Review: Interstellar

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Test Simon Schulz - Autor
Mackenzie Foy und Matthew McConaughey in "Interstellar" (2014)
Quelle: Warner

Gestern Nacht lief der Countdown für "Interstellar" ab und der Film durfte endlich um Mitternacht in den Kinos starten. Grund genug für WIDESCREEN, sich mit ins Cockpit des Kinosaals zu setzen und abzuheben ...

Himmelhoch waren sie, die Erwartungen an Christopher Nolans (Inception, The Dark Knight) neuestes Werk Interstellar. Sein Bruder Jonathan hatte das Drehbuch ursprünglich für Steven Spielberg geschrieben, der stieg aus dem Projekt aber aus. Christopher übernahm den Film und tat sich mit dem Physiker Kip Thorne zusammen, um ein Filmwerk mit spektakulären audiovisuellen Eindrücken zu schaffen. Eines vorweg: Das ist Christopher Nolan durchaus gelungen. Die Reise durch ein schwarzes Loch und die daraus folgenden Effekte wurden noch nie so gut im Film dargestellt. Auch der Score von Hans Zimmer gibt der Reise in den Weltraum etwas geradezu Heiliges. Und so macht sich Oscar-Gewinner Matthew McConaughey (Mud, Dallas Buyers Club) auf den Weg um die Menschheit zu retten ...

Trotz aller Oscarpreisträger ist der Geheimtipp des Films die junge Mackenzie Foy (Black Eyed Dog), welche die Tochter von McConaugheys Charakter überzeugend mimt und sich zur wohl emotional zugänglichsten Figur mausert - bis es eine Wendung gibt, die dem Film Probleme bereitet. Denn Nolan interessiert sich seit jeher weniger für seine Charaktere als für eine möglichst außergewöhnliche Story. Und so zieht sich der Film teilweise unnötig in die Länge. Er wird sogar noch um eine Figur in der Mitte erweitert, die nicht notwendig gewesen wäre. Ein strengerer Produzent hätte Christopher Nolan hier vielleicht daran erinnert, etwas stringenter und zielgerichteter zu erzählen. Denn man merkt recht schnell: Emotionen in den Mittelpunkt zu rücken ist etwas, das Spielberg deutlich besser beherrscht als Nolan.

Trotz der überzeugenden Bilder von Kameramann Hoyte van Hoytema (Her, Das Mädchen) und einem gewaltigen Score von Hans Zimmer (Gladiator, Fluch der Karibik) krankt Interstellar an seiner Geschichte, die nicht immer glücklich oder dramaturgisch wertig erzählt wird. Es gibt viele kleine Details, die aufstoßen: Eine etwas umständliche Einleitung, ein gestreckter Mittelteil und die Tatsache, dass sich der Film um sein Kernthema Weltraum, Reisen und Entdecker ein wenig herumdrückt. Nur selten blitzt in den Dialogen auf, welches Meisterwerk der Film hätte sein können - es aber leider nicht geworden ist. Schade. Unterhaltsam ist Interstellar aber trotzdem.

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Fazit // Am Meisterwerk weit vorbei, aber alles andere als Geldverschwendung. Wer für Science Fiction auch nur einen Schnipsel Interesse übrig hat und Nolan nicht hasst, der sollte sein Kinoticket buchen.

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