Düstere Aussichten: Die Top 8 der Dystopien im Film

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Special Alexander Heimke - Autor
Düstere Aussichten: Die Top 8 der Dystopien im Film
Quelle: Universum; Warner; Warner

Zerstörte Welten, Untergegangene Zivilisationen und pervertierte Gesellschaften. Seit jeher haben düstere Zukunfts-Dystopien Filmemacher und -Liebhaber fasziniert. In unserem dieswöchigen Special präsentieren wir euch acht finstere Szenarien der menschlichen Zukunft.

Regisseure locken gerne ihr Publikum mit düsteren Zukunfts-Fantasien in die Kinosäle. Dunkle Welten, entstanden durch schreckliche Katastrophen oder schleichenden Verfall, wobei die Entstehungsgeschichte gerne mal mit einer Prise zeitgeschichtlichen Kontext gewürzt ist, verführt viele Filmeliebhaber zu "Was wäre Wenn" Diskussionen. In der Regel liegen vielen Filmen durchaus ähnliche Szenarien zugrunde, die dann allerdings von den jeweiligen Regisseuren sehr heterogen ausgestaltet werden. Dabei erfreuen sich besonders vier dystopische Entwicklungen besonderer Beliebtheit:


Allseits bekannt und gefürchtet ist die Idee der von Menschenhand geschaffenen künstlichen Intelligenz, die sich dann gegen ihre Erschaffer wendet und in einem schrecklichen Krieg die Erde verwüstet. Die Landschaften wirken oft karg, zerstörte Skylines zieren den Horizont und Maschinen-Krieger jagen die letzten überlebenden Menschen durch die Ruinen ihrer Zivilisation.
Vor allem aus der 40 Jahre andauernden, weltweiten Bedrohungslage durch die Atommächte im Kalten Krieg, zwischen 1947 und 1989, haben sich in Hollywood Zukunftsversionen gespeist, die ihre Handlung auf einer Erde im Zeitalter eines post-atomaren Krieges ansiedeln. Die Menschen leben dann meist gedrängt in den wenigen Zonen, die verhältnismäßig wenig verstrahlt sind, wobei die restliche Welt oft nur noch aus verstrahlter Wüste besteht. Alternativ sind auch postapokalyptische Entwicklungen durch Krankheiten stark in Mode.

Besonders an Aufmerksamkeit und Beliebtheit gewonnen, haben die zerstörerischen Auswirkungen des Klimawandels. Entweder wird die Menschheit durch gigantische Naturkatastrophen für ihren verantwortungslosen Umgang mit der Natur bestraft und findet sich in einer lebensfeindlichen, meist stark überfluteten Welt wieder....oder die Katastrophenszenarios werden übersprungen und der Zuschauer direkt vor Tatsachen gestellt. Dann findet man oft eine ausgebeutete und ausgezerrte Welt wieder, die durch Trockenheit und Nahrungsknappheit sowie anhaltender Überbevölkerung dem Mensch zum Feind wird.
Das letzte Szenario bezieht sich weniger auf Naturelle Veränderungen, sondern vielmehr auf eine Pervertierung der menschlichen Zivilisation. Bestimmte Ereignisse oder Entwicklungen führen zu neuen Gesellschaftsstrukturen, die uns aus heutiger Sicht abartig und menschenrechtswidrig erscheinen. Diktatorische Regierungen oder übermächtige Konzerne dominieren die Zukunft und diktieren den Menschen ihre Lebensweise. Diese Kategorie ist durchaus auch in Kombination mit den vorherig genannten gängig.
Im Folgenden findet ihr die, meiner persönlichen Ansicht nach, besten oder, abhängig von der Perspektive, schrecklichsten Dystopien in Filmen aufgelistet.

Seelig sind die geistig armen (Maschinen) - "Terminator" (1984 -2015)

Die Ruinen der Zivilisation Quelle: sony Der Krieg gegen die, von der KI Skynet angeführten, Maschinen hat die Erde in Schutt und Asche gelegt.
Geistig Arm ist "Skynet", die künstliche Intelligenz die rasch lernte, alle Roboter übernahm und dann die Menschheit beinahe vernichtete, leider überhaupt nicht! Im Gegenteil konstruiert sie fleißig immer neue Anti-Mensch Killer Maschinen, die sogenannten Terminatoren, die mit jeder neuen Generation noch perfidere Fähigkeiten aufweisen. Im Zuge des Krieges mit dem digitalen Superhirn wird die Erde, auch mittels atomarer Waffen, verwüstet und die Menschheit in den Untergrund getrieben. Da die Terminatoren auch zunehmend menschliche Züge aufweisen, kann man keinem freundlichen Gesicht mehr trauen....tolle Aussichten!

