"Ready Player One" spielt im Jahr 2045 in einer dystopischen Zukunftsvision. Unsere heute schon bekannten Probleme mit Krieg, Armut und Umweltschutz entfalten nach 30 Jahren immer mehr ihre verheerende Wirkung und machen die Welt zu einem inzwischen kargen und trostlosen Ort. Doch für die Menschen gibt es einen Lichtblick in Form der Virtuellen Realität. Fans freuen sich bei dabei vor allem auf die vielen popkulturellen Anspielungen. Wir haben den Film bereits gesehen und berichten euch hier, was ihr euch vom Gang ins Kino erwarten dürft
Wer wäre geeigneter als Regisseur eines Science-Fiction-Abenteuers, das die Popkultur der 1980er-Jahre feiert, als Steven Spielberg, der seinerzeit mit Filmen wie Unheimliche Begegnung der dritten Art und E.T. - Der Außerirdische das Genre revolutioniert hat? Genau: niemand. Und deshalb ist es nicht nur für Fans des legendären Filmemachers ein Glücksfall, dass Spielberg den 2010 erschienenen Bestseller Ready Player One (jetzt kaufen 6,99 € ) von Ernest Cline für die Leinwand adaptiert hat.
Clines Debütroman spielt in der nahen Zukunft, sein jugendlicher Held kommt wie er selbst aus Ohio. Dieser Wade Watts wohnt 2045 in einer düsteren Container-Siedlung und flüchtet sich, um seinem tristen Dasein zu entkommen, mit seinem Avatar Parzival in die virtuelle Realität von OASIS. Erfunden wurde diese Parallelwelt, in der alles möglich ist und nur die eigene Fantasie einem Grenzen setzt, von Game-Designer James Halliday, Wades großem Idol. Als dieser stirbt, hinterlässt er ein Vermächtnis: Wer ein von ihm verstecktes Easter Egg findet, erbt sein riesiges Vermögen und die Kontrolle über OASIS. Wade ist guter Dinge als Sieger aus der Schatzsuche hervorzugehen, weil er viel über Halliday und sein Faible für die 80er-Jahre weiß. Doch er bekommt es mit einem übermächtigen Gegner zu tun. Nolan Sorrento, Chef des Großkonzerns Innovative Online Industries, schreckt auch vor Entführung und Mord nicht zurück, um die Herrschaft über OASIS zu erlangen ...
Steven Spielbergs "David gegen Goliath"-Variante ist technisch brillant, der 3D-Mix aus Realfilm und Computeranimation ist ein wahrer Bilderrausch voller popkultureller Anspielungen. Die beziehen sich nicht nur auf obengenannte Klassiker und andere Sci-Fi-Ikonen,
sondern lassen fast nichts aus, was an die Achtziger erinnert, von Atari bis zum Zauberwürfel. Wenn Parzival seiner Mitstreiterin Art3mis beim Tanz zu Bee Gees' Stayin' Alive seine Liebe gesteht oder Stanley Kubricks Shining in einer Schlüsselszene für beklemmende Déjà-vus sorgt, fühlt man sich wirklich wie auf einer Zeitreise.
Aber auch wer nicht mit allen Verweisen etwas anfangen kann, weil er unter 30 oder von der riesigen Anzahl schlicht überfordert ist, wird hier bestens unterhalten werden. Zumal auch Referenzen für jüngere Semester eingestreut sind und Spielberg die Überforderung mit seiner Zitierlust beziehungsweise der von Halliday sehr komisch selbst zum Thema macht. Und so nimmt man es ihm nicht übel, dass die Zivilisationskritik der Vorlage dabei ein bisschen zu kurz kommt, auch weil sein Film dank der sympathischen Helden, des feinen Humors und der zu Grunde liegenden Moral sehr viel Herz hat.
Fazit:
Ein beeindruckender Bilderrausch, an dem nicht nur Sci-Fi-Fans, sondern auch 80er-Jahre-Nostalgiker ihre Freude haben werden.
Wer allein mal das einfach übersetzt, was einem da eingeschenkt wird, der weiß Bescheid.