Jetzt auch noch Kevin Spacey: Warum Promis immer öfter in Games auftauchen

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Special Videogameszone Redaktion - Autor
Verdrahtet: Für die Arbeiten an Beyond: Two Souls wurden Mimik und Körperbewegungen der Hollywood-Darsteller Ellen Page und Willem Dafoe eingefangen.

Sie verprügeln aufdringliche Paparazzi, steigen unten ohne aus Limousinen, lassen sich Starbucks-Filialen in ihre Villen pflanzen. Manche von ihnen vererben ihren Haustieren Millionenbeträge, gründen Klamotten-Labels oder leisten sich mal eben eine pazifische Insel. Stars und Sternchen treiben allerlei seltsame Dinger - und Gamer begegnen ihnen immer häufiger auch bei ihrem liebsten Hobby.

Jetzt also auch Kevin Spacey in Call of Duty: Advanced Warfare: Dass Schauspieler, Rockstars und andere Promis irgendwann in Video- und Computerspielen auftauchen mussten, war ein logischer Schritt für die Macher: Bekannte Gesichter verkaufen sich eben besser als Nobodys - und treue Fans zücken für ihre Lieblinge gerne den Geldbeutel. Wegweisend für diese Entwicklung dürfte sicherlich die MS-DOS-Weltraum-Oper Wing Commander 3: Heart of the Tiger aus dem Jahr 1994 sein. Bekannte Mimen wie Mark "Luke Skywalker" Hamill, Tom Wilson (Zurück in die Zukunft 1-3), John Rhys-Davies (Jäger des Verlorenen Schatzes, Herr der Ringe) und Malcom McDowell (Clockwork Orange) sowie Pornodarstellerin Ginger Lynn verhalfen Entwickler Origin zu einem der ersten wirklich interaktiven "Spiel-Filme" überhaupt. Zwar brachte das Spiel dem alternden Star Wars-Helden Hamill nicht den erhofften Karriere- Kick, dennoch denken wir immer noch gerne an die Begegnungen mit Captain Blair, Maniac und Co. zurück. Doch auch wenn Wing Commander 3 bis heute als Software-Meilenstein gilt, sind nicht alle medialen Fremdgehversuche diverser Stars und Sternchen geglückt.

Es ist nichts Neues, dass Berühmtheiten aus Musik, Sport und insbesondere Film und Fernsehen nicht bei ihren Leisten bleiben und gewagte Vorstöße in andere Gefilde des Entertainment- Bereichs wagen. Goldkehlchen Mariah Carey kann zwar toll singen, sorgt mit ihrem Schauspiel-Ausflug Glitter aber für schlimmere Leinwand- Albträume als die Kleine aus The Ring. Und das größte zu klärende Verbrechen in der CSI-Folge mit Justin Bieber ist der Gastauftritt des Sängers an sich. Absturzkönigin Lindsay Lohan ging - wahrscheinlich torkelnd - den umgekehrten Weg von Hollywood ins Tonstudio und nahm peinlich belanglose Popschnulzen auf. Nicht zu vergessen diejenigen unter den Reichen und Berühmten, die weder schauspielern noch singen können, beides jedoch mit erschreckender Beharrlichkeit angehen. Wie Paris Hilton, die mit ihrem Auftritt im Horrorstreifen House of Wax und dem Song "Stars are Blind" grauenvolle Unterhaltung garantiert. Doch wenn Superstars in andere Ecken der Branche hineinschnuppern, muss das nicht zwangsläufig peinlich sein. Mitunter bereichern die bekannten Talente eine Produktion.

Hey, Mr. Superstar

Modisch: Karl Lagerfeld fällt nicht nur durch seine Mode auf, sondern auch durch seine extravagante Art und durch polarisierende Äußerungen. In GTA 4 gibt er den Radiomoderator. Modisch: Karl Lagerfeld fällt nicht nur durch seine Mode auf, sondern auch durch seine extravagante Art und durch polarisierende Äußerungen. In GTA 4 gibt er den Radiomoderator. "Für die jungen Leute bin ich wie ein Idol", gab einmal Karl Lagerfeld von sich, "weil sie mich unkonventionelle Dinge sagen hören. Ich bin eben nicht Establishment, ich finde das ganz amüsant, die duzen mich einfach." Die Mode-Ikone mit dem Sonnenbrillenfaible bringt auf den Punkt, weshalb Berühmtheiten zunehmend auch im Games-Bereich aktiv sind. Aus der Sicht von Herstellern und Entwicklern ist das eine ebenso einleuchtende wie lohnende Rechnung. Ein prominenter Name bedeutet Aufmerksamkeit für das Produkt. Unlängst bewiesen das Schlagzeilen rund um die deutsche Schauspielerin Nora Tschirner, bekannt aus Zweiohrküken. Medien wie die Süddeutsche berichteten von der deutschen Lara-Croft-Stimme, denn für die deutsche Fassung von Tomb Raider lieh Nora der Archäologin ihr Stimmorgan. Für die Hersteller von Videospielen hat eine solche Kollaboration eindeutige Vorteile. Durch die Beteiligung eines Prominenten färbt dessen Glanz auf das Spiel ab, das Ganze wird cool, weil ein Vorbild involviert ist. Hardcore- Fans saugen oftmals alles auf, was mit dem oder der Angehimmelten zu tun hat. Marketing-Strategen wissen das und tun alles, um Sternchen für ihr Produkt zu gewinnen. Letztlich handelt es sich also auch immer um eine Form der Werbung. Nicht umsonst findet im TV-Spot Ex-Leverkusen-Geschäftsführer Reiner Calmund seine "Jungs von Flüge.de" so unfassbar toll, nicht umsonst rühren Gina-Lisa und Micaela Schäfer für Redcoon die Werbetrommel.

