Ant-Man and the Wasp in der Filmkritik: Zur Abwechslung mal kein Weltuntergang

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Test Felix Schütz - Redakteur
Ant-Man and the Wasp
Quelle: Marvel

Nach dem brachialen Infinity War backt Marvel wieder kleinere Brötchen: Ant-Man and the Wasp ist ein harmloser, kurzweiliger Comic-Ritt, in dem es zur Abwechslung mal nicht ums Ganze geht. Regisseur Peyton Reed inszeniert den zweiten Ant-Man als fröhliches Gaunerstück, in dem vor allem Neuzugang Wasp glänzen kann. Ob das reicht, um an die letzten Marvel-Erfolge anzuknüpfen? Das klären wir im Review zu Ant-Man and the Wasp. Kinostart ist der 26. Juli 2018!

Mit Avengers: Infinity War landete Marvel einen Volltreffer: Effektgeladene Schlachten, dramatische Wendungen und ein praller Heldenkatalog spülten mehr als 2 Milliarden US-Dollar in die Kassen! Wie man das noch toppen kann? Jedenfalls nicht mit Ant-Man and the Wasp (jetzt kaufen 9,99 € ). Der Comic-Streifen, der in den USA immerhin einen guten Start hingelegt hat, präsentiert sich wie ein Gegenprogramm zum schwergewichtigen Infinity War: die Einsätze sind diesmal geringer, die Schurken harmloser, die Helden entspannter. Das Ergebnis ist leicht verdauliches Comic-Kino, mit dem Marvel zwar keine Rekorde aufstellen dürfte, aber zumindest schon mal Luft für Avengers 4 holt.

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Ant-Man an the Wasp: Featurette stellt The Wasp in den Fokus

Ant-Man and the Wasp - Kritik: Was bisher geschah

Da Ant-Man and the Wasp vor dem letzten Avengers-Streifen spielt, ist von Thanos und seinem Feldzug gegen die Schöpfung noch nix zu spüren. Zu Beginn des Films steht Scott Lang alias Ant-Man unter Hausarrest, da er in Captain America: Civil War maßgeblich daran beteiligt war, den Leipziger Flughafen in Schutt und Asche zu legen. Trotz Fußfessel läuft es aber nicht schlecht für Scott: Mit seiner Ex-Frau hat er sich versöhnt, seine Tochter himmelt ihn an und auch beruflich geht's bergauf. Der Kontakt zu Hank Pym (Michael Douglas) und dessen Tochter Hope (Evangeline Lilly) ist jedoch völlig abgerissen, seine Tage als Ant-Man scheinen vorüber zu sein - bis er eine unerwartete Nachricht erhält und sich ein weiteres Mal in die rote Schrumpfpelle zwängen muss.
Hank Pym und Hope verfolgen in Ant-Man 2 eigene Ziele, ihr Verhältnis zu Scott ist zu Beginn völlig zerrüttet. Quelle: Marvel Hank Pym und Hope verfolgen in Ant-Man 2 eigene Ziele, ihr Verhältnis zu Scott ist zu Beginn völlig zerrüttet.

Ant-Man and the Wasp - Kritik: Vorhang auf für Wasp!

Hope stiehlt Ant-Man ab und an regelrecht die Show. Quelle: Marvel Hope stiehlt Ant-Man ab und an regelrecht die Show. War Hope im ersten Ant-Man-Streifen nur ein besserer Sidekick, steht sie diesmal verdient im Rampenlicht: Sie hat endlich die Superheldenrolle ihrer Mutter Janet van Dyne angenommen und schlüpft dazu in den mächtigen Wasp-Anzug. Ihre Szenen, in denen sie geschrumpft an Messerklingen entlangtänzelt oder Salzstreuer und Brausespender zu riesigen Geschossen umfunktioniert, zählen zu den abgedrehtesten und visuell besten des Films! Ant-Man selbst kann da nicht immer mithalten, hin und wieder stiehlt ihm die agile Wasp schlichtweg die Show.

Ein optisches Feuerwerk wie Infinity War sollte man aber trotzdem nicht erwarten: Obwohl die Action mit ein paar coolen Schrumpfeinlagen und lustigen Auftritten von Giant-Man (Ant-Man im XXL-Format) punktet, wird's nur selten spektakulärer als im Vorgängerfilm. Ant-Man and the Wasp hat zwar ein paar schöne Verfolgungsjagden und schicke Effekte auf Lager, bringt uns damit aber kaum zum Staunen.
In den Action-Szenen werden Menschen, Autos und Alltagsgegenstände munter geschrumpft oder wahnwitzig vergrößert - das Ergebnis macht Spaß! Quelle: Marvel In den Action-Szenen werden Menschen, Autos und Alltagsgegenstände munter geschrumpft oder wahnwitzig vergrößert - das Ergebnis macht Spaß!

