J.K. Rowling: Trotz Boykottaufrufe - "viele Fans dankbar" über Transgender-Äußerungen

47
News Tobias Tengler-Boehm - Redakteur
J.K. Rowling: Trotz Boykottaufrufe - "viele Fans dankbar" über Transgender-Äußerungen
Quelle: Warner Bros. / EA

In einem Podcast bezeichnet Harry Potter-Schöpferin J.K. Rowling ihre transphoben Tweets als "Handgranate auf Twitter".

Seit nunmehr fünf Episoden bekommt J.K. Rowling, die Schöpferin von Harry Potter, ausreichend Gelegenheit, sich zu ihren transphoben Äußerungen auf Social Media sowie dem Teilen von Beiträgen äußerst fragwürdigerer Profile zu äußern. Die englischsprachigen Podcastreihe The Witch Trials of J.K. Rowling lässt die Bestseller-Autorin ausführlich zu Wort kommen, um ihre Sicht der Dinge detailliert darzulegen. Wer jetzt jedoch dachte, dass die Schriftstellerin zurückrudern oder sich gar entschuldigen würde, der ist schief gewickelt.

J.K. Rowling - von Bedauern keine Spur

Die Schöpferin von Harry Potter gibt im Interview der fünften Folge von The Witch Trials of J.K. Rowling offen zu, sie hätte im Vorfeld gewusst, dass "viele Menschen, die meine Bücher lieben, extrem unglücklich mit mir und meinen Aussagen sein würden". Auch betont sie abermals, dass sie sich im Zuge der Kontroverse bedroht fühlte und um ihre Sicherheit und die ihrer Familie sorgte.

J.K. Rowling stellt außerdem klar, dass sie im Rahmen der Kontroverse "sehr ausführlich und lange über das Für und Wider nachgedacht und auch der anderen Seite" zugehört hätte. "Das verspreche ich", bekräftigt sie ihre Aussage. Wer jetzt jedoch glaubt, einen versöhnlichen Ton bei der Bestseller-Autorin auszumachen, der sieht sich getäuscht.

In Bezug auf die Transgender-Debatte legt sie nach: "Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Bewegung etwas Gefährliches an sich hat und infrage gestellt werden muss." Sie wisse, dass ihre Tweets die Sprengkraft einer Handgranate auf Twitter entfalteten. Sie hätte einen Weg gesucht, ihre Wut zum Ausdruck zu bringen.

J.K. Rowling - Viele Fans angeblich dankbar über transphobe Äußerungen

Die Schöpferin von Harry Potter ist sich sicher, dass trotz zahlreicher Boykottaufrufe (unter anderem auch gegen das Videospiel Hogwarts Legacy, das in der Welt des Zauberlehrlings spielt) eine gewichtige Anzahl an Bewunderern nach wie vor zu ihr hält. "Tatsächlich waren eine Menge Potter-Fans dankbar über das, was ich schrieb". Sie bekräftigt: "Ich stehe zu jedem Wort".

Außerdem beliebt bei PC-Games-Lesern

Das Logo von Disney mit dem charakteristischen Schloss.

Rekord: Besser als Harry Potter? Diese Serie ist "gratis" ein absoluter Triumph für Disney und bekommt eine Fortsetzung

1
Ein weiteres Serien-Meisterwerk von Disney schlägt voll ein - da können Marvel und Star Wars nicht mithalten.
Liv Tyler als Arwen.

Neuer Herr der Ringe-Film im Kino: Viel früher als gedacht, dann wird er gezeigt

0
Den neuen Herr der Ringe-Film wird ein ausgewähltes Publikum bereits in wenigen Wochen zu Gesicht bekommen. Wie gut wird der Film?
Ausschnitt aus dem Plakat von Marvel's Avengers: Endgame.

