Film des Jahres? Dieses Meisterwerk läuft ab sofort im Kino!
Mit Kanonen auf Pyramiden schießen? Hollywood sorgt mal wieder für Aufsehen.
Das verrückte Kinojahr 2023 ist um ein weiteres Meisterwerk reicher. "Verrückt" deshalb, weil potenzielle Blockbuster mit klangvollen Namen teilweise derbe floppten, diese Film-Gurke mit geballtem Trash die Massen anlockte und eher nischig anmutende Meisterwerke sich als Mega-Hits entpuppten. Indiana Jones und das Rad des Schicksals mit Harrison Ford erwies sich als finanzieller Reinfall, Action-Star Jason Statham prügelte sich mit Riesenhaien und Sauriern und Barbie sowie Oppenheimer wischten mit der Konkurrenz den Boden auf. Doch das Kinojahr 2023 hat noch nicht fertig.
Was ist der beste Film von 2023?
Zugegeben: Die Bezeichnung "Film des Jahres" mag sehr subjektiv sein und sollte eigentlich nicht vor Ende Dezember vergeben werden. Dennoch schickt sich Regie-Legende Ridley Scott (House of Gucci, Gladiator, Blade Runner) mit seinem neuen Werk an, das Rennen um den Titel "Bester Film des Jahres 2023" für sich zu entscheiden. Und das trotz namhafter Konkurrenz, wie beispielsweise dieses Dreieinhalb-Stunden-Werk von Alt-Meister Martin Scorsese mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle.
Das Historien-Drama Napoleon mit Oscar-Gewinner Joaquín Phoenix (Joker, The Village - Das Dorf) in der Hauptrolle läuft ab sofort im Kino und steht zu einem späteren Zeitpunkt für alle Abonnentinnen und Abonnenten auf Apple TV Plus "gratis" zum Streamen bereit. Erste Bilder und Trailer von Napoleon sorgten in den letzten Tagen und Wochen bereits für Gesprächsstoff.
Lohnt sich Napoleon im Kino? So fallen die Bewertungen aus
Napoleon, der neuen Film von Ridley Scott, geht 158 Minuten und ist mit einer FSK ab 12 Jahren freigegeben. In einer Szene von Napoleon ist zu sehen, wie der französische Feldherr mit Kanonenkugeln auf die ägyptischen Pyramiden von Gizeh schießen lässt. Eine bildgewaltige Szene, die allerdings aus historischen Gesichtspunkten völlig absurd und inakkurat daherkommt.
Regie-Legende Ridley Scott scheinen die Beschwerden darüber am Allerwertesten vorbeizugehen: "Such dir ein Leben!" entgegnete er einem Kritiker, der auf Unterschiede zum historischen Napoleon hinwies. Dass ihm insbesondere aus Frankreich Kritik an der allzu fantasievollen Inszenierung entgegenweht und sein Film auf Ablehnung stößt, stört ihm offenbar ebenso wenig: "Die Franzosen können nicht mal sich selbst leiden" antwortet Ridley Scott mehr oder weniger augenzwinkernd.
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3Furiosa hält lieber die Backen, zumindest weitestgehend. Der Grund für dieses Stilmittel überrascht, leuchtet aber auch ein.Auf Rotten Tomatoes erreicht Napoleon eine durchschnittliche Zustimmung von gerade einmal 69 Prozent. Nicht wirklich überragend. Aber mal abgesehen davon, ob die Kritiken und Bewertungen zu Napoleon positiv oder negativ ausfallen: Wie oft wird man noch die Möglichkeit haben, einen neuen Film des mittlerweile fast 86-jährigen Ridley Scott im Kino auf der großen Leinwand bewundern zu dürfen? Für Filmfans und treue Kinogänger ist Napoleon sicherlich ein Muss.
Quelle: Indiewire
Wenn Napoleon bei Scott auf die Pyramiden schießt, was nehmen die meisten daraus mit? Ich sehe jetzt schon, wie Postkolonialisten hier Futter kriegen mit Lügenmärchen.
Scott selbst reagiert auf Berichtigung und Kritik mit "get a life", hat also ein grundsätzliche Problem damit, dass man öffentlich auf die fehlende Authenzität hinweist. Ich finde das extrem schwierig, weil es im Umkehrschluß heißt, die Leute sollen nicht aufgeklärt werden.
Natürlich ist ein Film keine Doku aber mittlerweile sehe ich es anders als früher als ich auch noch den Unterhaltungsaspekt und das Fiktionellen betont habe. Das liegt einfach darin, dass es den Zuschauern nicht ersichtlich ist, was erlogen ist. Sie wissen es nicht. Und wenn sie in einen Film gehen der Napoleon heißt, merken sie sich das was sie sehen und denken "so war es wohl", vor allem wenn jemand ihnen sagt, dass ja Historiker mitgewirkt haben.
Gladiator von Scott verdreht historische Tatsachen, um den Film zu unterstützen, Amadeus scheut nicht davor, einen anerkannten Komponisten als Mörder Mozarts und Kaiser Josef II als Banausen und ignoranten Schnösel darzustellen, obwohl er einer der größten Bewunderer Mozarts, sowie win großer Musikliebhaber im Allgemeinen und ein sehr bürgernaher Regent war.
Trotzdem gelten beide Filme als Meisterwerke und wurden mehrfach Oscar-prämiert. Die Liste lässt sich mit Dunkirk, Elisabeth, 1492 conquest to paradise etc fortsetzen.
Wer historisch akkurat haben will, sollte selbst bei Dokumentationen sehr wählerisch sein, als Film taugt das historische Material an sich nur bedingt.
Im Kino werde ich Napoleon nicht anschauen, evtl erst, wenn er werbefrei im TV läuft. Bonaparte hatte eine grandiose Vision, die er selbst verraten hat.