Ein Mann mit vielen Gesichtern: Johnny Depp im Wandel der Zeit
Als Captain Jack Sparrow kehrt der Schauspieler ab nächster Woche in die Kinos zurück. Aber Depp verleiht noch so viel mehr Charakteren ihre Persönlichkeit.
Die momentanen Vorwürfe, er würde sich seinen Text vorsagen lassen hier mal dahingestellt: Johnny Depp ist einer von Hollywoods herausragendsten Charakterdarstellern - und das, obwohl er zunächst nur aus Geldnot mit dem Schauspielen anfing. Nächsten Donnerstag kehrt er in "Pirates oft he Caribbean - Salazars Rache" als Captain Jack Sparrow zu seiner bekanntesten Rolle zurück. Doch Depp ist mehr als nur dieser eine Pirat, seine Rollen sind so unterschiedlich wie einzigartig. Wir werfen einen Blick auf den Werdegang des Schauspielers.
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1. Die Anfänge: A Nightmare on Elm Street und 21 Jump Street
Zum Schauspielen kam der Amerikaner zuerst mal durch Geldnot. Um sich sein Leben als Musiker zu finanzieren, spielte er hier und da kleine Nebenrollen. Seinen ersten Auftritt in einem Kinofilm hatte er im Horror-Klassiker über Freddy Krueger "Nightmare - Tödliche Träume". Er spielt den Freund der Protagonistin, der jedoch relativ schnell ums Leben kommt. Das Vorsprechen bekam er übrigens über einen guten Kumpel: Nicolas Cage.
So richtig durchstarten konnte Johnny Depp dann mit der Serie "21 Jump Street", in der er als Undercover-Ermittler Tom Hanson in eine Schule eingeschleust wird. Nach drei Jahren, 80 Folgen und 4 Staffeln war damit Schluss. Laut Darsteller nicht früh genug. Trotz all der wunderbaren Erfahrungen wolle er nie wieder eine vergleichbare Rolle annehmen. Er habe es gehasst, als Teenie-Idol vermarktet zu werden.
2. Zum ersten Mal Kino: Edward mit den Scherenhänden
Quelle: Fox; UIP
Im Jahr 1990 war der Schauspieler dann in seiner ersten Kino-Hauptrolle zu sehen: In der Komödie "Cry-Baby" gab er den Rocker Wade Walker, der sich Hals über Kopf in die Freundin eines Spießers aus gutem Hause verliebt. Ihr Freund versucht aber, die Beiden durch gewiefte Intrigen auseinander zu bringen. So landet Wade nach einer Schlägerei landet Wade, während seine Liebste sich anhören muss, wie eine Fremde behauptet, Wades schwangere Freundin zu sein. "Cry-Baby" (zu deutsch: Heulsuse) gilt als Parodie auf Musical-Erfolge wie "Grease".
Unter Regisseur Tim Burton, mit dem er vor allem in den 2000ern noch oft zusammenarbeiten sollte, gelang ihm dann der Sprung zum ernsthaften Schauspieler. Für die Hauptrolle in "Edward mit den Scherenhänden" war Depp 1990 sogar für den Golden Globe nominiert. Die traurige Figur des künstlich erschaffenen Menschen, dessen Schöpfer allerdings vor seiner Vollendung gestorben ist, erreichte längst Kultstatus.
3. Die 90er: "Gilbert Grape", "Donnie Brasco" und "Die neun Pforten"
Quelle: Fox; Buena Vista; Constantin
Als Gilbert Grape will Johnny Depp eigentlich nichts lieber als aus dem langweiligen Kleinstadt-Leben zu entfliehen. Nach dem Selbstmord seines Vaters kann er aber seine Familie - insbesondere seinen kleinen Bruder Arnie - nicht im Stich lassen. So beobachtet er jedes Jahr resigniert die Wohnwagenkolonne, die für ihn zum Sinnbild der ersehnten Freiheit wird. Als er die lebensfrohe Becky kennen lernt, fragt er sich zum ersten Mal seit Langem, was er eigentlich selbst möchte. In "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" spielte Depp an der Seite des jungen Leonardo DiCaprio, der für die Rolle des zerbrechlichen Arnie Grape eine Oscar- und Golden Globe-Nominierung erhielt.
Der auf Tatsachen beruhende Mafiafilm "Donnie Brasco" dagegen inszeniert Depp als Gegner von Al Pacino. Undercover wird der FBI-Agent in die Verbrecherorganisation eingeschleust - um dann festzustellen, dass der Gangsterboss ihm eigentlich ganz sympathisch ist.
Als Buchhändler auf den Spuren eines besonderen Werkes zog Johnny Depp 1999 in die Kinos ein. Vom Teufel selbst soll dieser Schmöker verfasst sein. Für einen begeisterten Sammler soll der Antiquar es aufspüren und untersuchen. Allerdings gibt es weltweit nur noch zwei Exemplare. Das Unterfangen erweist sich als schwieriger als geplant - und dann ist da auch noch diese junge Dame, die ihm immer einen Schritt voraus zu sein scheint.
Ebenfalls in den 90ern führte der 53-jährige auch zum ersten Mal selbst Regie. In "The Brave" übernahm er außerdem die Hauptrolle des Indianers Raphael, der sich selbst zu einem grausamen Tod verdammt, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Besonders erfolgreich wurde "The Brave" allerdings nicht.