Als Eli Roths Gewaltorgie Hostel in die Kinos kam, war auf Plakaten und in Fernsehspots der Schriftzug "Quentin Tarantino präsentiert" zu lesen. Beteiligung oder Segen beliebter Menschen sollen beim Verbraucher Gefühle von Sicherheit bezüglich der Produktqualität liefern, nach dem Motto: Wenn der da seinen Namen für hergibt, muss das ja gut sein. Und so wundert es nicht, dass Promis auch in Werbung für Videospiele involviert sind. Tennis-Legende Steffi Graf schürte zum Weihnachtsgeschäft 2011 die Begeisterung für Nintendos Wii, zeigte sich in der Fernsehwerbung sportlich vor der Konsole. "Ich war überrascht, wie viele Möglichkeiten die Wii bietet", meinte Graf damals. "Da sind zum einen die Spiele, an denen die ganze Familie zusammen ihren Spaß hat. Zum anderen gefallen mir aber auch die Bewegungsübungen mit Wii Fit Plus und dem Wii-Balance-Board." In Werbekampagnen zu World of Warcraft fragten Entertainment-Größen wie Mr. T, William Shatner und sogar Chuck Norris: "Was spielst du?" Während die Stars aus diesen Beispielen "nur" in der Vermarktung von Games tätig sind, beteiligen sich Voice Actors - also Personen, die einer Spielfigur ihre Stimme leihen - natürlich aktiv am Produktionsprozess.

Die Stimme kenne ich doch!

Spaßmacher: Mark Hamill, der als Jedi-Ritter Luke Skywalker 1977 Weltruhm erlangte, gab für die Vertonung des Jokers in Batman: Arkham City seine Stimme her. Quelle: Warner Bros. Spaßmacher: Mark Hamill, der als Jedi-Ritter Luke Skywalker 1977 Weltruhm erlangte, gab für die Vertonung des Jokers in Batman: Arkham City seine Stimme her. Aufmerksame Film-Junkies kennen das - den Die-Stimme-kenneich- doch-Moment. Vivica A. Fox, bekannt aus Quentin Tarantinos Kill Bill, sprach eine der verruchten Saints-Auftragsmörderinnen in Hitman: Absolution. Mafia-Boss Toni Cipriani aus Grand Theft Auto_ 3 spricht hingegen mit dem Organ von Michael Madsen, Filmfans ein Begriff durch seine Rollen in Sin City, Kill Bill oder auch Reservoir Dogs. Wer in Grand Theft Auto 4 den Radiosender K109 einschaltet, staunt nicht schlecht, wer da mit heftigem deutschen Akzent Modetipps verteilt. "Ich hoffe, ihr Frauen da draußen wisst, dass Kleider kombiniert mit Turnschuhen einfach furchtbar aussehen", tönt es da aus dem Radio - niemand Geringeres als eben zitierte Ikone Karl Lagerfeld ist es, die da nörgelt. Allerdings stellt der Modezar hier eine Ausnahme dar, wurde er doch nicht durch Schauspielerei berühmt. Denn die überwiegende Mehrheit der Stimmleiher kommt aus dem schauspielerischen Umfeld.

Neben dem Werbefaktor durch den guten Namen des Stars haben Videospielhersteller näm- lich einen zweiten, sehr triftigen Grund, insbesondere auf Hollywood- Größen zu setzen: die Professionalität. Das gerühmte Talent der Sternchen ermöglicht es ihnen, rein durch ihre Stimme eine Figur zu prägen, ihr Leben einzuhauchen. Für die Sprecher selbst ist die Spiele-Synchronisation eine willkommene Herausforderung, denn viele kommen aus dem Bereich Film, Fernsehen und Theater, agieren also auch stark durch Gestik und Mimik. Bei der Spielproduktion sind die Schauspieler hingegen auf ihre Stimme reduziert. Wenn dann noch ein spannender Charakter hinzukommt, motiviert das zusätzlich, wie Nora Tschirner als Lara Croft beweist: "Ich stehe generell auf Action, aber Lara ist keine eindimensionale Figur, die sich einfach nur durch Gegnerhorden ballert. Sie ist ein sehr vielschichtiger Charakter.

    • Kommentare (2)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von staplerfahrer Gelegenheitsspieler/in
        Hä? Und jetzt auf Deutsch bitte so daß man versteht was Du schreiben wolltest.
      • Von staplerfahrer Gelegenheitsspieler/in
        Hä? Und jetzt auf Deutsch bitte so daß man versteht was Du schreiben wolltest.
      • Von freespace3 Anfänger/in
        wieder n arschlos quicktime event "spiel" selbst schuld wer geld dafür ausgibt
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