Gunstar Heroes: Auch nach 30 Jahren noch ein fantastisches Action-Spiel
Im September 2023 ist es bereits 30 Jahre her, dass mit Gunstar Heroes auf dem Sega Mega Drive ein zeitloser Action-Klassiker erschien. In diesem Special erklären wir, warum das Run & Gun von Treasure immer noch ein Klassespiel ist, und blicken auf die bewegte Entwicklungsgeschichte des Titels.
Wird vom Sega Mega Drive gesprochen, hat man meistens sofort Sonic the Hedgehog vor Augen. Segas Maskottchen lieferte auf der 16-Bit-Konsole schließlich seine besten Spiele ab. Doch auch neben den Abenteuern des blauen Igels gab es so einige richtig gute und teils auch abgefahrene Spiele mit kreativen Ideen. Man denke nur mal an Alien Soldier, Light Crusader oder das wunderbar bekloppte Dynamite Headdy. Und was haben die drei genannten Spiele gemeinsam? Richtig, sie wurden alle von Treasure entwickelt. Das japanische Studio stand während der 16-Bit-Ära für höchste Qualität. In diesem Retro-Special widmen wir uns deshalb dem ersten Spiel von Treasure, das im September 1993 erschien und als absoluter Action-Klassiker gilt. Die Rede ist natürlich von Gunstar Heroes. Das Run & Gun ist aber nicht nur ein fantastisches Videospiel, es steckt auch eine interessante Geschichte hinter der Entwicklung.
Bruch mit Konami
Treasure wurde 1992 von Masato Maegawa gegründet. Der Japaner heuerte direkt nach seinem Uni-Abschluss bei Konami an, wo er sehr schnell an vielen großen Titeln arbeitete. Unter anderem war er im Entwicklerteam des beliebten Simpsons-Arcade-Automaten und der Super-Nintendo-Blockbuster Contra 3: The Alien Wars und Super Castlevania 4. Maegawa und einige Kollegen waren jedoch frustriert davon, hauptsächlich neue Teile zu bereits etablierten Serien zu produzieren. Also planten sie 1991 ein Run-&-Gun-Action-Spiel, das für das Mega Drive entwickelt werden sollte. Das Team war nämlich überzeugt davon, dass ihre Vision nur mit dem in der Sega-Konsole verbauten Motorola 68000 Mikroprozessor umsetzbar wäre.
So begeistert das Team von Maegawa aber auch von der eigenen Idee war, die Verantwortlichen bei Konami lehnten das Projekt ab. Maegawa und etwa zehn weitere Entwickler verließen daraufhin 1992 die Firma, um Treasure zu gründen und an ihrem Spiel arbeiten zu können. Weiterhin felsenfest überzeugt vom Projekt bot Maegawa das Spiel direkt bei Sega an, doch auch hier war man zunächst skeptisch. Treasure hatte noch keine eigenen Titel vorzuweisen und das Team war obendrein ziemlich klein. Dennoch gab Sega dem jungen Studio eine Chance: Statt des eigenen Action-Projekts sollten Maegawa und seine Mannen McDonald's Treasure Land Adventure entwickeln. Einen Plattformer mit Fast-Food-Franchise-Clown Ronald McDonald in der Hauptrolle.
Nach etwa einem halben Jahr Entwicklung am McDonald's-Werbespiel zeigte sich Sega so beeindruckt von der Arbeit des Studios, dass nun auch das eigene Treasure-Projekt eine Freigabe erhielt. Das Studio war mittlerweile auf etwa 18 Mitarbeiter angewachsen und teilte sich nun in zwei Teams auf, um gleichzeitig am Mäcces-Game und dem eigenen Spiel zu arbeiten. Das Action-Game hatte während der Entwicklung gleich zwei Namen, die schlussendlich verworfen wurden.
Zunächst hieß der Titel Blade Gunner. Wir müssen wohl nicht erwähnen, auf welchen Film der Name anspielt. Danach hieß das Projekt Lunatic Gunstar. Publisher Sega fand jedoch, dass das Wort "Lunatic" zu viele negative Assoziationen habe. Man einigte sich also auf Gunstar Heroes, das im September 1993 exklusiv für das Mega Drive erschien. Obwohl die Entwicklung von McDonald's Treasure Land Adventure bereits früher abgeschlossen war, entschied Maegawa, dass Gunstar Heroes, das erste Treasure-Spiel auf dem Markt sein sollte. Ronald McDonald musste sich noch ein paar Wochen gedulden.
Nimm Zwei
Nachdem wir die bewegte Geschichte hinter Gunstar Heroes beleuchtet haben, können wir uns nun der Story des Spiels widmen. Wer jetzt aber denkt, dass man damit schnell fertig ist, täuscht sich. Der Titel verzichtet zwar auf eine ausgeklügelte Erzählung und verwendet allgemein wenig Zeit für die Story, aber es gibt tatsächlich zwei Versionen davon. Die im Westen veröffentlichte Fassung unterscheidet sich von der japanischen Version. Zwar stehen in allen Varianten die titelgebenden Gunstars im Mittelpunkt, die den mächtigen Androiden Golden Silver aufhalten müssen, aber die Hintergründe sind dann doch etwas anders.
Dazu noch die kombinierbaren Waffen und je nach Schwierigkeitsgrad leicht variierende Bossfights.
Im Koop wie auch Single Player ein must play.
Treasure Spiele sind wie Hamburger vom Grill.
Zwar nicht so gut, aber auch von Treasure: Mischief Makers!
Wenn das zu NSO dazukommt, bin ich happy.