Pikmin 4 im Test: Nintendos grausamste Spielereihe übertrifft sich selbst + Video

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Test Katharina Pache - Autorin
Pikmin 4 im Test: Nintendos grausamste Spielereihe übertrifft sich selbst + Video
Quelle: Nintendo

Wie Pikmin 4 mit einigen Konventionen der Reihe bricht und sich trotzdem wie das ultimative Pikmin anfühlt, lest ihr in unserem großen Test!

Nie wurde den Pikmin eine ähnliche Bekanntschaft zuteil wie anderen Nintendo-Marken. Selbst das jüngere Splatoon dürfte die Ameisenwesen an Popularität übertroffen haben. Pikmin ist eine einzigartige, charmante und spaßige Reihe, die Spieler dennoch abzuschrecken scheint. Liegt vielleicht zum Teil am Genre: Echtzeitstrategie-Puzzle-Mix. Klingt anstrengend, funktioniert aber seit Teil eins hervorragend!

Deshalb zunächst kurz zum Spielprinzip, das seit dem Original Bestand hat: Ihr kontrolliert in einer riesigen Welt die kleinen Pikmin - allerdings nicht direkt. Stattdessen steuert ihr einen Miniatur-Astronauten, der wiederum den insektenartigen Helferlein Befehle gibt. Ihr bekämpft hungrige Riesenkäfer, sammelt Obst und andere Schätze. Um alles zu erkunden und den Planeten zu verlassen, müsst ihr die unterschiedlich gefärbten Pikmin sinnvoll beschäftigen. Blaue Pikmin haben Kiemen, ihnen macht Wasser also nichts aus, gelbe Pikmin sind leicht und können höher und weiter geworfen werden, fliegende Pikmin, na ja, können fliegen und so weiter. Abends müsst ihr zurück in euer Raumschiff, da die Fauna nach dem Sonnenuntergang besonders gefährlich ist - mit dieser Konvention bricht Pikmin 4 (jetzt kaufen 89,78 € ) zum Teil, aber dazu gleich mehr.

20:20
Pikmin 4 | REVIEW | Obst und Grausamkeiten

Die Natur ist grausam

Neue Pikmin erhaltet ihr, indem ihr Blütenstempel oder Fressfeinde zur Zwiebel transportiert, dem Unterschlupf der kleinen Wesen. Und das ist regelmäßig nötig, denn auch, wenn Pikmin in der Masse stark sind, hauchen sie einzeln schnell ihr Leben aus. Ob nun im Schnabel eines gigantischen Vogels, im Netz einer Spinne, an der klebrigen Zunge eines Froschs, im Sumpf oder im Wasser. Ihr werdet Verluste erleiden, egal, wie stark eure Truppe ist. Hier auch gleich ein Wort der Warnung: Trotz des niedlichen Looks könnte Pikmin 4 kleine Kinder verstören. Einige Gegner sind diabolisch putzig, auch dann noch, wenn deren leblose Körper zur Zwiebel geschleppt werden, wo sie als Nahrung für den Nachwuchs dienen. Und Pikmin in Not schreien ganz herzzerreißend ...

Wer rettet die Retter?

Aber jetzt konkret zum neuen Pikmin, Nummer vier der Reihe. Die Vorgänger müsst ihr nicht kennen, aber natürlich hilft das zum einen beim Reinkommen und zum anderen gibt's ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren und "Monstern" - Pikmin 1+2 wurde erst für Switch veröffentlicht, falls ihr das Doppelpack nachholen möchtet. Kommen wir zur Handlung: Olimar, Held aus dem ersten Spiel, ist mal wieder auf dem Planeten PNF-404 gestrandet, ihr gehört zu der Rettungstruppe, die ihn finden und aus dem Schlamassel holen soll. Wie es das Schicksal so will, nimmt aber auch euer Schiff Schaden und so müsst ihr euch zunächst darum kümmern, den Rest der Mannschaft zu finden und den flugfähigen Untersatz wieder fit zu machen.

Du auch hier?

