Monarch Legacy of Monsters: So gut sind die ersten Folgen der Godzilla-Serie!

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Special Christian Fussy - Redakteur
Monarch Legacy of Monsters: So gut sind die ersten Folgen der Godzilla-Serie!
Quelle: Apple TV+

Wir haben die ersten Folgen der Kaiju-Serie auf Apple Tv+ gesehen und verraten euch, ob Legendarys "Monsterverse" tatsächlich mehr zu bieten hat als gewaltige Zerstörungsorgien oder Monarch: Legacy of Monsters in Godzillas gigantischen Fußstapfen absäuft.

Der Begriff "Godzilla-Serie" ruft in meinem Gehirn sofort ein ganz bestimmtes Bild hervor. Ich stelle mir unweigerlich vor, wie unser aller Lieblingsreptil Godzilla Woche für Woche auf einen neuen Kaiju trifft, den es zu befreunden oder zu bekämpfen gilt. Godzilla ist dabei natürlich irgendein Japaner im Kostüm, der in Miniaturstädten umhertorkelt und dabei eine äußerst putzige Schneise der Verwüstung hinter sich herzieht. Die Plots reichen von nicht vorhanden bis absolut skurril, sind komplette Nebensache und werden augenscheinlich geschrieben von Kokain. Ich will nicht so tun, als würde ich mir so eine Serie nicht begeistert anschauen, besonders zeitgemäß ist so ein Konzept aber schon lange nicht mehr.

Apple TV+ hat mit der Monsterverse-Serie Monarch: Legacy of Monsters daher andere, weniger alberne Ambitionen - und einen anderen Fokus. Die aus 10-Episoden bestehende Serie will vor allem durch starke Figurenzeichnung und emotionale, persönliche Geschichten überzeugen und die Monsteraction so in einen glaubwürdigen Kontext setzen, der über bloßes Spektakel hinausgeht.

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Die Serie ist eng mit dem Kino-Universum von Legendary Pictures verknüpft und verfügt demnach auch über das Budget, die CGI-Kaijus so richtig bedrohlich aussehen zu lassen. Im Mittelpunkt soll jedoch nicht Godzilla, sondern eine Reihe menschlicher Figuren stehen, deren Geschichte längerfristig vor den Fernseher fesseln und auch eigenständig ohne tiefere Kenntnis der Filme funktionieren soll.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: Apple TV+

Darum geht's in Monarch: Legacy of Monsters

Bevor die Saga 2024 mit Godzilla x Kong: The New Empire weitergeht, verschlägt es Zuschauer hier vorerst zurück in der Zeit zum allerersten Ableger von 2014. Dort wurde San Francisco beim Kampf zwischen der Echse und zwei M.U.T.O.s (kurz für Massive Unidentified Terrestrial Organism) dem Erdboden gleichgemacht.

Legacy of Monsters behandelt den Fallout dieser Katastrophe und konzentriert sich auf die menschlichen Schicksale, die durch das Auftauchen der Titanen für immer verändert wurden. Gleichzeitig erfahren wir mehr über die Anfangsphase der namensgebenden Organisation, deren frühe Mitglieder eine enge Verbindung zu den Hauptfiguren aufweisen und in Flashbacks näher behandelt werden.

02:21
Apple TV+ veröffentlicht neuen Trailer für Monarch: Legacy of Monsters!

Die Story beginnt mit einem Abstecher nach Skull Island, wo ein von Monstern verfolgter John Goodman in den 70er-Jahren eine wichtig anmutende Tasche im Meer verliert. Was es damit auf sich hat, erfahren wir vorerst nicht.

Stattdessen springen wir ins Jahr 2015: Die Godzilla-geschädigte Lehrerin Cate (Anna Sawai, F9, Pachinko), Künstler Kentaro (Ren Watabe) und dessen Hacker-Bekanntschaft May (Kiersey Clemons, The Flash) kommen dort im Hauptplot der Serie einem Geheimnis auf die Spur, das sie auf ein Abenteuer rund um den Globus schickt - und neugierige Agenten (u.a. Elisa Lasowski, Joe Tippet) an ihre Fersen heftet.

Unterstützt werden sie dabei von Ex-Militär Lee Shaw (Kurt Russell), der in den 1950er-Jahren zusammen mit den Wissenschaftlern Bill Randa (Anders Holm, Workaholics) und Dr. Keiko (Mari Yamamoto) im Dienste von Monarch erstmals Kontakt mit den Titanen hatte.

Movie-Stars und Kaiju-Fraß

Neben Godzilla ist Shaw-Schauspieler Kurt Russell definitiv der prominenteste Kopf auf dem Poster. Das jüngere Ich der Figur wird hingegen von seinem Sohn Wyatt Russell (Overlord, Ingrid Goes West) verkörpert.

Es ist definitiv eine Attraktion, die beiden Russells im Grunde die gleiche Rolle spielen zu sehen, einer von ihnen wird dabei aber von einem deutlich stärkeren Nebencast unterstützt.

So sind die Flashbacks mit Wyatt Russell, Yamamoto und Holm dank der hervorragenden Chemie der Akteure eine wahre Freude und besitzen beinahe den Charme eines klassischen Abenteuerfilms.

Die Freundschaft der Drei ist von der ersten Minute an spürbar und enthält ein romantisches Knistern, das neugierig macht, wie sich die Dynamik Woche für Woche verändern und schließlich auflösen wird.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: Apple TV+ Mari Yamamoto, Wyatt Russell, Anders Holm als Keiko, Shaw und Randa Die Storyline in der jüngeren Vergangenheit hingegen leidet unter blassen und teilweise auch schablonenhaften Figuren. Cate hat ein schweres Trauma erlitten und zudem eine Hintergrundgeschichte voller Beziehungs- und Familiendrama. Es fehlen jedoch kleine Charaktermomente, die der Figur weitere Dimensionen verleihen.

Den potenziell interessanten Beziehungen zu Kentaro und Lee Shaw wird nicht genügend Raum gegeben, um eine vielschichtige Dynamik aufzubauen. Trotzdem taugt sie wahrscheinlich noch am ehesten als Identifikationsfigur in der Serie.

Bildergalerie

Ihre Neugierde ist motiviert und ihr persönliches Schicksal verleiht der Monsteraction nachvollziehbare menschliche Konsequenzen. Dasselbe gilt für Ren Watabes Kentaro, dessen Hintergrund als erfolgreicher Künstler allerdings deutlich weniger dramatisch ausfällt. Sollte es eine zweite Staffel mit dem gleichen Cast geben, werden diese sicherlich noch weiter ausformuliert, in den ersten Folgen wirken die Charaktere aber noch häufig, als wären sie direkt aus einer Soap in die Welt von Godzilla gestolpert.

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