MCU: Vergesst Thanos oder Kang - ausgerechnet dieser Harry Potter-Star wird der neue große Bösewicht von Marvel

2
Dieser Schauspieler aus Harry Potter und Game of Thrones wird der neue Obermotz des Marvel Cinematic Universe.

Seit 2018 fällt die Bestseller-Autorin immer wieder mit transfeindlichen Aussagen auf. Darsteller wie Daniel Radcliffe oder Emma Watson distanzierten sich daraufhin klar von J.K. Rowling. Andere Stars der Filme, wie etwa Ralph Fiennes als Voldemort, nahmen sie hingegen in Schutz und äußerten Verständnis. Aufgrund der jüngsten Aussagen von J.K. Rowling, kann man wohl getrost davon ausgehen, dass die Kontroverse um ihre Transphobie so schnell nicht abebben wird.

    • Kommentare (47)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von REGAIN Stille/r Leser/in
        Zitat von Sirpopp
        Denn auch wenn man grds. "Pro-Transgender" ist muss man sich eingestehen (außer man hat die LGBTQ+ Scheuklappen auf), dass die teilweise geplanten Gesetzesänderungen einfach zu viel Spielraum für Missbrauch lassen. Und genau DARUM ging es Rowling ja in einigen früheren Aussagen: dass eben jede Person einfach nur mit einem Kreuz auf einem Formular bei der Gemeinde entscheiden kann welchem Geschlecht sie künftig zugehörig sein will. Und genau diesem Teil stehe auch ich persönlich sehr skeptisch gegenüber, NICHT den "echten" Transgender Personen selbst!
        Worauf beziehst du dich bei den erwähnten geplanten Gesetzesänderungen? Da J.K. Rowling UK-Bürgerin ist vermutlich auf die U.K.? Und dann widerum auf Schottland, weil nur dort in letzter Zeit eine Änderung im Gespräch war?

        Abgesehen davon, dass dieses Gesetz an London gescheitert ist, war auch bei dem Entwurf nicht angedacht dass 'einfach nur ein Kreuz auf einem Formular' gesetzt werden muss. Die in UK übliche medizinische Pflichtuntersuchung sollte entfallen und der Zeiträume, den eine Transperson in der 'neuen' Geschlechterrolle gelebt haben muss, sollte verkürzt werden. Also frage ich mich von welchen Gesetzesänderungen du sprichst?
        Zitat von Nevrion
        Ich denke ein Problem ist die Handhabung des Begriffs "Transfeindlichkeit". Das suggeriert einfach dass jemand die Existenzrecht von jemanden abspricht. Wenn man mit jemanden verfeindet ist, gilt normalerweise dass man den anderen den Tod wünscht. Rowling mag sicherlich transkritisch sein, weil sie wie viele andere Menschen auch ein Aufweichen von Geschlechtsbezug befürchtet.

        Das wird nicht über Nacht geschehen, aber sobald solche Selbstbestimmungsgesetze durchgehen, die das eigene Geschlecht zu einer Beliebigkeit verändern, wird der nächste männliche (Sexual-)Straftäter, wenn er gefragt wird ob er ein Mann oder eine Frau ist, damit antworten dass er eine Frau ist, wohlwissend, dass ihm das ein Platz in einem Frauengefängnis bringt.
        Wenn es kein Geschlechtsbezug mehr gibt, gibt es auch kein Geschlecht mehr und Männer werden sich zunehmend - und sei es nur für eine einmalige Challenge - in Frauenduschen stellen und sich den ganzen Tag dort umsehen. Sie werden zunehmend im Frauensport zu sehen sein und dort dominieren. Und so weiter.
        Dieses Problem klein zu reden, mag möglich sein, aber nicht jeder will sich den möglichen Konsequenzen hingeben, ohne zumindest seine Stimme dagegen zu erheben. Ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich als fiktive Mutter, meiner fiktiven Tochter erklären soll, warum da plötzlich eine Person durch die Umkleide läuft, die offenkundig männliche Geschlechtsmerkmale hat. Ob dort eine Trans-Person steht oder ein Mann, der gerade so tut als wäre er eine Frau, lässt sich für außenstehende Personen doch gar nicht beurteilen.
        Woher hast du denn deine Definition von 'Feindlichkeit'? Im allgemeinen Sprachgebrauch werden mit ausländerfeindlichen Personen auch nicht nur jene mit Tötungsabsichten bezeichnet.

