinkt. Mittlerweile haben die Streiks in Hollywood bereits drastische Auswirkungen auf die Film-Branche. Neben vielen anderen potenziellen Blockbustern musste nun auch der neue Film mit Tom Cruise verschoben werden.

    • Kommentare (11)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Na ja, guck dir Mal an was wohnen heute in Kalifornien kostet und damals in den 80ern.
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]

        Es ist halt echt problematisch. Wenn ein Ort populär wird und die Regulierung des Marktes ungenügend ist, steigen die Mieten teils ins unermessliche (siehe auch New York). Resultat, die Löhne müssen auch deutlich steigen oder die Leute ziehen weit weg ins Umland - wo es aber auch teurer wird und so neue Kosten dazukommen.

        Also ja es ist nicht allein normale Inflation, sondern auch solche Faktoren.
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Na ja, guck dir Mal an was wohnen heute in Kalifornien kostet und damals in den 80ern.
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]

        Es ist halt echt problematisch. Wenn ein Ort populär wird und die Regulierung des Marktes ungenügend ist, steigen die Mieten teils ins unermessliche (siehe auch New York). Resultat, die Löhne müssen auch deutlich steigen oder die Leute ziehen weit weg ins Umland - wo es aber auch teurer wird und so neue Kosten dazukommen.

        Also ja es ist nicht allein normale Inflation, sondern auch solche Faktoren.
      • Von Worrel Spiele-Guru
        Zitat von Nevrion
        Ich hielt es für unangemessen dem Geigenspieler oder den Komparsen, der durch den Hintergrund einer Szene läuft wegen einem minimalen Beitrag zum Gesamtwerk einen kompletten Monatslohn auszustellen.
        Es fordert keiner, daß man nach einem einzigen Arbeitstag einen komplettes Monatsgehalt bekommt.
      • Von Loosa Senior Community Officer
        Durch Streaming haben sich die Arbeitsbedingungen sehr grundlegend geändert. Speziell für Drehbuchschreiber. Die den Streik ja lostraten.
        Wo man früher von durchschnittlich 20 Folgen pro Jahr gut über die Runden kam, sind es heutzutage eher 10 Folgen. Und der Lohn pro Folge ging auch noch runter. Genaue Zahlen müsste ich nochmal suchen, aber so in etwa. Vielleicht gut 10 Folgen?
      • Von Nevrion Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von Worrel
        Du schriebst von der Absurdität, einem Geigenspieler, der "eine Geige für ein Musikstück" gespielt hat, 3000$ zu zahlen.
        Das suggeriert, daß du meinst, er hätte keine 3000$ verdient, weil er ja nur die kurze Zeit X für das Spielen aufgewendet habe.
        Die Suggestion gibst du korrekt wieder. Ich hielt es für unangemessen dem Geigenspieler oder den Komparsen, der durch den Hintergrund einer Szene läuft wegen einem minimalen Beitrag zum Gesamtwerk einen kompletten Monatslohn auszustellen.
        Zitat von Worrel
        Abgesehen davon, daß Musikmachen bei weitem nicht nur die Länge des fertiggestellten gespielten Werkes beinhaltet, ist das eben genau das Problem, daß er nach dem einen gespielten Stück nicht den restlichen Monat nichts mehr tut.
        Wenn es ein halbwegs professioneller Geigenspieler ist, dürfte es selbst bei sehr komplexer Handhabung seines Instruments aber kein wochenfüllender Job sein und damit auch kein Monatsgehalt rechtfertigen. Anders ausgedrückt, im Handwerk würdest du auch keinen Aufschlag fordern, weil der Handwerker, der seine Arbeit verrichtet, Jahrelang im Unternehmen geschult wurde und Erfahrung gesammelt hat. Wenn da ein Rohr verlegt werden muss, kann er ja nicht sagen, dass er sich darauf erst mal vorbereiten müsse, es deswegen länger dauert und auch teurer wird.

        Zitat von Worrel
        Wenn man das beachtet, kommt man nämlich gar nicht auf die Idee, eine Zahlung von 3000$ für "ein Stück Musik" zu berechnen.
        Es ging aber im allgemeinen Kontext der Meldung eben gerade darum dass sich offenbar Künstler oder Freischaffende, die an einem Filmprojekt beteiligt sind, nicht so gut bezahlt werden, dass sie davon ihre Familien ernähren könnten. Dass die Beteiligung an einem Filmprojekt dies finanziell ermöglichen sollte habe ich jedoch in Abrede gestellt, freilich jedoch Raum offen gelassen, ob einzelne Arbeitsstd. nicht besser vergütet werden sollten, zumal die Budgets für solche Filmprojekte in den letzten 40 Jahren doch drastisch gestiegen sind.
      • Von Worrel Spiele-Guru
        Zitat von Nevrion
        Im Kontext dieses Satzes bezog ich mich auf das "eine Familie ernähren". Daher schreib ich da auch konkret Monatslohn und nicht Mindestlohn.
        Du schriebst von der Absurdität, einem Geigenspieler, der "eine Geige für ein Musikstück" gespielt hat, 3000$ zu zahlen.
        Das suggeriert, daß du meinst, er hätte keine 3000$ verdient, weil er ja nur die kurze Zeit X für das Spielen aufgewendet habe.

        Abgesehen davon, daß Musikmachen bei weitem nicht nur die Länge des fertiggestellten gespielten Werkes beinhaltet, ist das eben genau das Problem, daß er nach dem einen gespielten Stück nicht den restlichen Monat nichts mehr tut.

        Natürlich ist es nicht nachzu vollziehen, warum man jemandem, der - sagen wir mal: eine Woche für dieses Stück probt und an der Aufführung und Aufnahme desselben beteiligt ist, den Lohn für einen ganzen Monat zu zahlen.
        Daher eben mein Hinweis, daß der Mindestlohn sich eben auf die Arbeitsstunden bezieht.

        Wenn man das beachtet, kommt man nämlich gar nicht auf die Idee, eine Zahlung von 3000$ für "ein Stück Musik" zu berechnen.
      Direkt zum Diskussionsende
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