Energieproblem gelöst! - Matrix (1999-2003)

Maschienen-Felder Quelle: Warner In der Matrix-Dystopie züchten die Maschienen Menschen, um diese als Energiequelle anzuzapfen, während ihr Geist von "Geburt" an in der Matrix gefangen ist.
Menschheit spielt Schöpfer, schafft künstliche Intelligenz, die sich dann gegen die Erschaffer wendet, was zum Krieg Mensch vs. Maschine führt....das hab ich irgendwo schon mal gehört!? Ja die Kontext-Story ist in Matrix die gleiche wie in Terminator, die Entwicklung hingegen ein ganz andere. Da unsere Super-Maschinen zu Beginn, ganz vorbildlich im Trend der Energiewende, auf Solarenergie konzipiert waren, kamen die Menschen im Zuge des Krieges zu der Idee den Himmel permanent zu verdunkeln. Genialer Plan, der schrecklich nach hinten losging. Fortan nutzen die Maschinen die menschliche Bioenergie als Ressource, was deren Bedarf großzügig abdeckte. Im Gegensatz zu den Terminatoren, die die Auslöschung der Menschen zu Ziel haben, züchten in Matrix die Maschinen uns weiter und lassen dabei unseren Geist sich in einem "open-world programm" austoben. Die Menschen, die diesem Schicksal entfliehen könne, vegetieren irgendwo in der Nähe des Erdkerns und kämpfen eine hoffnungslose Schlacht gegen die übermächtige AI. Keinen Sonnenschein mehr, dunkle Landschaften, die nur von Maschinenarchitektur geprägt sind und permanent unter der Erde oder gefangen in einem Multiplayer PC-Game ohne Ladefunktion mit öder Alltagsstory....beide Möglichkeiten sind nichts für mich.

Wohnungsknappheit? - Lösung: MEGABLOCKS! - Dredd (2012)

Mega City One Quelle: Universum "Mega City One", die größte, aber auch einzige Stadt in den USA im Film "Dredd", liegt in einer verstrahlten Wüste.


Die Welt und besonders Amerika wurde durch einen Atomkrieg verwüstet. Eine einzige große Stadt, genannt "Mega City One", die sich von Boston bis New York und Washington D.C. erstreckt, ist der einzig bewohnbare Platz auf dem Kontinent. Da es aber noch durchaus eine solide Anzahl Menschen gibt, wird das Mega Stadtbild von sogenannten Megablocks geprägt. Dabei handelt es sich um Hochhäuserkomplexe, die über 200 Stockwerke und mehre 1000 Wohnungen sowie eigene Läden umfassen. Durch die enorme Größe der Gebäude, werden Bandenkriege in der Zukunft nicht mehr um Straßen oder Blocks, sondern um Etagen ausgefochten. Für Gerechtigkeit können nur die Judges, Superbullen, die Geschworene, Richter und Vollstrecker in einer Person vereinen, sorgen. Das spart zwar enorm bürokratischen Aufwand, macht Gerechtigkeit gleichzeitig vom jeweiligen Jugde abhängig. Eine karge und trostlose Welt, wo Menschen dicht gedrängt in heruntergekommenen Wohnkomplexen hausen und die Cops, wie könnte es im Film anders sein, zu einem großen Teil auch noch korrupt sind.

Kuschelig eng - Blade Runner (1982)

Die Skyline von L.A. 2019 Quelle: Warner "Blade Runner" prophezeit für 2019 sehr schlechtes Wetter und eine überdimensionale Skyline.
Los Angeles im Jahr 2019 ist wie der Rest des Planeten, von Überbevölkerung gezeichnet: schmutzig, vollgestopft und grau. Tiere wurden fast gänzlich ausgerottet und werden als teure Duplikate künstlich hergestellt. Menschenähnliche und künstlich erschaffene Replikanten sollen in den Sternen nach einer neuen Heimat für die Menschheit suchen. Die Welt erinnert dabei einen an eine Mischung aus Matrix und Dredd: Enorm hohe Gebäude, bei gleichzeitiger andauernden Düsternis und dabei auch noch nie zu enden scheinendem Regen. Sogar die Replikanten wenden sich zunehmend gegen die Menschheit...wahrhaft düstere Aussichten, bedenkt man, dass wir schon Ende 2017 haben.