        Vom fiktiven Extremfall eines Gesetzes auszugehen, dass gar keine Anforderungen mehr daran stellt das Geschlecht bei Behörden ändern zu lassen finde ich schwierig. Ebenso wie Behörden pauschal den gesunden Menschenverstand abzusprechen, mit wem sie Sexualstraftäter*innen in einer Zelle einquartieren.
        Auch spannend wie du zum fiktiven Beispiel einer Mutter-Tochter-Beziehung greifst. Ich glaube es gibt genug Mütter die fähig sind ihrer Tochter zu erklären, dass nicht jede Person, die sie als männlich lesen, auch vom sozialen Geschlecht her männlich ist.

        Was mir in der ganzen Diskussion fehlt ist außerdem, dass die Gruppe der Transmenschen ja nicht nur aus Transfrauen besteht, die biologisch männlich geboren wurden. Transmänner finden kaum Erwähnung. Ich frage mich woran das liegt...
      • Von REGAIN Stille/r Leser/in
        Zitat von Sirpopp
        Denn auch wenn man grds. "Pro-Transgender" ist muss man sich eingestehen (außer man hat die LGBTQ+ Scheuklappen auf), dass die teilweise geplanten Gesetzesänderungen einfach zu viel Spielraum für Missbrauch lassen. Und genau DARUM ging es Rowling ja in einigen früheren Aussagen: dass eben jede Person einfach nur mit einem Kreuz auf einem Formular bei der Gemeinde entscheiden kann welchem Geschlecht sie künftig zugehörig sein will. Und genau diesem Teil stehe auch ich persönlich sehr skeptisch gegenüber, NICHT den "echten" Transgender Personen selbst!
        Worauf beziehst du dich bei den erwähnten geplanten Gesetzesänderungen? Da J.K. Rowling UK-Bürgerin ist vermutlich auf die U.K.? Und dann widerum auf Schottland, weil nur dort in letzter Zeit eine Änderung im Gespräch war?

        Abgesehen davon, dass dieses Gesetz an London gescheitert ist, war auch bei dem Entwurf nicht angedacht dass 'einfach nur ein Kreuz auf einem Formular' gesetzt werden muss. Die in UK übliche medizinische Pflichtuntersuchung sollte entfallen und der Zeiträume, den eine Transperson in der 'neuen' Geschlechterrolle gelebt haben muss, sollte verkürzt werden. Also frage ich mich von welchen Gesetzesänderungen du sprichst?
        Zitat von Nevrion
        Ich denke ein Problem ist die Handhabung des Begriffs "Transfeindlichkeit". Das suggeriert einfach dass jemand die Existenzrecht von jemanden abspricht. Wenn man mit jemanden verfeindet ist, gilt normalerweise dass man den anderen den Tod wünscht. Rowling mag sicherlich transkritisch sein, weil sie wie viele andere Menschen auch ein Aufweichen von Geschlechtsbezug befürchtet.

        Das wird nicht über Nacht geschehen, aber sobald solche Selbstbestimmungsgesetze durchgehen, die das eigene Geschlecht zu einer Beliebigkeit verändern, wird der nächste männliche (Sexual-)Straftäter, wenn er gefragt wird ob er ein Mann oder eine Frau ist, damit antworten dass er eine Frau ist, wohlwissend, dass ihm das ein Platz in einem Frauengefängnis bringt.
        Wenn es kein Geschlechtsbezug mehr gibt, gibt es auch kein Geschlecht mehr und Männer werden sich zunehmend - und sei es nur für eine einmalige Challenge - in Frauenduschen stellen und sich den ganzen Tag dort umsehen. Sie werden zunehmend im Frauensport zu sehen sein und dort dominieren. Und so weiter.
        Dieses Problem klein zu reden, mag möglich sein, aber nicht jeder will sich den möglichen Konsequenzen hingeben, ohne zumindest seine Stimme dagegen zu erheben. Ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich als fiktive Mutter, meiner fiktiven Tochter erklären soll, warum da plötzlich eine Person durch die Umkleide läuft, die offenkundig männliche Geschlechtsmerkmale hat. Ob dort eine Trans-Person steht oder ein Mann, der gerade so tut als wäre er eine Frau, lässt sich für außenstehende Personen doch gar nicht beurteilen.
        Woher hast du denn deine Definition von 'Feindlichkeit'? Im allgemeinen Sprachgebrauch werden mit ausländerfeindlichen Personen auch nicht nur jene mit Tötungsabsichten bezeichnet.

