Steamworld Dig 2 im Test: Mehr drin, mehr dran - mehr Spaß?
So geht Fortsetzung! Steamworld Dig 2 beweist im Test, dass der beliebte Vorgänger nur die Aufwärmrunde war: Das 2D-Action-Abenteuer überzeugt mit besserem Gameplay, reichlich Secrets und endlich auch mit ordentlichem Umfang. Im Review zu Steamworld Dig 2 klären wir, warum Metroidvania-Fans schon mal die Spitzhacke schärfen dürfen! Update: Jetzt mit Test-Video!
Quelle: PC Games Gerade mal ein Jahr ist es her, da inszenierte Image & Form mit Steamworld Heist hochspannende Rundentaktik rund um eine Horde mechanischer Raumpiraten. Herrlich verrückt und dabei spielerisch fordernd! Doch anstatt das irre Weltall-Abenteuer fortzusetzen, kehren die schwedischen Entwickler lieber zu ihren Wurzeln zurück und liefern den Nachfolger zu ihrem Überraschungserfolg Steamworld Dig. Vor drei Jahren konnte der eigenwillige Mix aus Metroid und Boulder Dash bereits im Test überzeugen, ließ aber auch einige Wünsche offen - und die soll der Nachfolger nun endlich erfüllen: Steamworld Dig 2 (jetzt kaufen / 5,25 € ) bietet ein in jeder Hinsicht runderes Erlebnis, baut alte Stärken aus und ist mit 10 bis 12 Spielstunden doppelt so lang wie sein Vorgänger. Logisch, dass Steamworld Dig 2 im Test eine deutlich bessere Wertung abräumt!
Auf dieser Seite
- 1Steamworld Dig 2 im Test: Tiefschürfendes 2D-Abenteuer
- 2Steamworld Dig 2 im Test: Vollgestopfte Taschen
- 3Steamworld Dig 2 im Test: Sammeln, kaufen, verbessern
- 4Steamworld Dig 2 im Test: Komfortables Reisen ohne Leerlauf
- 5Steamworld Dig 2 im Test: Viele Feinde, wenig Gefahr
- 6Steamworld Dig 2 im Test: Versionen, Wertung und Fazit
Steamworld Dig 2 im Test: Tiefschürfendes 2D-Abenteuer
Quelle: PC Games Obwohl Steamworld Dig 2 an den ersten Teil anknüpft, sind keine Vorkenntnisse nötig, um in der schlichten Story durchzublicken. Wir schlüpfen diesmal in die Blechhaut von Dorothy, einer jungen Roboter-Dame, die im Vorgängerspiel noch eine Nebenfigur war und die sich nun auf die Suche nach Rusty macht, dem Blechcowboy und Helden des ersten Steamworld Dig.
Am motivierenden Grundprinzip ändert sich wenig, allerdings fühlt es sich dank einer verfeinerten Steuerung noch besser an als im Vorgängerspiel: Dorothy gräbt sich mithilfe einer Spitzhacke durch verschiedenste Umgebungen, darunter unterirdische Minen, Tempel, Pilzwälder und noch einiges mehr. Dabei sammelt sie Schätze, die sie an die Oberfläche trägt, dort verkauft und mit dem Geld neue Upgrades erwirbt, die ihr das Weiterkommen erleichtern. Wie in Minecraft wird das Erdreich stets Block für Block zerschlagen, so bahnt sich Dorothy ihren ganz eigenen Weg hinab durch die hübsch designte 2D-Welt.
Dorothy ist diesmal aber nicht nur unter Tage unterwegs: Steamworld Dig 2 bietet auch einige Levelabschnitte an der Erdoberfläche, während man im Untergrund nun deutlich offenere Areale als im Vorgängerspiel vorfindet, die an klassische Metroidvanias erinnern und in denen das ständige Buddeln und Graben in den Hintergrund tritt. Zudem sind die Levels in Steamworld Dig 2 diesmal komplett handgemacht, während der erste Teil noch die Positionen von Schätzen und Gegnern vom Zufallsgenerator auswürfeln ließ.
Steamworld Dig 2 im Test: Vollgestopfte Taschen
Das motivierende Metroidvania-Grundgerüst bleibt nahezu unverändert: An gut versteckten Stationen erhält Dorothy von Zeit zu Zeit neue Ausrüstung, mit der sie vor allem neue Bereiche der Spielwelt erschließt. So lernt sie etwa, sich mit einem Seilhaken an Decken hinaufzuziehen und Abgründe zu überbrücken. Ein Granatwerfer plättet Feinde auf Distanz und räumt weiter entfernte Erdblöcke aus dem Weg. Und mit dem Dampfhammer zerbröselt Dorothy auch festes Gestein in Windeseile, wodurch sie in tiefere Levelbereiche vorstoßen kann. Ein typisches Metroidvania-Merkmal, wie man es beispielsweise auch aus dem hervorragenden Hollow Knight kennt.
Quelle: PC Games Dank ihrer neuen Ausrüstung ist es für Dorothy ein Klacks, weitere Zonen der Spielwelt zu besuchen und dabei jede Menge Geheimnisse aufzudecken. Das motiviert! Denn der Untergrund steckt nicht nur voller Gegner, Fallen und kostbarer Bodenschätze, sondern lockt auch mit Verstecken und Geheimgängen. So stößt Dorothy etwa auf kleine, optionale Mini-Dungeons, die binnen weniger Minuten durchgespielt sind und die sich stets um eine bestimmte Aufgabe drehen, darunter Kistenpuzzles, Hindernisläufe, Schalterrätsel, Geschicklichkeitstests und einiges mehr. Es lohnt sich, diese kurzweiligen Bonuslevels zu knacken! Denn in jedem Versteck winken kostbare Juwelen, eines von 42 Artefakten oder ein goldenes Upgrade-Zahnrad - und alles davon ist nützlich.
