Aber wieso das denn? Darum angeln wir in Rollenspielen
Die Welt der Videospiele ist ein Ort unbegrenzter Möglichkeiten und neben Drachenreiten und Lasergewehr-Schießereien existieren auch gemäßigtere Aktivitäten für Gamer. Golfen, Tennis, Bowling - die Liste an vermeintlich spießigen Aktivitäten ist endlos lang. Selbst wenn man überhaupt nichts damit anzufangen weiß, kommt man als Spieler zumindest um eine dieser Unternehmungen nicht herum: das Angeln.
Obwohl man meinen könnte, dass es genügend Angelsimulationen gibt, hält der Sport seit Jahrzehnten Einzug in die Welt der Rollenspiele und sorgt dort für Furore. Mal als freiwilliges Minispiel, mal als obligatorischer Nerventöter kann wohl jeder Rollenspielfan eine virtuelle Angelanekdote zum Besten geben. Doch warum ist das so?
Quelle: YouTube Schon nach kurzer Beschäftigung mit dem Thema ist klar, dass Angeln vor allem in japanischen Rollenspielen ein sehr beliebter Zeitvertreib ist. The Legend of Zelda, Breath of Fire, Animal Crossing und nicht zuletzt die Final-Fantasy-Reihe sind gewissermaßen berühmt für ihre tolle Fisch-Fang-Simulation. Tatsächlich ist Angeln in Japan eine beliebte Freizeitbeschäftigung - kaum verwunderlich auf dem Inselstaat, der zudem sehr viele Süßwasser-Vorkommen aufweist. Überraschenderweise waren es aber die Amerikaner, die Angeln als Erste in Videospielen einbanden.
Quelle: Youtube Der junge Entwickler David Crane erschuf ausschließlich kompetitive Spiele für den Atari. Nachdem er Autorennen, Canyons Zerbomben und Pistolenduelle bereits in Videospielen verarbeitet hatte, traute er sich ans Angeln. In Fishing Derby von 1980 versuchen zwei Spieler jeweils mehr Fische als die Gegenpartei ans Land zu ziehen, während ein Hai im Wasser für Unruhe sorgt. Kurz darauf erschienen gleich mehrere Handhelds in Japan und später in Amerika, auf denen man ebenfalls virtuell Angeln konnte. Die Faszination galt vornehmlich den Handhelds selbst, aber Angeln war einfach zu programmieren und harmlos genug, um als Familienunterhaltung zu dienen. Und so feierte das Genre einen rasanten Aufstieg, bis es schließlich als Minispiel missbraucht wurde.
Und so beginnt es...
Auf die Idee, Angeln als Minispiel in ein Rollenspiel einzubinden, kam das amerikanische Unternehmen Compute! 1984 mit Sea Route to India, einem Text-Adventure mit Grafikeinblendungen. Erst neun Jahre später, 1993, konnten wir in The Legend of Zelda: Link's Awakening eine Angelrute schwingen. Weitere japanische Spielereihen wie Breath of Fire sollten sich diesem Trend ebenfalls anschließen und die amerikanischen Entwicklerfirmen schließlich von ihrer eigenen Idee überzeugen. So schaffte es der Sport im Jahre 2004 nicht nur in die Fable-Reihe, sondern auch als großer Bestandteil in die Vanilla-Version von World of Warcraft. Letzteres übrigens nur, weil die Frau von Mark Kern (dem damaligen Team-Leiter von WOW) es liebte, in japanischen Rollenspielen zu angeln. Quelle: buffed
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Auch wenn wir selbst recht zwiegespatlen über das Angeln denken, wissen wir jetzt wenigstens, warum wir in so vielen Spielen dazu genötigt werden. Unser Fazit bleibt aber: Bevor es blöd im Spiel implementiert ist, sollte es einfach gar nicht drin sein. Was ist eure Meinung? Was sind eure frühesten Angelerfahrungen in Videospielen?
Außer einer zitternden Leine braucht man nicht viel zeigen und schon hat man ein fertiges Hobby. Sowas passte auch schon zur Frühzeit der Rollenspiele noch in den Speicher.
Dass ich mich um's Angeln reiße, kann ich nicht sagen, aber das gilt genauso für's Pilze- und Distelsammeln (in Valheim). Aber es ist nicht unangenehm und fügt sich ganz gut ein.
In Graveyard Keeper kommt man um's Angeln auch nicht herum. Dort finde ich es allerdings nerviger, da ich die "klick im richtigen Moment"-Mechanik auf Dauer anstrengend finde. Geht aber auch noch einigermaßen.
Eine echte Angelsimulation würde ich allerdings nicht spielen. Das wäre mir zu langweilig.