Kritik zu Folgen 1 und 2 von Monarch: Legacy of Monsters: Der Fallout nach dem Brawlout

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Test Christian Fussy - Redakteur
Kritik zu Folgen 1 und 2 von Monarch: Legacy of Monsters: Der Fallout nach dem Brawlout
Quelle: Apple TV+

Heute startet Monarch: Legacy of Monsters auf AppleTV+. Hauptattraktionen: Godzilla und Kurt Russell. Und zumindest einer von beiden lässt in den ersten beiden Episoden nicht lange auf sich warten.

Menschen sind in weiten Teilen eigentlich ganz in Ordnung, in der Regel aber deutlich weniger faszinierend als gigantische Echsenmonster, die Atom-Strahlen aus ihrem Mund abfeuern. Warner Bros. und Legendarys "Monsterverse", das mittlerweile schon aus vier Filmen besteht und nächstes Jahr mit Godzilla x Kong: The New Empire einen fünften erhält, enthält beide Spezies und bestätigt diese Regel. Trotz hochkarätiger Besetzung (u.a. Sally Hawkins, Alexander Skarsgard, Rebecca Hall, Kyle Chandler, Millie Bobby Brown und Elizabeth Olsen) interessiert sich meist kein Schwein dafür, was zwischen den Szenen passiert, in denen die Kaijus ihren Kampf der Giganten in den diversen US-amerikanischen und asiatischen Metropolen austragen. Klar gibt es Ausnahmen, wie den feurigen Bryan Cranston im ersten Godzilla-Teil von Gareth Edwards, ein Großteil des Hauptcasts steht aber größtenteils nur vor großen Fenstern herum, murmelt "Oh mein Gott" und stellt Fragen, damit das Publikum weiß, was gerade passiert.

Einzig Kong: Skull Island bricht etwas aus diesem Muster aus und operiert wie ein klassischer Monsterhorrorfilm, in dem unsere Riege aus Charakterschauspielern nach und nach von heimtückischen Kreaturen gefressen wird. Godzilla 2 und Godzilla vs. Kong (unsere Filmkritik) leiden aber definitiv unter den eindimensionalen Figuren, denen dennoch etliche Szenen gewidmet werden, um den Film auf eine Laufzeit von über 25 Minuten zu bringen.

02:21
Apple TV+ veröffentlicht neuen Trailer für Monarch: Legacy of Monsters!

Auf Augenhöhe mit den Monstern

Achtung, es folgen Spoiler zu den ersten beiden Episoden. Wer einen spoilerfreien Eindruck der ersten Folgen bevorzugt, den verweisen wir auf unsere Vorschau zur kompletten Staffel, die ihr hier findet.

Mit Monarch: Legacy of Monsters soll damit nun Schluss sein. Den menschlichen Figuren der Godzilla-Serie soll nicht nur genügend Raum, sondern eben auch eine Geschichte gegeben werden, für die wir auch unabhängig vom großen Monsterspektakel Woche für Woche einschalten wollen.

So zumindest der Plan der Showrunner Chris Black und Matt Fraction. Die ersten beiden Episoden, die heute auf Apple TV+ starten, sollen dafür den Grundstein legen und dienen in erster Linie dazu, uns mit allen Hauptfiguren vertraut zu machen und die Erzählform der Serie zu etablieren. Monarch: Legacy of Monsters ist nämlich in mehrere Zeitebenen eingeteilt, zwischen denen die Serie hin und her springt.

Die erste Folge beginnt 1973 auf Skull Island mit Bill Randa (John Goodman), dem Leiter von Monarch, auf der Flucht vor einer gigantischen Spinne. Er verliert dabei eine Tasche im Meer, die 40 Jahre später von einem Fischerboot geborgen wird. Was es damit auf sich hat, erfahren wir vorerst nicht.

Stattdessen lernen wir unsere erste Hauptfigur kennen: Cate (Anna Sawai) reist im Jahr 2015, ein Jahr nach Godzillas Auftauchen in der Küstenstadt von San Francisco nach Tokyo, um dort nach ihrem tot geglaubten Vater (Takehiro Hira) zu suchen. Relativ schnell stellt sich heraus, dass der Weltenbummler mit der Geheimorganisation Monarch zu tun hatte - und mehr als eine Familie besitzt.

Ren Watabe und Anna Sawai in Monarch: Legacy of Monsters Quelle: Apple TV+ Ren Watabe und Anna Sawai Eine Adresse und ein Schlüsselbund aus seinen Unterlagen führen Cate erst zu ihrem bis dato unbekannten Halbbruder Kentaro (Ren Watabe) und seiner Mutter und schließlich zu einem versteckten Safe, in dem sich - Überraschung - eine Tasche wie die aus der Anfangsszene befindet.