Allmählich stellt sich heraus: Nicht nur ihr, euer Team und Olimar sind auf PNF-404 gestrandet, zig verunfallte Weltraumtouristen warten ebenfalls auf Hilfe. Dementsprechend ist die Stimmung in Pikmin 4 eine ganz andere als früher. Hier schart ihr immer mehr Gerettete um euer Raumschiff, nachts wird vor dem Einschlafen noch geplaudert und der Planet ist keine große Unbekannte mehr. Während Olimar früher mutterseelenallein am Ende des Tages überlegte, ob er alle Schiffsteile findet und wie lange seine Nahrungsvorräte noch reichen, herrscht hier reger Trubel und Essen für alle ist selbstverständlich genug vorhanden.

Ein Gespräch mit einem NPC in Pikmin 4 Quelle: Computec Media GmbH Dieses Mal erstellt ihr einen eigenen Charakter aus einer übersichtlichen Auswahl an Optionen. In Pikmin 4 seid ihr zwar - vom Koop-Modus abgesehen, den wir gleich noch besprechen - grundsätzlich solo unterwegs, aber nicht allein. Klar, zum einen begleiten euch die Pikmin. Zum anderen gehört ein Rettungshund zu eurer Truppe, den ihr relativ früh trefft. Er ist zwar kein Mensch oder Mini-Astronaut, aber doch eine sehr wertvolle Bereicherung für eure Erkundungen. Ihr könnt auf ihm reiten und den Pikmin auftragen, sich in seinem Fell festzuhalten.

Gefährte mit zwei Pfoten

Das hat mehrere Vorteile: Otschin, so der Name des knuffigen Vier-, äh, Zweibeiners, kann springen, er transportiert Pikmin sicher übers Wasser, er wärmt sie in kalten Umgebungen. Und wenn ihr eine große Truppe im Schlepptau habt, ist sie auf Otschin viel einfacher zu kontrollieren, als wenn sie überall um euch herumwuselt. Ihr könnt aber auch getrennt von Otschin agieren, ihm Befehle erteilen und ihn selbst steuern, wenn euer kleiner Astronaut mit etwas anderem beschäftigt ist. Sogar pfeifen kann das Wundertier, um Pikmin aufzusammeln. Und Otschin lernt beständig dazu!

Immer, wenn ihr einen Gestrandeten rettet und ins Lager bringt, steigt Otschins Motivation um einen Punkt. Klar, er ist schließlich ein Rettungshund und das Aufspüren von hilflosen Personen sein Job! Im Lager könnt ihr euren knuffigen Freund trainieren und ihm im Austausch gegen Motivationspunkte neue Fertigkeiten beibringen. So richtet er mit einem Biss mehr Schaden an, kann schwerere Lasten ziehen oder wird immun gegen Elektrizität. Unverwundbar ist er jedoch nicht, auch nicht nach Gesundheits-Upgrades. Wenn seine Lebensenergie auf null sinkt, muss er ausruhen, um wieder zu Kräften zu kommen. Alternativ füttert ihr ihm einen Knochen oder Nektar, um ihn zu heilen. Auch ihr müsst aufpassen, nicht K.O. zu gehen, haltet euch am besten aus Kämpfen fern. Ihr seid viel schwächer als eine Schar Pikmin und besser dafür geeignet, die Befehle zu erteilen, anstatt sie auszuführen.

    • Kommentare (2)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Hab gerade die Verkaufszahlen in Japan gesehen. Das Spiel hat mit 401000 Verkäufen nicht nur den besten Start des Franchises hingelegt, sondern FF16 jetzt schon überholt.
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Hab gerade die Verkaufszahlen in Japan gesehen. Das Spiel hat mit 401000 Verkäufen nicht nur den besten Start des Franchises hingelegt, sondern FF16 jetzt schon überholt.
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Wie immer ein sehr gut geschriebener Test, quasi Balsam für die strapazierte PC-Games-Leserseele ??
        Ich warte damit bis Herbst. TotK hat mir schlicht zu viel Zeit gestohlen, ich brauch' ne Sommerpause.
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