Be rich...or die! - Elysium (2013)

Die Raumstation Elysium Quelle: Warner Auf der luxuriösen Raumstation Elysium sind die Reichen der Gesellschaft in der Zukunft weit weg vom Leid auf der Erde.
Im Jahr 2154 ist von unserem geliebten blauen Planeten mit seiner artenreichen Vielfalt nicht mehr viel übrig. Komplett ausgezehrt durch Ressourcenausbeutung und anhaltender Überbevölkerung, lebt die ganze Menschheit in Dreck und Armut. Die ganze Menschheit? Nein! Eine kleine Schicht, eifrig über ihre Privilegien wachender, Superreicher hat sich noch rechtzeitig auf die Luxus-Raumstation Elysium zurückgezogen und sieht die Erde nur noch als Produktionsstätte für ihre Bedürfnisse. Krankheiten werden in der High Society im All in Sekundenschnelle durch Maschinen geheilt, während auf der Erde selbst kaum noch medizinische Ressourcen existieren. Eine knallharte Zwei-Klassen Gesellschaft, in der wenige Prozent im Luxus schwelgen, obwohl oder vielleicht auch gerade weil Milliarden Menschen ums nackte Überleben bangen.

Staubtrocken - Interstellar (2014)

Erforschung fremder Planeten Quelle: Warner Nicht nur auf der Erde, sondern auch auf den möglichen  Kolonien herrschen lebensfeindliche Bedingungen.
Auch im Science Fiction Streifen "Interstellar" aus dem Jahr 2014 trocknet die Erde allmählich aus. Die Biosphäre der Erde ist derart geschädigt, dass die Menschheit stark dezimiert wurde und auch viele Pflanzen und Tiere ausgestorben sind. In Folge konzentriert sich Menschheit hauptsächlich auf die Produktion von Nahrungsmittel, was durch fortschreitenden Niedergang der Pflanzenvielfalt durch Krankheiten zunehmend erschwert wird. Enorme Staub- und Sandstürme sind zudem Teil des alltäglichen Lebens geworden und haben zu einer hohen Gesundheitsbelastung geführt. Die menschliche Zivilisation als solche ist auf dem absteigenden Ast und altes Wissen wurde vergessen oder wird als dekadente Ursache der aktuellen Situation verteufelt. Die Erde stirbt und die einzige Hoffnung für die Menschheit ist ein Exodus zu den Sternen. Sehr düstere Zukunftsvision, die angesichts derzeitiger Klimaentwicklungen, nicht ganz abwegig erscheint.

Die Festung der Einsamkeit - I am Legend (2007)

Will Smith ganz allein in New York Quelle: Warner Absolute Freiheit gepaart mit absoluter Einsamkeit....eine grausame Mischung, die Will Smith in "I am Legend" ertragen muss.
Wie so oft, wenn am Anfang der gute Wunsch Krankheiten auszurotten steht, ist das letztliche Resultat meist umso schrecklicher. 2009 entwickeln Wissenschaftler ein mutiertes Masern Virus, das Krebs für immer auslöschen soll. Doch leider mutieren die infizierten als Nebenwirkung zu aggressiven lichtscheuen Nachtschwärmern,MAd die der restlichen Menschheit an den Kragen möchte. 2012 scheint Robert Neville, gespielt von Will Smith, allein in New York zu sein, das langsam von der Natur zurückerobert wird. Optisch ist diese Aussicht gar nicht mal so düster....New York sieht toll aus mit etwas mehr Grün und eine leere Großstadt macht einem die Größe einer Metropole erst richtig bewusst. Und auch wenn es coole Freizeitbeschäftigungen wie Golf auf einem Flugzeugträger und freie Auswahl bei Autos gibt, so ist das scheinbare erzwungene lebenslange Allein-Sein ein schrecklicher Gedanken, den sich keiner für die Zukunft wünscht.

Sand und noch mehr Sand - Mad Max Fury Road (2015)

Gefangen in der Wüste Quelle: Warner In "Mad Max - Fury-Road" kämpfen die letzten Menschen um die kostbare Ressource Wasser.
Auch in diesem postapokalyptischen Szenario ist die Welt zu einem kargen Ödland verkommen. Große Teile der Menschheit sind immer noch von, aus Verstrahlung resultierenden, Mutationen betroffen. Wasser ist zur wichtigsten aber auch seltensten Ressource aufgestiegen und der Kampf um dieses zum Alltag geworden. In einer Luxuriösen Zitadelle herrscht ein Tyrann über das einzige größere Wasserreservoire weit und breit und zwingt die Menschen in seiner künstlichen Oase zu Knechtschaft. Gesunde Frauen werden als sogenannte "Brüter", als Gebärmaschinen für die Nachkommenschaft der degenerierten Oberklasse missbraucht. Ungemütliche Zukunftsfantasie, die einzig durch coole schnelle Wüstenautos aufgehellt wird.


Unten haben wir euch noch die drei Trailer für Dredd, Elysium und Interstellar angehängt.

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Welche dystopischen Filme haben euch beeindruckt oder erschreckt? Ich bin auf eure Empfehlungen gespannt!


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