        Vom fiktiven Extremfall eines Gesetzes auszugehen, dass gar keine Anforderungen mehr daran stellt das Geschlecht bei Behörden ändern zu lassen finde ich schwierig. Ebenso wie Behörden pauschal den gesunden Menschenverstand abzusprechen, mit wem sie Sexualstraftäter*innen in einer Zelle einquartieren.
        Auch spannend wie du zum fiktiven Beispiel einer Mutter-Tochter-Beziehung greifst. Ich glaube es gibt genug Mütter die fähig sind ihrer Tochter zu erklären, dass nicht jede Person, die sie als männlich lesen, auch vom sozialen Geschlecht her männlich ist.

        Was mir in der ganzen Diskussion fehlt ist außerdem, dass die Gruppe der Transmenschen ja nicht nur aus Transfrauen besteht, die biologisch männlich geboren wurden. Transmänner finden kaum Erwähnung. Ich frage mich woran das liegt...
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von xaan
        Dir fällt schon auf, dass die konsequente Weigerung Transfrauen als Frauen anzusehen genau die Transphobie ist, die Rowling angeblich gar nicht hat?
        So einfach ist das nicht. Wären Transfrauen wirklich Frauen, wären sie nicht trans. Es bedingt nicht das Geschlecht zu haben, mit dem man sich identifiziert, um trans zu sein. Natürlich ist eine Transfrau eine Frau aber nur ihr soziales Geschlecht ist weiblich. Biologisch bleibt sie ein Mann.

        Persönlich finde ich das Toilettenthema selbst übrigens komplett albern. Es ist kein Schutzraum und die Diskussion gab es in Jahrzehnten nicht, in denen Transexuelle auf das eine oder andere Klo gehen.
      • Von xaan Spiele-Kenner/in
        Zitat von Thargunitoth66
        Lese dir meinen Satz nochmal durch. Dieser ist so formuliert, dass es nicht möglich ist daraus zu schließen ob ich eine Transfrau für einen Mann oder eine Frau halte.

        Was eine Frau ist hängt ja von der gesellschaftlichen Definition znd Akzeptanz ab und diese entspricht natürlich dem gesellschaftlichen Konsens, ganz genau wie der Straftatbestand:"Erregung öffentlichen Ärgernisses."
        Um die Definition Frau um Transfrauen zu erweitern, wird ja das Framing der "Transfeindlichkeit" genutzt damit man biologische Frauen, die auf ihre Schutzräume vor biologischen Männern bestehen ( wie Rowling), als feindlich, angstgetrieben oder sonst wie minderbemittelt zu bezeichnen.

