Silent Hill: The Short Message - Eine andere Art von Horror und kein "echtes" Silent Hill
Per Shadowdrop erschien Silent Hill The Short Message im Anschluss an Sonys State of Play. Wir haben den Mix aus der Horrordemo P.T. und Life is Strange durchgespielt.
Überraschungen in der Gaming-Welt sind heutzutage äußerst selten geworden. Häufig nehmen uns Leaks die Freude vorweg. Doch hin und wieder schaffen es Entwickler, ihre Spiele lange geheim zu halten und plötzlich direkt im Anschluss an eine Präsentation auf den Markt zu bringen.
Im letzten Jahr war Hi-Fi Rush ein solcher Titel und zudem noch absolut erfolgreich. An den Erfolg des musikalischen Action-Spektakels kommt Silent Hill: The Short Message mit großer Sicherheit nicht heran. Dafür sorgen schon alleine das Horror-Genre und der düstere Plot der Geschichte. Außerdem schwirrten bereits Gerüchte über das Projekt durch die Weiten des Internets.
Doch der Shadowdrop kann auf seine Weise durchaus überzeugen. Am ehesten erinnert das Spiel an P.T., dem bereits seit längerem eingestellten Projekt zum damals geplanten Reboot namens Silent Hills. Für Abonnenten des PlayStation-Abos PS Plus gibt's das Gruselwerk derzeit sogar kostenlos im Store.
Wichtige Botschaften
Silent Hill: The Short Message erzählt eine etwa 90-minütige Geschichte rund um die jugendliche Protagonistin Anita. Aus der First-Person-Perspektive laufen wir durch einen verlassenen, stark heruntergekommenen Gebäudekomplex und suchen unsere Freundin Maya.
Als einzige Lichtquelle dient meistens die Taschenlampe an unserem Mobiltelefon. Allgemein spielt unser Handy eine große Rolle, denn zwischendurch erhalten wir immer wieder WhatsApp-Nachrichten unserer Freundinnen Amelie und eben Maya.
The Short Message spricht gezielt eine jüngere Zielgruppe an, ohne aber für ältere Spieler uninteressant zu sein - und es behandelt sehr ernste Themen. Bei unserem Durchlauf stoßen wir immer wieder auf Indizien, dass sich Mädchen vom Dach des Gebäudes in den Suizid gestürzt haben.
Nicht nur Selbsttötung ist in dem kurzweiligen Horrorexperiment ein bestimmendes Thema, sondern auch Mobbing, das Verarbeiten der Vergangenheit sowie die Auswirkungen auf die Psyche aufgrund der Covid-Pandemie. Nicht viele Spiele trauen sich an solche ernsten Probleme heran, gerade mit Blick auf Jugendliche, und daher kam uns beim Durchspielen nicht nur einmal die Life-is-Strange-Reihe in den Sinn.
Je näher wir ans Ende gelangen, desto düsterer gerät die Story und desto mehr leidet unsere Figur. Das mitzuerleben, ist ziemlich authentisch und eine intensive Erfahrung. In drei kurzen Kapiteln nimmt uns das Spiel mit auf eine Reise zwischen Hoffnung, Trauer, Verzweiflung und Ängsten.
Zwischen realer und virtueller Welt
Zur bedrückenden Atmosphäre tragen kurze Zwischensequenzen bei. In denen sehen wir Anita manchmal sogar aus externer Ansicht, was uns für einen kurzen Augenblick aus der Immersion reißt. Das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht weiter schlimm.
Zwischendurch wechselt The Short Message außerdem zu real gefilmten Zwischensequenzen und lässt die Schauspielerin unserer Freundin Maya zu Wort kommen. Dieses Stilmittel funktioniert erstklassig und fängt die Stimmung der Charaktere in besonderen Momenten noch besser ein.
Die Umgebungen perfektionieren aufgrund ihres Detailreichtums das Gesamtbild. Überall liegen Überbleibsel aus den Zeiten, in denen der Komplex noch bewohnt war, stimmige Graffitis zieren die Wände und die Wahnvorstellungen in Anitas Kopf machen The Short Message hin und wieder bildgewaltig.
Was daran furchtbar aussieht? Animationen sehen total hölzern aus, die Kampfdynamik richtig lahm und langweilig und die Grafik sieht nach 2016 aus. Straßen-Laternen z.B. sind nicht mal durchsichtig. Nur mit einer billigen Textur versehen. Absolut lieblos. Es sieht nach "ist gerde noch ok für ein B Spiel" aus aber das ist viel zu wenig für ein Meisterwerk, welches DAMALS ein Meilenstein war in jeglicher Hinsicht
Ich liebe die Resi Remakes aber SH2 Remake sieht furchtbar aus. Ich kann mir einfach nicht vorstellen dass es Spaß macht. Es ist aber schon interessant: Als man noch starke Hardwarelimitierung hatte, nur sehr rudimentäre 3D Grafiken möglich waren, konnte man noch richtig tolle Spiele kreieren. Aber jetzt sehen Spiele bei weitem besser aus als früher die Rendersequenzen und man traut sich wenig mit den neuen Möglichkeiten. Death Stranding als Beispiel war sehr mutig und gut so
Auch dass jede kleinste Kleinigkeit groß und breit erklärt werden musste, war schon etwas anstrengend, dann aber diese unnötigen Sequenzen, in denen man vor dem Monster weglaufen musste, gekrönt natürlich von der letzten Sequenz, bei der man dann auch noch Bilder einsammeln muss beim weglaufen.
Gut, dass sie dafür kein Geld verlangt haben...
Alles in allem ein absolut grausiges (und für mich persönlich langweiliges) Spiel und ich verstehe den hier im Artikel wieder mehrfach gemachten Bezug zu P.T. nicht. Was daran soll so wie P.T. sein? Das hatte irgendwie überhaupt nichts damit zu tun, außer dass man das Schlagwort zum tausendsten Mal aus dem Hut zauben musste, sobald irgendwas Silent Hill im Namen hat oder es um Walking Sims geht.