Wir haben die Fallout-Serie durchgesuchtet und sind begeistert - fast. Denn leider ist sie dann doch nicht so genial, wie sie hätte sein können ...
Eine Hommage an die Spiele
Man merkt an der Handlung, dass weniger versucht wurde, die Geschichte der Reihe einzufangen, sondern mehr die Stimmung und vor allem den Humor von Fallout. Der besteht laut Jonathan Nolan aus politischer Satire und zuweilen starken Gewaltexzessen.
Und das gelingt der Serie tadellos. Besonders in den ersten Folgen ist das Aufeinandertreffen zwischen der wohlbehüteten Lucy und den Oberflächen-Bewohnern nicht nur ein schönes Beispiel, wie sich die Trennung von gesellschaftlichen Klassen ausspielen kann, sondern auch immer wieder der Auslöser für sehr blutige Auseinandersetzungen.
So blutig, dass wir zwischendurch nicht nur schlucken mussten, sondern uns auch in unser Notizbuch krallten - denn die Gewaltdarstellungen sind nicht nur explizit, sondern oft auch vorhersehbar, was sie unerwarteterweise aber nur noch schockierender macht.
Um es in einem spoilerfreien Vergleich auszudrücken: Man denke an filmische Szenen, in denen jemand in ein dunkles Loch greift und schreit, bevor er die Hand lachend und unbeschadet wieder rauszieht - würde das ein Charakter in Nolans Fallout versuchen, wäre die Hand auf jeden Fall weg.
Quelle: Amazon Prime Das sorgt für starke Stimmung - allerdings verlieren sich diese Schockmomente zum Ende hin. Zum einen gewöhnt man sich als Zuschauer an das Maß der Gewalt, zum anderen wird Gore als Stilmittel zunehmend weniger im Verlauf der Geschichte.
Auch das Tempo der Serie wird mit dem Verlauf langsamer. Das ist auch völlig in Ordnung so, denn gerade in den ersten beiden Folgen passiert so viel, dass es einen schon fast überfordert. Aber nur fast - tatsächlich fühlt man sich eher an den Bildschirm gefesselt und will wissen, wie es weitergeht.
So sollte man die Serie schauen
Darum ist die beste Methode, Fallout zu schauen, auch am Stück: Pflaster ab und durchziehen. Denn dann entfaltet die Action ihre volle Wirkung und sämtliche Handlungslücken fallen kaum noch auf. Trotzdem sollte man sich im Nachhinein nicht zu viele Gedanken machen. Denn besonders das Staffelfinale kann nicht wirklich überzeugen, da es sich leider etwas konstruiert anfühlt.
Quelle: Amazon Prime Video Empfehlen können wir die Serie trotzdem und sie geht auch bezüglich des Spaßfaktors über einfaches Popcorn-Kino hinaus. Und bei Nachfrage eines Nicht-Gamer-Kollegen haben wir uns sagen lassen, dass er die Serie auch ohne Vorkenntnisse der Spiele gut fand; man muss also nicht knietief im Fallout-Universum stecken, um Gefallen an Nolans neuem Werk zu finden.
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1. Der Vault-Tec Konferenzraum ist quasi identisch mit dem aus Dr. Strangelove.
2. Der Code fuer die Aktivierung des Cold Fusion Reaktors ist das Releasedatum von Fallout 1 (10-10-97).
Einfach der Hammer die Serie.
Ich finde es nur schade, dass im Moment irgendwie immer auf 8 Folgen begrenzt ist. Ob nun Fallout, Invincible und wahrscheinlich auch die neue Staffel von The Boys. Aber so ist das halt.
Gerade diese Unentschlossenheit des Kriegers ist auch ein großer Schwachpunkt der Serie.
Tatsächlich hab ich mir heute aus Lust und Laune Fallout 4 runtergeladen. Aber aus irgendeinem Grund stürzt es immer an der selben Stelle (direkt am Anfang, wenn man das Haus verlässt und den Pfad zum Bunker hoch läuft) ab. :(