Typisch JRPG: Diese 15 Klischees begegnen euch in fast jedem japanischen Rollenspiel

Wenn es um japanische Rollenspiele geht, bedienen sich die Entwicklerstudios gerne in der Klischeekiste, sowohl zur Freude als auch zum Leidwesen der Fans. Vom mysteriösen Gedächtnisverlust des Protagonisten über das alltägliche Leben eines Oberschülers bis hin zu unbesiegbaren Bossen, die eigentlich nur Zeit schinden wollen: Es gibt zahlreiche verschiedene Klischees, die stets aufs Neue ihren Einzug in die Rollenspiele finden. Und sie scheiden auch gerne mal die Geister.

Wovon manche gar nicht genug bekommen, können andere schon nicht mehr sehen. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und sorgen dafür, dass jeder Titel seine Fans findet. Doch so unterschiedlich sie auch sein mögen, eins haben alle Klischees gemeinsam: Sie sind typisch für JRPGs und gehören einfach dazu. Dabei sind häufig auch Parallelen zu Anime zu erkennen, die auf ähnliche Klischees zurückgreifen. Wenn ihr viel in dem Genre unterwegs seid, ist euch bestimmt auch schon einmal aufgefallen, dass einige Aspekte immer wieder auftauchen. Vielleicht findet ihr manche davon sogar in euren Lieblingsspielen wieder. Los geht es mit Klischee 1 bis 3!

1. Amnesie: Wie war das noch gleich?

Ein praktischer Weg, um die Hintergrundgeschichte eines Charakters zu etablieren, die erst im späteren Verlauf enthüllt werden soll, ist Amnesie. Dabei gehen die Entwickler manchmal mehr, manchmal weniger offensichtlich vor und lassen bereits früh Hinweise auf die Vergangenheit der Figur fallen. Ein Beispiel dafür ist der Protagonist Alphen aus Tales of Arise (jetzt kaufen ), der sich an nichts erinnern kann, was vor seinem Aufwachen auf dem Planeten Dhana geschehen ist. Auch der Grund, warum er eine Eisenmaske trägt, ist ihm schleierhaft.

Der Gedächtnisverlust muss aber nicht zwangsläufig bereits zu Beginn etabliert werden, sondern kann auch mitten im Spiel als narratives Mittel eingesetzt werden. Die Aussetzer sorgen für eine lückenhafte Erzählung, gerade wenn es sich bei dem Betroffenen um den Protagonisten handelt, aus dessen Perspektive ihr die Handlung geschildert bekommt.

Trotzdem ist es ganz schön auffällig, wie viele der eigentlich topfitten und energiegeladenen Helden plötzlich unter einem schlechten Gedächtnis leiden. Ob da eine höhere Macht im Spiel ist, die unsere Lieblinge heimsucht? Vielleicht sollten sie darauf achten, mehr Vitamin B12 zu sich zu nehmen, um neben ihrem Körper auch ihren Geist zu stärken. Das hilft bestimmt auch im Kampf gegen die Endbosse, auf die wir später noch zu sprechen kommen.

2. Sounds of Silence: Stumme Protagonisten

Wenn ihr ein neues JRPG startet, stehen die Chancen gut, dass die Hauptfigur nicht reden wird - zumindest abseits von zwischenzeitlichen Ausrufen wie "Hiyah!", die vor allem Link aus The Legend of Zelda prägte. Dienen soll das Ganze dazu, sich dem Protagonisten näher zu fühlen und seinen Charakter ein Stück weit selbst zu bestimmen. Das funktioniert vor allem durch wählbare Dialogoptionen, die unterschiedlich starke Konsequenzen haben und euch die Chance geben, euch selbst ins Spiel einzubringen.

Oder ihr wollt genau das nicht und bildet stattdessen einen möglichst aufsässigen Charakter aus. Gerade Joker aus Persona 5 hat da einige flotte Sprüche auf Lager, die ihn im echten Leben sicher in Schwierigkeiten bringen würden. Besonders still sind dagegen die eigenen Trainer in den Pokémon-Spielen - aber Moment, da redet ja schließlich sowieso niemand. Der Protagonist aus Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin kommuniziert ebenfalls ausschließlich durch Mimik und Gestik, dafür kann sein Felyne-Kumpel Navirou gar nicht mehr aufhören zu reden.

Dass es auch Gegenbeispiele gibt, in denen die Hauptfigur ganz normal spricht, zeigt sich in Spielen wie Scarlet Nexus oder Nier Automata. Trotzdem wird es oft genug eingesetzt und ist eines der Klischees, die von den Fans am wenigsten gemocht werden. Eine Bindung zum Charakter lässt sich doch umso besser herstellen, je mehr man von seinem authentischen Wesen mitbekommt.

3. Wie im Anime: Tsundere-Protagonistinnen Quelle: Bandai Namco Typisch JRPG: Diese 15 Tropen begegnen euch in fast jedem japanischen Rollenspiel (2)

Dass japanische Spiele stark von Anime und Manga beeinflusst werden, ist nicht weiter verwunderlich. Dementsprechend überrascht es auch nicht, dass ihr regelmäßig auf eine sogenannte Tsundere treffen werdet.

Das sind Charaktere, die sich besonders zickig verhalten, es eigentlich aber gar nicht sind. Sie sind beispielsweise in der Gegenwart von anderen Figuren, an denen sie Interesse haben, sogar äußerst liebenswürdig; oder sie versuchen ihre wahren Gefühle hinter dieser unangenehmen Schale zu verbergen.

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Es spricht bereits Bände, dass es in der japanischen Popkultur überhaupt einen Begriff dafür gibt. Ihr könnt im Grunde ein beliebiges JRPG anwerfen und werdet schnell auf solch einen Charakter treffen. Oft sind es sogar die Protagonistinnen selbst, die diese Züge in sich tragen: Shionne aus Tales of Arise, Kasane aus Scarlet Nexus, Mythra aus Xenoblade Chronicles 2 ... die Liste ist schier endlos. Aber sind wir doch mal ehrlich, egal ob Spiel oder Anime: Lieben wir die Charaktere nicht genau deshalb, weil sie eben so sind?

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