Monarch: Legacy of Monsters Folge 9: Jumanji in der Godzilla-Edition

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Test Christian Fussy - Redakteur
Monarch: Legacy of Monsters
Quelle: AppleTV+

In Episode 9 dringen unsere Helden in Godzillas vermeintlichen Ursprungsort ein, die verborgene Welt der Titanen. Dort lernen sie, dass die Uhren anscheinend nicht nur in Bayern ein wenig anders laufen.

Monarch: Legacy of Monsters befindet sich in Folge Neun mitten im Endspurt. Wie ich bereits letzte Woche erwähnt habe, hätte wahrscheinlich die ganze Serie von einem höheren Tempo profitiert, nun da wir auf den letzten paar Metern angekommen sind, habe ich dahingehend aber zumindest nichts mehr zu motzen. Die Enthüllungen und Entwicklungen folgen nun Schlag auf Schlag und die 45-minütige Folge bietet genügend interessante Setpieces und Charakterzeichnung, um durchgehend unterhaltsam zu bleiben.

Nach dem actionreichen Finale der vorherigen Episode finden sich Shaw (Kurt Russell) und May (Kiersey Clemons) in der Welt der Titanen wieder, die sich, wie wir aus Godzilla: King of the Monsters und Godzilla vs. Kong wissen, im Mittelpunkt unserer hohlen Erde befindet. Von Cate (Anna Sawai) fehlt erst einmal jede Spur, weshalb sich die beiden auf die Suche nach ihr machen. An der Planetenoberfläche gelten die Verschollenen allesamt als tot, der verletzte Kentaro (Ren Watabe) wird daher von Monarch angehalten, in sein ziviles Leben zurückzukehren. Ein Vorsatz, der allerdings nicht lange anhält und ihn zum ersten Mal seit langer Zeit direkt mit seinem Vater Hiroshi (Takehiro Hira) zusammenführt.

In Flashbacks wird indessen gezeigt, wie Shaw (Wyatt Russell) durch ein Monarch-Experiment bereits einmal in der Hohlerde landete und welchen Preis er für diese wissenschaftliche Errungenschaft bezahlen musste.

Kurt Russell steht im Mittelpunkt (der Erde)

Folge Neun schließt abermals viele Lücken in der Zeitlinie der Serie und konzentriert sich dabei lediglich auf eine Handvoll Figuren, Shaw, Hiroshi und Kentaro und die Entscheidungen, die sie jeweils zu fällen haben.

Das Wort "Legacy" aus dem Titel wird dabei mehrmals erwähnt und es handelt sich nicht nur um einen wahllos aus dem Hut gezogenen Untertitel der Marke "Origins", "Rising" oder "Retribution" Spirituelle Hinterlassenschaften stellen tatsächlich das zentrale Motiv der gesamten Geschichte dar. Immer wieder stehen Figuren vor der Frage, was ihr Vermächtnis sein soll und was sie bereit sind, dafür zu opfern.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: AppleTV+ Hiroshi verschrieb sich der Suche nach der Wahrheit, statt für seine Kinder da zu sein, und auch sein Ziehvater Bill (Anders Holm) stand seinerzeit an dieser Weggabelung. In einer Szene mit General Puckett (Christopher Heyerdahl), der zur Abwechslung mal nicht als Antagonist auftritt, zeigt sich die innere Zerrissenheit der Figur, mit deren reuiger Botschaft die Serie überhaupt erst begann.

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Die ganze Folge ist also angebracht dramatisch, ohne in weinerlichen Kitsch abzurutschen. Es ist daher auch nicht so schlimm, dass das erwartete Actionfeuerwerk zum Ende hin bisher noch ausblieb. Zumindest gibt es zum Schluss der Episode aber noch ein ziemlich cooles Schweinemonster zu sehen.

Gut konserviert

Die Hohlerde an sich ist als Location bisher noch nicht so wahnsinnig spannend. Es handelt sich dabei größtenteils um ein bergiges Waldstück mit bunter Hintergrundbeleuchtung und ein paar Nebelmaschinen. Wir erfahren aber im Lauf der Folge, dass Menschen dort nicht zu altern scheinen. Wie Robin Williams in Jumanji kommt der junge Shaw von seiner Reise zurück, ohne dass für ihn ein Tag vergangen scheint, während an der Oberfläche bereits mehrere Jahrzehnte vergangen sind.

Das Rätsel, warum der Haudegen 20 bis 30 Jahre jünger aussieht, als er in der Chronologie der Serie sein müsste, ist also endlich gelöst.

Meine größte Hoffnung für das Finale ist, dass sich die Geschichte weiterhin in erster Linie um Shaw und sein Schicksal dreht, immerhin ist er das Verbindungsstück zwischen den beiden Zeitlinien und die einzige Figur, deren Geschichte und Beziehungen mir nicht komplett am Allerwertesten vorbeigehen.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: AppleTV+

Stimmiges MonsterVerse

Sollte seine Heldenreise ein befriedigendes Ende finden, kann man den Serienmachern zumindest nicht vorwerfen, in ihrem Prequel nur triviale Erklärungen oder Ausschmückungen für bekannte Elemente des Franchise zu liefern, wie das häufig bei anderen Mainstream-Blockbustern der Fall ist.

Es gibt zumindest keine Szene, in der wir erfahren, wie Godzilla sein ikonisches Gebrüll bekam oder dass Millie Bobby Brown aus einer besonderen Blutlinie von Monstermenschen stammt oder sonstigen Nonsens.

Die Präsenz des jungen Bill Randa ergibt hinsichtlich der behandelten Zeitperioden komplett Sinn und verleiht der Figur eine zusätzliche Dimension, statt einfach nur ein erzwungener Verweis auf die Filme zu sein.

Das heißt natürlich nicht, dass die Serie damit allein ihre Existenz oder die lange Laufzeit rechtfertigt, die Art und Weise wie die Vorgeschichte mit dem MonsterVerse verknüpft ist, ist aber lobenswert.


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