Um die darin enthaltenen Datenkassetten zu entschlüsseln, wenden sich Cate und der neugierig gewordene Kentaro an dessen alte Flamme May (Kiersey Clemons). Die zwielichtige Programmiererin ist immer noch sauer über eine lange Funkstille seitens Kentaro, der jetzt auch noch die Dreistigkeit besitzt, sie um einen Gefallen zu bitten.

Am Ende raufen sich die drei Charaktere aber zusammen und finden in den Daten eine Karte und Hinweise auf Monarchs verdeckte Operationen.

Eine zweite Plotline transportiert uns in die späten 50er-Jahre, in denen Soldat Lee Shaw (Wyatt Russell) im Auftrag von Monarch ein Forschungsteam aus Keiko Mira (Mari Yamamoto) und einem jungen Bill Randa (Anders Holm) bei einer Expedition in Kasachstan begleitet. Die drei sind offensichtlich gut miteinander befreundet und die Chemie zwischen den Männern und Mira lässt ein Liebesdreieck vermuten, das sich zugunsten Randas und Miras aufgelöst hat.

Die Operation und die Episode enden mit einem Angriff von Kakerlakenmonstern, bei dem Keiko augenscheinlich ums Leben kommt. Ein Versuch Randas, sie in Sicherheit zu ziehen, scheitert, weil ihm das rettende Seil entgleitet.

Kino im TV

Die einzelnen Teile der Pilotfolge sind für sich wirklich stark inszeniert. Für Cates Ankunft in Tokio lässt sich Regisseur Matt Shakman (Always Sunny, WandaVision, Game of Thrones) viel Zeit, um beiläufig die durch Godzilla veränderte Welt zu porträtieren. Hinweisschilder, spezielle Sicherheitsmaßnahmen und die Kommentare von Mitreisenden etablieren, wie die Bevölkerung auf die Katastrophe von 2014 reagiert hat.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: Apple TV+ Kleine Flashbacks heben gleichzeitig Cates direkte Verbindung zu den Ereignissen hervor. Die Produktion sieht ordentlich teuer aus und einzelne Kameraeinstellungen wirken sorgfältig durchdacht und cineastisch. Die visuelle Qualität von Apple TV+ steht deutlich über den flachen Bildern, für die zum Beispiel Netflix in seinen Eigenproduktionen immer wieder kritisiert wird.

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    • Kommentare (5)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von W0llTr0ll Stille/r Leser/in
        Finde die Serie gut, gut der Kurt hätte älter aussehen können, aber naja, ansonsten gefällt sie mir sehr gut bisher. Auch wurde im Vorfeld schon berichtet das man sich was die monster(allen voran Godzilla) gedulden muss. Und hier hebt sich Apple TV von den anderen streamingdiensten ab. Das was sie im Portfolio haben ist sehr gut. Klasse statt Masse und ich bin gespannt wie es weitergeht.
      • Von W0llTr0ll Stille/r Leser/in
        Finde die Serie gut, gut der Kurt hätte älter aussehen können, aber naja, ansonsten gefällt sie mir sehr gut bisher. Auch wurde im Vorfeld schon berichtet das man sich was die monster(allen voran Godzilla) gedulden muss. Und hier hebt sich Apple TV von den anderen streamingdiensten ab. Das was sie im Portfolio haben ist sehr gut. Klasse statt Masse und ich bin gespannt wie es weitergeht.
      • Von RoteRosen Hobby-Spieler/in
        Mir hat es gefallen, viele Informationen in den gezeigten Bildern wenn man mit dem Universum vertraut ist.
        Ruhig Erzählung hat mir sehr gefallen und der Aufbau eines Spannungsbogens scheint die Prämisse zu sein.
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von lars9401
        Doofer geht die Überschrift wohl nicht ?
        Ehrlich gesagt finde ich die Überschrift in Ordnung. Wenn es tatsächlich um die Auswirkungen geht, passt Fallout sehr gut,gerade nach einem Monsterkampf also Brawlout. Andere Betitelungen hier sind dagegen wirklich problematisch, hier erkenne ich immerhin worum es geht, was ja das Ziel einer Überschrift sein sollte.

        Ansonsten bin ich mal auf weitere Meinungen gespannt. Dass es langweilig ist, finde ich eigentlich gut. Zumeist wenn Zuschauer was langweilig finden, ist es etwas ruhiger und lässt einen das Geschehen.. uh "atmen" in Ermangelung besserer Worte und kein Transformers, was ich gemeinhin bevorzuge.
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Die 2 Folgen konnten mich bisher noch nicht mitnehmen, fands langweilig und hoffe, es geht endlich mal los, das es interessant wird.
      • Von lars9401 Spiele-Enthusiast/in
        Doofer geht die Überschrift wohl nicht ?
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