        Das ist ja der springende Punkt der Transbewegung, die gesellschaftliche Definition von Frau/Mann so zu verschieben, dass sie die Vorteile der jeweiligen Definition für sich nutzen können, dass jeweilige Vorteile speziell für biologische Frauen geschaffen wurden und diese damit ausgehöhlt werden können, scheint ja egal zu sein.
        Das Bedrohungsszenario welches Rowling aufmacht, Männer könnten sich in Bereiche einschleichen, die nur Frauen offen stehen, ist bislang rein hypothetisch. Oder anders gesagt: Rowling handelt allein aus Angst. Ich glaube Rowling, dass sie nicht die Absicht hat, Transpersonen etwas Böses anzutun. Aber ihre Handlungen haben leider diesen Effekt, ob gewollt oder nicht.
      • Von MarcHammel Spiele-Kenner/in
        Zitat von Thargunitoth66
        Der Fall dass das Männerklo überfüllt, aber auf dem Frauenklo noch Platz ist, ist sehr sehr selten darauf kann man sich nur in Ausnahmefällen berufen. Das ist mir auch noch nie passiert, wenn das Männern voll war, war vor dem Frauenklo meistens schon eine Schlange bis um die Ecke.
        Dürfte aber öfter vorkommen, als ein Belästigungsfall durch einen Mann in einer ÖFFENTLICHEN Sanitäranlage.
        Zitat von Thargunitoth66
        Wenn ich der Meinung wäre auf dem Frauenklo spannen zu müssen, würde ich definitiv per Selbstbestimmungsrecht meinen Geschlechtseintrag zumindest auf divers ändern lassen. Das kann ich ohne sonstige Befragungen und soll in Deutschland auch kein bürokratisch schwieriger Akt werden. Damit habe ich IMMER den absoluten Freifahrtschein in jeder Situation zu jedem Kontext aufs Frauenklo zu gehen wo dann erstmal mir nachgewiesen werden müsste dass ich mich unangebracht verhalte.
        Dabei unterschlägst du aber, dass die meisten Belästigungsfälle in der Öffentlichkeit nicht von langer Hand geplant sind, sondern mehr oder weniger spontane Übergriffe.

        Ich würde jetzt mal behaupten, dass die allerwenigsten Männer, die überhaupt nur daran denken, jemanden zu belästigen, sich diese Mühe machen würden. Immerhin gibt es andere Möglichkeiten, die für den Täter deutlich sicherer sind. Volle Straßenbahn vielleicht? Einmal im Vorbeigehen absichtlich über den Hintern gefasst und schnell abgedampft. Noch bevor die Dame gucken kann, ist der Täter gar nicht mehr zu ermitteln. Kann dir gern weitere Beispiele geben. Die Sache mit den Sanitärbereichen ist aus meiner Sicht eine deutlich geringere Gefahr, als hier behauptet wird, einfach weil der Aufwand - und die Gefahr, erwischt zu werden - dafür zu groß wäre.

        Und dass sich jemand unangebracht verhalten hat oder nicht, ergibt sich dann ja so oder so aus den Vernehmungen.
        Zitat von Thargunitoth66
        Das ist eine komplette Beweislastumkehr, die dann sogar noch dadurch erschwert wird, dass ich mich als angeblich trans ja sowieso etwas merkwürdig benehmen darf, da ich mich als biologischer Mann unter Umständen auch etwas unangenehm auf dem Frauenklo fühle.
        Den Einwand verstehe ich nicht ganz. Wieso "darf" man sich als Trans merkwürdig benehmen? Was bedeutet "merkwürdig benehmen"?

        Jemanden anzüglich anglotzen oder gar anfassen - und genau darüber reden wir hier ja - ist wohl kaum mit "merkwürdigem Benehmen" zu rechtfertigen.
        Zitat von Thargunitoth66
        Darüberhinaus jemandem zu unterstellen, dass er nur vorgibt sich als Frau zu empfindet nur weil die Umstände so scheinen, kann als schwerer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte dieser Person ausgelegt werden.
        Was jetzt aber auch nichts am Belästigungsfall an sich ändert.
        Zitat von Thargunitoth66
        Als Außenstehende haben wir wohl kaum die Fähigkeit darüber zu entscheiden welcher Sexualität sich jemand zugehörig fühlt,
        Zurecht.
        Zitat von Thargunitoth66
        dementsprechend sollte man sich darüber auch kein Urteil erlauben, auch wenn man als Außenstehender irgendwelche Motive vermutet. Im Zweifel gilt immer die Unschuldsvermutung.
        Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Aber ein Mensch ist in der Regel in der Lage, Mimik und Gestik zu lesen und zu deuten. Das ist zwar nicht immer einfach, aber selbst wenn, man hat ja auch nichts falsch gemacht, wenn das Verhalten des Gegenübers eine Gefahr darstellt oder zumindest suggeriert, und man die Polizei ruft oder zumindest um Hilfe. Das ist einfach nur Selbstschutz. Da spielt das Geschlecht sowieso erstmal keine Rolle.

