Kein Aufbauspiel wird derzeit so gehypt wie Manor Lords - aber wird es den Erwartungen gerecht? Wir haben die Early-Access-Fassung ausführlich gespielt und verraten euch, worauf ihr euch ab dem 26. April freuen könnt.
Mehr Durchblick, bitte
Je größer eure Siedlung wird, desto mehr Waren kann sie auch produzieren. Da werden dann zum Beispiel Dachziegel gebrannt, Farben gemischt, Brote gebacken und Werkzeuge gebastelt. Hofstätten der Stufe 2 können außerdem Bogenmacher, Schuster, Waffenschmiede oder Brauereien in ihren Hinterhöfen unterbringen. Wenn dann noch die nötigen Rohstoffe angeliefert werden, produzieren sie hier Bogen, Schuhe, Schwerter, Lanzen, Schilde, Lederkleidung und so weiter.
Eigentlich eine schöne Idee, doch leider fehlt es genau hier noch komplett an Übersicht. Per TAB könnt ihr euch zwar ein nützliches Overlay für alle Gebäude einblenden, doch leider verrät auch das nicht, welche Betriebe wo untergebracht sind und welche Rohstoffe sie verbrauchen. Das hat Against the Storm zum Beispiel besser gelöst. Auch haben wir noch keine Funktion entdeckt, mit der sich Produktionslimits festlegen lassen. Wenn ihr den Bogenmacher zum Beispiel nicht nach einer Weile pausiert, habt ihr zwar irgendwann keine Bretter, aber dafür ein paar Hundert Bogen im Lager. Nicht so sinnvoll.
Tiere, Transport und Fragezeichen
Um Warentransporte zu beschleunigen, könnt ihr Ochsen und Pferde kaufen, die man dann auch manchen Betrieben fest zuweisen darf. Dazu braucht ihr aber Ställe, an denen ihr zusätzlich noch Arbeiter als Träger einsetzen könnt - ob sich das aber überhaupt lohnt und wie genau sich die Logistik dadurch verbessert, war für uns kaum nachvollziehbar. Das ganze Transportsystem mit den Nutztieren wirkt auf uns eher noch etwas undurchsichtig.
Zumal es dann noch den Viehhändler gibt. Hier kann man sich auch Schafe kaufen, die dann aber ohnehin sofort beim Hirten auf die Weide kommen, wo sie anschließend Wolle produzieren. Spätestens ab da wirkt der Viehhändler ein wenig überflüssig. Zwar kann man theoretisch auch aktiv Schafzucht betreiben und die Jungtiere anschließend verkaufen - allerdings wäre das Feature gefühlt besser im Handelsposten untergebracht. Das ist nämlich ohnehin eure zentrale Anlaufstelle im Spiel, um Überschüsse zu verkaufen und wichtige Waren ranzuschaffen. Ein zweites Handelsgebäude wirkt da schlichweg unnötig.
Im Handelsfenster könnt ihr übrigens nicht nur festlegen, was ihr importieren oder exportieren wollt, ihr dürft netterweise auch gleich eine Obergrenze für Warenüberschüsse festlegen. Für manche Güter müsst ihr allerdings erst eine Handelsroute gegen eine Gebühr freischalten - erst dann kommen vom Kartenrand fahrende Händler angerollt, die dann regelmäßig etwas Geld in eure Kassen spülen. Das System ist ziemlich simpel und erfordert längst nicht so viel Aufmerksamkeit wie zum Beispiel der Handel in Farthest Frontier (ein Glück!). In unserer Version ließ es sich aber noch ziemlich leicht ausnutzen, da man endlose Waren wie Wolle oder Brennholz kinderleicht zu Geld machen konnte. Dadurch war es irgendwann leichter, Waren einzukaufen, anstatt sie selbst herzustellen. Der Entwickler hat hier aber schon ein bisschen gegengesteuert und das Balancing angepasst - wenn die Early-Access-Fassung an den Start geht, sollte das auch schon umgesetzt sein.
Frisch vom Feld
Wer Brot backen, Bier brauen oder Stoffe herstellen will, muss natürlich Landwirtschaft betreiben. Genau wie bei Wohnhäusern lassen sich die Felder schön organisch anlegen, das klappt prima und sieht auch so aus. Anschließend setzt man einfach noch ein Farmhaus in die Nähe, wo dann eine Familie einzieht, die eure Felder bestellt und die Ernte einholt. Im Grunde läuft von hier an alles automatisch. Fruchtbarkeit für gewisse Pflanzen wie Gerste oder Roggen kann man sich mit Overlays anzeigen lassen und auch eine Fruchtfolge darf man gleich festlegen, damit sich der Boden zwischen den Ernten etwas erholen kann. Das ist unkompliziert und überraschend simpel, allerdings fallen die Ernten anfangs auch noch etwas enttäuschend aus. Doch mit ein paar Upgrades lässt sich das Ergebnis noch deutlich steigern!
Und das wo's heutzutage fertige Alternative en masse gibt ;)