Manor Lords: Wird der Hype zu groß für das Spiel?

Freunde der gepflegten Mittelalter-Aufbauspiele! Es ist soweit! Der Heiland steigt vom Himmel hinab! Zumindest, wenn man sich an den Steam-Followern orientiert. In wenigen Tagen, am 26. April, erscheint Manor Lords und wird dann endlich für alle im Early Access spielbar sein. Mit über 2,5 Millionen Einträgen ist es aktuell das mit Abstand am meisten gewünschte Spiel auf Steam.

Mit einer fantastischen Grafik, einem entspannten Aufbaupart und einem Kampfsystem, das Einige an Total War erinnert, lässt es die Herzen der Aufbaufans höher schlagen. Das Ganze wird auch noch von nur einem Entwickler umgesetzt.

Jede Menge Hype

All das hat für viel Respekt und jede Menge Hype gesorgt. Wir haben freundlicherweise bereits eine Vorabversion erhalten. Ich durfte also schon seit einigen Tagen mit ein paar Kollegen spielen, und ich hatte meinen Spaß. Allerdings kamen mir beim Spielen auch immer mehr Zweifel.

Ich befürchte nämlich zunehmend, dass der Hype um Manor Lords zu groß geworden ist und das könnte sich zum Start des Spiels negativ auswirken.

Aber lasst mich das erklären. Wie bereits erwähnt, haben wir schon Zugang zum Spiel erhalten. Ich habe nun etwa 20 Stunden im Spiel verbracht und mehrere Siedlungen gestartet, eine davon weiter ausgebaut.

Diese Spielzeit habe ich durchaus sehr genossen. Manor Lords hat ein sehr langsames Tempo. Selbst wenn man auf der schnellsten Geschwindigkeit spielt, ist das Spiel dennoch vergleichsweise entspannt. Aber das Spiel ist auch nicht dafür gedacht, um durchzuhetzen.

Quelle: Slavic Magic Nein, hier sollst du zuschauen! Und zwar ganz entspannt.

Manor Lords ist ein Spiel mit einem hohen Wuselfaktor. Die armen Siedlerfans kommen also endlich mal wieder voll auf ihre Kosten. Auch ich als alter Annoholiker kann mich nicht an meinen Dörfern und Städtchen sattsehen.

Jeder Bewohner geht seinen täglichen Aufgaben nach, die von seinen Bedürfnissen gesteuert werden. Die Dörfler gehen zum Brunnen, holen Wasser, besuchen den Marktplatz und kaufen Brennholz, Nahrung oder andere Güter. Dann gehen sie natürlich auch ihrer Arbeit nach. In Manor Lords weist man den verschiedenen Arbeitsplätzen, wie der Jagdhütte, dem Holzfäller und Co., immer eine Familie zu.

Das ist absolut nachvollziehbar. Damals gab es eben die Müllerfamilie oder die Schmiedefamilie. Die daraus entstandenen Nachnamen tragen wir ja alle bis heute noch.

Die Grafik ist eine Wucht

Dort zuzuschauen ist einfach eine Wucht. Gepaart mit der wirklich hübschen Grafik der Unreal Engine 4 bieten sich immer wieder neue tolle Panoramen. Wenn sich die Sonne an einem kalten Herbsttag langsam über den Horizont schiebt und der Bodennebel in der Ferne in den Tälern liegt, sieht das einfach hammermäßig gut aus.

Quelle: pcgames Eins meiner grafischen Lieblingsfeatures ist aber eines, das ich auf den ersten Blick gar nicht sofort erkannt habe. Wenn man herauszoomt, verschwindet die normale Landschaft und wird zu einer stilisierten Karte. Und die ist dynamisch! Wenn man Wege anlegt und Häuser baut, werden die auch auf der Karte eingezeichnet. Das sieht richtig schick aus.

Es gibt jedoch nicht nur hübsche, aber sinnlose Features, sondern auch richtig smarte Funktionen, die für das Spiel entwickelt wurden. Der Häuserbau zum Beispiel. Anstatt jedes Haus einzeln zu platzieren, zieht man eine Fläche mit vier Punkten ab. Dabei sieht man schon, wie viele Häuser in die Fläche passen und ob vielleicht noch Platz für zusätzliche Gebäude ist, mit denen man die Wohnhäuser später erweitern kann.

Zudem schmiegen sich diese Flächen automatisch an bestehende Straßen oder andere Gebäude an. Das ist so komfortabel, dass ich das bitte ab jetzt in jedem neuen Aufbauspiel sehen möchte! Also, eigentlich ist alles super, oder? Nun ja, jetzt kommen wir zum Titel dieses Meinungsartikels, dem großen "ABER".