Gaming-PCs: Gehäuse- und Mainboard-Formate

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Special Antonio Funes - Autor
Gaming-PCs: Gehäuse- und Mainboard-Formate
Quelle: Fractal Design

Wir geben euch einige Tipps, die beim Zusammenstellen eines Gaming-PCs helfen, und bieten 6 beispielhafte Zusammenstellungen von 570 bis 2340 Euro.

Gehäuse- und Mainboard-Formate

Bevor ihr einen PC zusammenstellt, solltet ihr euch überlegen, wie groß der PC am Ende werden sollte. Riesige Monster-PCs, wie sie früher zum Teil mit dem Argument der Kühlung propagiert wurden, sind schon längst nicht nötig, um starke Gaming-Hardware zu betreiben.

Sofern der PC auf der anderen Seite auch nicht besonders kompakt sein muss, ist daher ein Gehäuse im ATX-Format zu empfehlen. ATX steht für eine bestimmte maximale Baugröße beim Mainboard - man spricht bei den Normen auch von Formfaktoren.

Bei ATX darf ein Mainboard maximal 30,5 mal 22,4 Zentimeter groß sein, wobei die kürzere Seite, wenn man bei einem Standard-PC-Gehäuse in die offene Seite hineinschaut, die Ober- und Unterseite des Mainboards ist. Beim kleineren µATX-Standard betragen die Maximalmaße 22,4 mal 22,4 Zentimeter - µATX-Mainboards sind also quasi einfach nur kürzer, was das Vertikalmaß angeht.

Noch kleiner als µATX ist der Mini-ITX-Standard mit 17 mal 17 Zentimetern, und größer als ATX ist wiederum der E-ATX-Standard mit bis zu 30,5 mal 33 Zentimetern. Alle Formate haben zudem Bohrlöcher, die an genormten Stellen sitzen, um das Mainboard mithilfe von Schrauben mit dem sogenannten Mainboardtray, einer Halterungsebene im Gehäuse, zu fixieren.

Bei ATX sind es zum Beispiel meist 9 Bohrlöcher, bei µATX 6 oder 7, wobei 6 davon an denselben Positionen wie bei ATX-Mainboards sitzen. Was die Position des Backpanels, also des Anschlussbereichs des Mainboards, der später auf der Rückseite des PCs zugänglich ist, angeht, so ist diese und auch die Größe des Panels bei allen Standards identisch.

Daher passen Mini-ITX- oder µATX-Mainboards auch in riesige E-ATX-Gehäuse. Der Standard des Gehäuses, also zum Beispiel µATX oder ATX, gibt lediglich vor, welche maximale Mainboard-Größe hineinpasst.

Sharkoon TG4 RGB Quelle: Sharkoon Ein Sharkoon TG4 RGB mit dank Glasfenster gut sichtbarer eingebauter Hardware Da zahlreiche ATX-Gehäuse trotz relativ kleiner Größe problemlos für Gaming-Hardware zu gebrauchen sind und die Auswahl hier besonders vielfältig ist, empfehlen wir euch, ein ATX-Gehäuse zu nehmen.

Als Mainboard könnt ihr dann ebenfalls ATX oder auch µATX nehmen - letztere sind oft ein wenig günstiger als vergleichbare ATX-Mainboards und haben keine Nachteile, außer dass sie weniger Einbauslots und zum Teil weniger Anschlüsse zum Beispiel für Lüfter oder auch mal nur zwei RAM-Riegeln Platz bieten.

Da heutzutage kaum mehr jemand neben der Grafikkarte eine weitere Zusatzkarte einbaut und es auch im µATX-Bereich extrem viele Modelle mit üppiger Ausstattung an Anschlüssen gibt, sind diese Nachteile aber irrelevant. Ein Mini-IXT-Mainboard hingegen solltet ihr nur dann nehmen, wenn ihr auch definitiv ein Mini-ITX-Gehäuse nutzen wollt.

Denn bei Mini-ITX ist nicht nur die Ausstattung oftmals mau, sondern sie kosten auch vergleichsweise viel, da sie eher ein Nischenprodukt sind. Für einen sehr kleinen PC empfehlen wir euch, dass ihr zuerst schaut, ob nicht auch ein µATX-Gehäuse klein genug für eure Ansprüche ist.

Abschließend nun noch ein paar Worte zu E-ATX: Ein großes E-ATX-Gehäuse macht nur Sinn, falls ihr eine aufwendige, individuell zusammengestellte Wasserkühlung oder eine Armada an Festplatten einbauen wollt. Ansonsten sorgt E-ATX nur für eins: unnötige Platzverschwendung.

Denn für die Kühlung eignen sich selbst sehr kompakte µATX-Gehäuse bestens, da die Kühler von CPUs und Grafikkarten immer effizienter geworden sind. Außerdem sind die Gehäuse schon längst gut durchdacht und bieten bis auf wenige schwarze Schafe für die Hardware eine gute Luftzirkulation sowie Platz auch für lange Grafikkarten und hohe Kühler, was auch direkt unseren nächsten Themenbereich einläutet.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Athrax NPC
        Ich hab zwar selbst schon länger keinen PC mehr gebaut, aber die Netzteile der Mittel- und Oberklasse PCs kommen mit etwas unterdimensioniert vor.
        Ich kenne noch die Regel, das Netzteile im Volllastbetrieb zwischen 40 und 60 Prozent ausgelastet sein sollten, damit sie ihre beste Effizienz erreichen. Bei dem ersten Mittelklasse PC kommt das vielleicht gerade so noch hin, bei den anderen darüber auf keinen Fall.
        Falls das heute nicht mehr so ist, bitte ich um Entschuldigung.
      • Von Athrax NPC
        Ich hab zwar selbst schon länger keinen PC mehr gebaut, aber die Netzteile der Mittel- und Oberklasse PCs kommen mit etwas unterdimensioniert vor.
        Ich kenne noch die Regel, das Netzteile im Volllastbetrieb zwischen 40 und 60 Prozent ausgelastet sein sollten, damit sie ihre beste Effizienz erreichen. Bei dem ersten Mittelklasse PC kommt das vielleicht gerade so noch hin, bei den anderen darüber auf keinen Fall.
        Falls das heute nicht mehr so ist, bitte ich um Entschuldigung.
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