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Mit prall gefülltem Inventar kehrt Dorothy regelmäßig an die Oberfläche zurück. Dort warten ein paar freundliche Roboter-NPCs, bei denen sie ihre gesammelten Bodenschätze gegen Geld eintauscht, das sie anschließend beim Händler für nützliche Verbesserungen verprasst: Spitzhacke, Rüstung, Granatwerfer, Beutetasche, Wassertank oder Lampe lassen sich in mehreren Rängen aufwerten. Das macht sie nicht nur stärker und effektiver, sondern schaltet auch für jedes Teil neue Upgrades frei, die man anschließend mit den gesammelten Zahnrädchen aktivieren muss. Das Gute daran: Das System ist schön flexibel, Zahnräder lassen sich beliebig zwischen den Upgrades umverteilen, so dass man alles nach Belieben ausprobieren kann und sich dabei nicht verskillt. Davon könnten sich selbst Genre-Größen wie Axiom Verge eine Scheibe abschneiden!
Zuguterletzt haben auch die besonders gut verborgenen Artefakte eine wichtige Funktion: Hat Doroty genug von ihnen eingesammelt, werden weitere Verbesserungen in ihrem Charaktermenü freigeschaltet, die ihre Suche nach Rusty deutlich erleichtern. Somit ist das Erkunden eng mit der Charakterentwicklung eng verzahnt - eine goldrichtige Designentscheidung! Schade allerdings, dass Image & Form auf motivierende Nebenquests und mehr Interaktion mit den nett geschriebenen Robotern verzichtet - etwas mehr Rollenspielelemente hätten dem Abenteuer sicherlich gut getan.
Steamworld Dig 2 im Test: Komfortables Reisen ohne Leerlauf
Quelle: PC Games Damit die häufige Rückkehr in die Stadt nicht mit allzu langen Laufwegen nervt, haben die Entwickler ein Schnellreisesystem eingebaut: In fairen Abständen schaufelt Dorothy neue Transportröhren frei, durch die sie sich blitzschnell kreuz und quer über die Karte befördert. Das sorgt für Komfort und vermeidet lange Fußmärsche. Auch die Ingame-Karte ist nützlich, zeichnet sie doch beispielsweise ein, ob man einen Bonuslevel bereits vollständig gemeistert hat oder ob es dort noch Schätze zu holen gibt. Und wer schnell in die Stadt zurückreisen will, braucht dafür nur einen Tastendruck und muss nicht umständlich rumnavigieren - sehr komfortabel! Einzig eine Notizfunktion oder die Möglichkeit, Symbole als Erinnerung auf der Karte zu verteilen, haben wir im Test vermisst.
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Quelle: PC Games Ähnlich wie sein Vorgänger ist auch Steamworld Dig 2 ein vergleichsweise leichtes Abenteuer, bei dem auch Einsteiger bedenkenlos zuschlagen dürfen. Wer von jüngeren Metroidvanias wie Sundered gefrustet war, darf ganz beruhigt sein. Weder die Rätsel noch die Kämpfe geraten wirklich anspruchsvoll, obwohl die Gegner nun etwas aggressiver vorgehen als im ersten Teil. Da Dorothy aber in erster Linie mit ihrer Spitzhacke kämpft und auch keinerlei Spezialangriffe auf Lager hat, geraten die Nahkämpfe ziemlich eintönig. Trotzdem lohnt es sich, die Standardfeinde aus dem Weg zu räumen! Denn in Steamworld Dig 2 werfen sie Erfahrungspunkte ab, durch die Dorothy im Level aufsteigt - auf höheren Rängen darf sie hochwertigere Upgrades einbauen und erhält noch dazu einen dicken Bonus auf ihren Geldertrag.
Das macht das XP-System zu einer guten Ergänzung! Besonders viele Erfahrungspunkte werfen natürlich die Bossgegner ab, von denen es zwar nur wenige, aber immerhin mehr gibt als im ersten Teil. Leider geraten die Bossgefechte nie sonderlich spannend, fordernd oder kreativ, hier lässt Steamword Dig 2 noch sehr viel Luft nach oben für einen dritten Teil.
Update: Wie die Entwickler mittlerweile verraten haben, bietet Steamworld Dig 2 noch etwas Bonuscontent, wenn man 100% aller sammelbaren Artefakte gefunden hat. Dann werden nämlich eine Reihe von Geheimlevels mit zusätzlichen Prüfungen freigeschaltet. Wir haben sie ausprobiert - und manche davon sind wirklich knüppelhart. Wem das Spiel also zu leicht ist und gerne gefordert werden mag, darf sich dort austoben!
Steamworld Dig 2 im Test: Versionen, Wertung und Fazit
Steamworld Dig 2 ist für PC, Switch, PS4 und PS Vita erhältlich. Für diesen Test spielten wir die PC-Fassung in 11 Stunden und 30 Minuten durch und fanden dabei 97% der sammelbaren Secrets. Danach spielten wir noch einige Stunden lang die Switch-Fassung, aus der auch die meisten Screenshots in diesem Artikel stammen. Die PS4- und Vita-Versionen (Crossbuy) lagen uns zum Test nicht vor. Grafisch wie inhaltlich sind alle Fassungen identisch. Alle Versionen bieten deutsche Texte. Die Switch-Version erhält am Releasetag einen kleinen Patch, der die deutschen Texte hinzufügt.