City Builder - Manor Lords, Frostpunk 2 und andere Aufbauspiel-Empfehlungen

Wenn man über City Builder spricht, denken die meisten sicher direkt an Sim City oder Cities: Skylines 2. Doch diese Unterkategorie der Aufbauspiele hat noch wesentlich mehr zu bieten als reine Bürgermeister-Simulationen. Wir haben Nah und Fern nach potenziellen Aufbau-Perlen für euch gesucht und fünf Spiele im Gepäck, in denen Siedlungen und Städte gebaut und Einwohner versorgt werden müssen. Sei es als mittelalterlicher Lord oder als Gemeinschaft, die es irgendwie lebend durch die Postapokalypse schaffen muss.

Manor Lords
Slavic Magic | 26. April 2024 | PC

Okay, starten wir doch direkt mit DEM Aufbauspiel, das aktuell in aller Munde ist und sogar einen stattlichen Rekord für sich verbuchen konnte. Über 2,5 Millionen Spieler haben Manor Lords auf Steam in ihre Wunschliste gepackt. Das ist nicht nur für sich genommen immens, es ist speziell für ein Aufbauspiel besonders eindrucksvoll. Doch was steckt hinter dem riesigen Hype um das Mittelalter-Aufbauspiel? Was zeichnet Manor Lords aus?

Als frisch gebackener Lord verwalten wir hier einige Landstriche in einem Mittelalter-Setting und errichten dort kleine Dörfer, die mit der Zeit zu Städten heranwachsen. Dabei bauen wir genretypisch Warenkreisläufe auf und versorgen unsere Einwohner mit Nahrung, Kleidung, Brennstoff und anderen Waren, um sie glücklich zu machen. Im Gegenzug arbeiten sie in unseren Ländereien, bestellen die Felder, werden als Handwerker tätig und entrichten Steuern.

Ähnlich zu einem Anno stufen wir die Domizile unserer Bewohner auf, wenn alle Bedürfnisse erfüllt wurden, um neue Waren oder andere Vorteile freizuschalten. Allerdings ist das auch schon eine der wenigen Ähnlichkeiten zu Ubisofts Aufbaureihe. Denn in Manor Lords geht es deutlich kleinteiliger und gemächlicher zu.

Statt riesige Städte mit Tausenden Einwohnern zu errichten, stehen die einzelnen Bewohner in Manor Lords viel stärker im Fokus. Jeder Bürger wird zu jedem Zeitpunkt in unseren Siedlungen simuliert und dabei wirklich schön bei den Tätigkeiten animiert.

Dadurch entsteht ein wunderbarer Aquariums-Effekt, der immer wieder dafür sorgt, dass wir einfach nur beim regen Treiben in unserem Reich zusehen. Das wird nochmal deutlich durch die schicke Grafik verstärkt, die im Aufbaugenre durchaus zum Besten zählt. Die stimmigen Lichteffekte tragen dabei ebenso zur großartigen Atmosphäre bei wie die Wettereffekte und die tolle Musikuntermalung. Und wer möchte, kann sogar jederzeit höchstpersönlich als Lord in der Verfolgerperspektive durch die eigene Stadt schlendern.

Am 26. April startet Manor Lords nach jahrelanger Entwicklung in den Early Access für PC. Wir haben bereits zahlreiche Stunden in die Early-Access-Fassung spielen können und das bisher Gebotene macht reichlich Spaß. Gleichzeitig merkt man Manor Lords aber an allen Ecken und Enden an, dass es noch sehr viele Baustellen hat. Seien es NPCs, die sich irgendwo festbuggen, diverse fehlende Spielinhalte, oder Mechaniken, die bisher noch schwer nachvollziehbar sind beziehungsweise nur eine Art Platzhalter zu sein scheinen. Doch wenn man bedenkt, dass Manor Lords größtenteils von nur einem einzigen Entwickler stammt, ist das, was im Early Access steckt, sehr beachtlich. Wie die Kämpe in Manor Lords funktionieren, verraten wir in unserem Special. Eine ausführliche Einschätzung von Manor Lords sowie Tipps für den Spieleinstieg liefern wir euch übrigens in ein paar Tagen ebenfalls in weiteren Artikeln.

Norland
Long Jaunt | 16. Mai 2024 | PC

Bleiben wir doch direkt im Mittelalter, wenn auch in einer fiktiven Variante davon. In Norland lenken wir die Geschicke einer Adelsfamilie und ihres Königreichs. Wir sorgen also für Rohstoffe, erbauen Häuser für die Bewohner und müssen für Wohlstand und Zufriedenheit sorgen. Dabei setzen die Entwickler auf einen interessanten Mix aus Rimworld und Crusader Kings.

Wie in Rimworld verfügen unsere Spielfiguren über Charakterwerte sowie Stärken und Schwächen. Wenn sie Tätigkeiten nachgehen, werden sie besser darin, im hohen Alter bauen ihre Skills dagegen mit der Zeit wieder ab. Um eine funktionierende Gemeinschaft aufzubauen, müssen wir also darauf achten, dass sich unsere Adeligen gegenseitig ergänzen.

Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn ebenfalls wie in Rimworld haben unsere Figuren manchmal ihren eigenen Kopf und komplexe Beziehungen untereinander. Wenn sie schlechte Laune oder sich in der Taverne betrunken haben, zetteln sie schon mal ne Schlägerei an. Oder werden sogar abtrünnig, wenn der Unmut zu lange anhält.

In geringerem Maße trifft das auch auf die anderen sozialen Klassen wie die Bauern, Sklaven oder Söldner zu, die sich in unserer Siedlung tummeln. Der Clou an Norland: Direkten Einfluss können wir nur auf unsere Nobelleute ausüben und ihnen Aufgaben zuweisen. Das gemeine Volk geht autonom seinem Tagwerk nach. Achten wir aber nicht gut genug auf deren Wohlergehen, werden die Bewohner eventuell kriminell, zu religiösen Fanatikern oder zetteln sogar Revolten an.

Quelle: Long Jaunt Von Crusader Kings haben sich die Entwickler im Hinblick auf Intrigen und Diplomatie inspirieren lassen. So schicken wir unsere Lords zu benachbarten Reichen, um etwa mit einem anderen König bei einer zünftigen Jagd eine Beziehung aufzubauen. Oder wir werden von unseren Nachbarn gefragt, ob wir nicht verhasste Widersacher für sie kidnappen wollen. Gegen eine stattliche Summe, versteht sich. Von Allianzen über strategische Hochzeiten bis hin zu Attentaten haben wir einige Möglichkeiten zur Verfügung, um unseren Einfluss auszuweiten. Wenn ihr vor dem Early-Access-Release am 16. Mai selbst ein wenig in Norland schnuppern möchtet, könnt ihr das übrigens mit einer Demo auf Steam machen.