Ant-Man and the Wasp - Kritik: Blasse Schurken

Nicht nur im Hinblick auf Avengers 4 hatten es viele Fans bereits vermutet: Der zweite Ant-Man-Streifen beschäftigt sich noch stärker mit dem Quantenreich, einer Dimension, die sich nur betreten lässt, wenn man sich auf subatomare Größe schrumpft. Weil dort Jahrzehnte zuvor Janet van Dyne, die Frau von Hank Pym, verschollen ist, wollen die Helden sie nun endlich zurückbringen.


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Obwohl Ghost (Hannah John-Kamen) eigentlich eine interessante Motivation hat, bleibt ihre Rolle weitestgehend blass. Quelle: Marvel Obwohl Ghost (Hannah John-Kamen) eigentlich eine interessante Motivation hat, bleibt ihre Rolle weitestgehend blass. Die Suche nach Van Dyne bleibt natürlich nicht unbemerkt und ruft nicht nur geldgierige Gangster auf den Plan, sondern auch eine neue mysteriöse Gestalt namens Ghost: Wer sich hinter der Maske verbirgt und weshalb Ghost die Fähigkeit besitzt, durch Wände und Menschen hindurchzumarschieren, erfahren wir in einer schwach inszenierten Rückblende, da zeigt sich der Film überraschend uninspiriert. Hanna John-Kamen (Ready Player One) müht sich zwar redlich ab, der Figur etwas Leben einzuhauchen, muss sich aber letztendlich dem Drehbuch geschlagen geben, das über 118 Minuten zwar reichlich gute Gags liefert, aber dafür gerade in den ernsten Momenten nicht so recht zünden mag. Auch Walton Goggins (Django Unchained) kommt in seiner Rolle als Schurke Sonny Burch kaum zum Tragen, ihm hätte man einen gehaltvolleren Part gewünscht. Ein Lichtblick: Neuzugang Laurence Fishburne, der mit seinem abgeklärten Spiel einige der schwächeren Szenen rettet.

Ant-Man and the Wasp - Kritik: Tolle Besetzung, dünner Plot

Besonders das erste Drittel des Films inszeniert Regisseur Peyton Reed mit sicherer Hand: Die Handlung knüpft gelungen an den Vorgänger an, das Tempo stimmt, die Witze sitzen und die Wiedersehensfreude ist groß. Vor allem Scotts liebenswerter Kumpel Luis (wunderbar: Michael Peña) und seine beiden Kameraden bekommen deutlich mehr Szenen spendiert, aber auch Michael Douglas darf diesmal ein paar herzliche Lacher für sich verbuchen. Überhaupt sind die gut aufgelegten Darsteller die größte Stärke des Films, sie halten den albernen Plot bewundernswert zusammen. Da stimmt die Chemie!
Gewohnt liebenswert: Michael Peña spielt den sympathischen Dampfplauderer Luis.  Quelle: Marvel Gewohnt liebenswert: Michael Peña spielt den sympathischen Dampfplauderer Luis.  Leider beginnt Ant-Man and the Wasp nach einer Weile, sich zu wiederholen. So wird beispielsweise ein wichtiger Gegenstand gestohlen und anschließend zurückbeschafft, nur um kurz darauf nochmal gestohlen zu werden; die meiste Zeit hetzen die Helden einfach einem typischen MacGuffin hinterher. Auch einige Gags kommen mehrfach zum Einsatz oder werden zu lange ausgewalzt. Gelegentlich hat man da den Eindruck, den Autoren gingen schlichtweg die Ideen aus. Spaßig und unterhaltsam ist der Film dann zwar trotzdem noch, für ein Highlight im Marvel-Katalog reicht das aber leider nicht.

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Ant-Man and the Wasp: Doppelte Action im neuen Trailer

Ant-Man and the Wasp - Kritik: Sind die Post Credits Scenes wichtig für Avengers 4?

Wie bei allen MCU-Streifen lohnt es sich auch in Ant-Man and the Wasp, nach dem Filmende sitzenzubleiben: Zwei zusätzliche Szenen folgen in den Credits! Die erste davon solltet ihr auf keinen Fall verpassen, mehr verraten wir hier natürlich nicht. Die zweite Szene, die ihr erst ganz am Ende des Abspanns zu sehen bekommt, fällt dagegen enttäuschend kurz und inhaltslos aus - wer nicht so lange sitzen bleiben mag, kann also getrost darauf verzichten.

Ant-Man and the Wasp - Kritik: Wertung und Fazit

Wertung zu Ant-Man and the Wasp (Film)

Wertung:

6/10

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