Spider-Man: Miles Morales im PC-Test mit Vergleichsvideo - sauberer Port, Sony!
Sonys PC-Portierungsmaschine läuft weiterhin auf Hochtouren: Nach God of War, Spider-Man Remastered und Sackboy: A Big Adventure gibt's nun auch das tolle Spider-Man: Miles Morales auf Steam und im Epic Games Store. Wir haben es ausführlich gespielt und erklären, wie gut der Port gelungen ist - inklusive Vergleichsvideo zur Technik.
2022 meinte es Sony gut mit PC-Spielern: Erst wurde der großartige Reboot von God of War auf den Rechner gebracht, dann folgten die Umsetzungen von Spider-Man Remastered, Uncharted: Legacy of Thieves Collection und zuletzt Sackboy: A Big Adventure. Quasi als verfrühtes Weihnachts-"Geschenk" (das mit 50 Euro zu Buche schlägt) serviert euch der Playstation-Konzern nun Spider-Man: Miles Morales auf Steam und im Epic Games Store. Wie Uncharted: The Lost Legacy ist es halb Nachfolger, halb Standalone-Erweiterung und, wie wir in unserem Test der PS4- und PS5-Version vor zwei Jahren schon festgestellt haben, ein richtig gutes Spiel.
Die Geschichte setzt ein Jahr nach den Ereignissen von Spider-Man Remastered ein und dreht sich, wie der Name schon sagt, um die vormalige Nebenfigur Miles Morales. Der Teenager, der mittlerweile mit seiner Mutter Rio Morales im Stadtteil Harlem wohnt, wurde gegen Ende des letzten Spiels von einer mutierten Spinne gebissen und verfügt daher über ähnliche Fähigkeiten wie sein Freund Peter Parker. Weil der wegen eines Urlaubs in Europa unterwegs ist, fällt Miles nun die Rolle des "einzigen" Spider-Man von New York zu.
Und er bekommt ordentlich zu tun: In der Stadt entbrennt prompt ein Konflikt zwischen dem zwielichtigen Energiekonzern Roxxon und einer Hightech-Gangsterbande namens The Underground. Nebenbei kümmert sich Miles natürlich auch um die Probleme der kleinen Leute in New York, die dank einer von Miles' bestem Freund Genke entwickelten App nun direkten Kontakt mit der freundlichen Spinne aufnehmen können.
Neue Helden, alte Qualitäten
Von Anfang an überzeugt die Geschichte mit ihrem kleinen, aber sympathischen Cast und vor allem mit Miles als nachvollziehbar geschriebene Hauptfigur. Obwohl er aus demselben Superhelden-Holz geschnitzt ist wie sein Mentor, sind seine Rolle und seine Kräfte noch neu für ihn, weswegen er bodenständiger und nahbarer rüberkommt. Quelle: Marvel / Sony
Neben den Dialogen zeigt sich das vor allem in den superben Animationen der Hauptfigur: Im Gegensatz zu Peter Parker versprühen Miles' Bewegungen gleichzeitig extreme Lässigkeit und dezente Unsicherheit oder Tollpatschigkeit, was den Charakter deutlich aufwertet.
Miles' Animationen sind eine echte Augenweide, was die Bewegung durch die Stadt trotz des gleich gebliebenen Movements nie langweilig werden lässt.
Auch sonst bietet Miles Morales für Kenner des Vorgängers vertrautes Gameplay: Die Open World ist dieselbe, allerdings zeigt sich New York diesmal von seiner winterlichen Seite.
Ihr schwingt euch gewohnt flüssig durch die Häuserschluchten, sammelt Collectibles ein, mit denen ihr euch Anzüge und eine Handvoll neuer Gadgets kauft und erledigt oft fett inszenierte Haupt- und Nebenmissionen, die diesmal auch eher mit Klasse statt mit Masse punkten.
Spinnen-Upgrade
Die Unterschiede zum ersten Teil finden sich vor allem in den Kampf- und Schleichsystemen: Auf einen Großteil von Peter Parkers Skillset hat Miles von Anfang an Zugriff, allerdings beherrscht er ein paar neue bioelektrische Tricks.
Die Venom-Fähigkeiten laden sich durch erfolgreiche Treffer und Ausweichmanöver auf und lassen euch etwa die Abwehr gepanzerter Feinde brechen oder per Schockwelle mehrere Feinde elektrifizieren.
Beim Schleichen lässt uns das Spiel nun Gegner markieren und komfortabel von der Decke oder Wänden aus eliminieren. Im Gegensatz zu Peter kann Miles sich darüber hinaus zeitweise unsichtbar machen und viele Missionen lassen sich tatsächlich komplett unerkannt abschließen. Wegen der wie gehabt fantastisch spielbaren und dynamischen Kloppereien macht der direkte Kampf aber immer noch am meisten Laune.
Kurzum, die technik des Spiels ist nicht so ganz sauber, speziell mit eingeschaltetem Raytracing.
Im Grunde gibts da aber wenig zu mosern. Die Grafik ist Bombe und es läuft für angenehm flüssig auf Mittelklasse Rechnern. Und New York ist unglaublich gut gemacht, mit Abstand die detailreichste Stadt der Videospielgeschichte, ohne Zweifel würde ich sagen. Durch den Winter kommt das aber bei Miles Morales nicht ganz so gut rüber wie ich finde.
Gelegentliche Framedrops, bissi spät ladende Texturen (speziell draußen bei den Gebäuden wenn man sich eben durch die Stadt bewegt, was ja in recht hohem tempo geschieht) und einige Raytracing bugs (speziell bei spiegelnden Flächen, bei einigen treten da bugs auf, im ersten Teil zb im F.E.A.S.T sehr viel, oder an Autos und dergleichen, gibt diese Probleme aber auch bei Miles Morales)
Alles in allem aber kaum der Rede wert. Gemessen an der Optik und was das Spiel darstellt mit dieser Stadt und bei dem Tempo wie man sich durch eben diese bewegt läuft das Spiel wirklich gut, kleine Problemchen wiegen hier echt nicht schwer... vor allem im Vergleich zu anderen spielen die auch nur im Ansatz diese Grafik bieten.
Und dann noch bedenkend as es ein PC Port ist... kann mir gerade keinen anderen PC Port aus den Fingern saugen der so aussieht und so gut läuft, trotz der Fehlerchen.