4. Sein größter Erfolg: Captain Jack Sparrow
Quelle: Disney
"Fluch der Karibik" schlug 2003 ein wie eine Bombe. Obwohl die Disney-Bosse zunächst nicht so richtig begeistert von Depps Arbeit waren, haben sich die Fans sofort in den tuntigen Jack Sparrow verliebt. Vom ersten "Klar soweit?" bis zu dem Moment, in dem er seine Ex-Geliebte Angelica auf einer einsamen Insel aussetzt überzeugt Depp als verwegenes Schlitzohr mit Goldzahn.
Neben Jack Sparrow wird der Piratenfilm auch durch das Power-Paar aus Orlando Blooms mutigen Jungspund Will Turner und Keira Knightleys tougher Gouverneurstochter Elizabeth Swann getragen. Die Trilogie wurde 2011 noch einmal durch "Pirates oft he Caribbean - Fremde Gezeiten" fortgeführt. Vom genannten Trio blieb hier allerdings nur Depp selbst übrig. Bei "Salazars Rache" sind dann wieder alle drei mit von der Partie.
Alle vier "Fluch der Karibik"-Streifen spielten weltweit über 3722 Millionen US-Dollar ein. Damit liegen sie auf Platz neun der erfolgreichsten Filmreihen der Welt. (Auf den Siegrängen finden sich übrigens das Marvel Cinematic Universe, Harry Potter und Star Wars - die sind schließlich auch recht schwer zu toppen). So erfolgreich war Depp in keiner anderen Rolle.
5. Burton und Depp: Ein Traumduo
Quelle: Disney; Warner
Mit kaum einem Regisseur ist Johnny Depps Werdegang so veflochten wie mit Tim Burton. Ihrer Zusammenarbeit verdankt der 53-jährige schon seinen ersten großen Erfolg in "Edward mit den Scherenhänden". In den 90ern setzten sie ihre Kooperation mit der Tragikomödie "Ed Wood" und der Verfilmung der Irving-Erzählung "Sleepy Hollow" fort.
Vor allem der jüngeren Generation ist Depp allerdings eher durch die Burton-Filme der 2000er- und 2010er-Jahre im Gedächtnis geblieben. Als Kult-Charakter Willy Wonka in "Charlie und die Schokoladenfabrik" wirkt er im genau richtigen Maß sonderbar und fast ein wenig verstörend.
Für seine erste Musical Rolle in "Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street" wurde Depp zum dritten Mal für den Oscar nominiert und gewann seinen ersten - bisher auch einzigen - Golden Globe in der Kategorie Bester Darsteller. Genauso passte die Rolle als verrückter Hutmacher in der Realverfilmung des abgedrehten Disney-Klassikers "Alice im Wunderland" wie die Faust aufs Auge und mauserte sich schnell zum Fan-Liebling. Ein zweiter Teil eroberte erst letztes Jahr die Kinos - Mit dem Hutmacher auf dem Plakat.
2012 konnte das Duo die düstere Vampir-Komödie "Dark Shadows" ihrer Liste hinzufügen. Auch in diesem Film spielt Depp den durch und durch schrägen Barnabas Collins, der nicht ganz damit zurechtkommt, dass er vom 18. Jahrhundert in die 70er-Jahre versetzt wurde.
6. Und was ist jetzt?
Quelle: Entertainment Weekly 2010 noch auf den vordersten Rängen der bestbezahlten Schauspieler Hollywoods, hat der 53-Jährige in den letzten Jahren stark an Beliebtheit verloren. Sein Western "Lone Ranger" und der Thriller "The Tourist" schnitten unterdurchschnittlich ab, Ersterer sorgte sogar für massive Verluste. Derzeit wird Depps Name im Netz meist im Zusammenhang mit dem seiner EX-Manager genannt. Seit einer Weile läuft ein heftiger Streit um mehrere Millionen Dollar, bei der mal die eine, dann wieder die andere Seite Anschuldigungen erhebt. Zuletzt hieß es von Seiten der Manager, Depp sei zu faul, seinen Text zu lernen und lasse sich deswegen über einen Knopf im Ohr vorsagen. Was das allerdings mit seinem Geld zu tun hat, erschließt sich nicht ganz.
Doch deswegen steht Johnny Depp künstlerisch nicht still: Demnächst wird er unter anderem in der Neuverfilmung des Agatha Christie-Klassikers "Mord im Orient Express" zu sehen sein. Außerdem führt er seit seinem Debüt mit "The Brave" zum ersten Mal wieder Regie: Ein Biopic über Kumpel Keith Richards soll nach vier Jahren Produktion nun fertig sein. Ein Starttermin ist aber noch nicht bekannt. Vielleicht gewinnt er ja so wieder in der Gunst der Zuschauer.
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11 Nach fünf Jahren scheint Johnny Depp erneut die legendäre Rolle in Pirates of the Caribbean zu übernehmen.Ab nächster Woche gibt es ihn erst einmal wieder in seiner Paraderolle zu sehen, wenn am Donnerstag "Pirates oft he Caribbean - Salazars Rache" in den deutschen Kino anläuft.
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Und im ebenfalls absurden "Tusk" gibt es noch einen unerkennbaren Depp;
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Und erwähnenswert wäre noch, daß er nach dem Tod von Heath Ledger in dem halbfertigen "Das Kabinett des Doktor Parnassus" (genauso wie Jude Law und Colin Farrel) Heaths Rolle zu Ende gespielt und dafür auf die Gage verzichtet hat.