        In einer öffentlichen Sanitäranlage hat man ja nun nicht gerade viel Spielraum, um irgendwas "heimlich" zu machen. Da hat man es auf der Straße schon deutlich einfacher. Es ist also an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass ein Belästigungsfall in einer öffentlichen Sanitäranlage auch tatsächlich ein sicht- und spürbarer ist.
        Zitat von Nevrion
        1. Wieso ist eine Frau auf einer Damentoilette glaubwürdiger als eine Transfrau? (Diskrimierung?)
        Sie ist nicht glaubwürdiger, nur weil sie eine biologische Frau ist.
        Zitat von Nevrion
        2. Wie kann ein Mädchen / eine Frau auf einer Damentoilette feststellen bzw. unterscheiden, ob eine weitere Person dort nur ein als Frau verkleideter Mann ist und sie sich in eine Gefahrensituation begibt oder ob es sich dabei um eine Transfrau handelt? Geschlechtsangleichende Operationen sind ja für Transfrauen nicht verpflichtend vorgesehen.
        Die Frage ist doch zu allererst, ob in so einem (sehr) konkreten Fall überhaupt eine Gefahrensituation besteht. Wie schon gesagt, ist der Aufenthalt eines Mannes auf einer Damentoilette zwar kritikwürdig, allein aber noch keine Straftat.

        Und kann eine Gefahr nicht auch von einer Frau ausgehen?
        Zitat von Nevrion
        3. Wer trägt die Verantwortung, wenn es im Zuge eines Selbstbestimmungsgesetzes, das eine Geschlechtswahl per Sprechakt vorsieht, zu Missbräuchen kommt?
        Ohne jeden Zweifel einzig und allein der Täter. Denn der hat die Tat begangen. Und für einen mündigen Bürger ist weder der Staat, noch sonst wer verantwortlich. Alles andere würde den Täter in diesem Fall nur aus der Verantwortung heraus nehmen. Da braucht man jetzt, denke ich, auch überhaupt nicht weiter diskutieren. Bei einem minderjährigen Täter sind natürlich die Eltern als Sorgebrechtigte und Fürsorgepflichtige die Verantwortlichen.

        Konsequent weiter geführt, könnte man genauso gut fragen, wer die Verantwortung bei Missbrauchsfällen innerhalb des engeren Umfelds übernimmt. Oder im Fall einer Party in oder vor einem Club. Usw. Prinzipiell IMMER und ohne jede Ausnahme der Täter.
        Zitat von Nevrion
        Wer das Risiko trägt, ist ja hier schon klar gemacht worden. Alternativ könnte man hier auch Fragen, wie konkret man sich die gesetzliche Grundlage und Ausgestaltung für die Geschlechtswahl vorstellt, ohne dass diese zu Lasten Dritter fällt.
        Nochmal: Es fällt nicht zu Lasten Dritter. Wieso ist ein offensichtlich künstlich konstruiertes Problem, das zum aktuellen Stand überhaupt nicht nachprüfbar ist, ein Grund dafür, Transmenschen die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu erschweren? Wieso soll eine Transfrau nicht das sein können, was sie eben ist, nur weil jemand vielleicht, irgendwann, vielleicht auch nie, in einer Damentoilette mal was tun KÖNNTE. Damit stellt man automatisch Transgender per se unter Generalverdacht, weil "man kann es ja nicht nachprüfen". Genau darauf läuft es doch eben hinaus.

        Die Frage sollte also - und auch hier wiederhole ich mich - lauten, wie man das löst, OHNE Transgender unter Generalverdacht zu stellen und ihnen die gesellschaftliche Teilhabe zu erschweren.
      • Von Thargunitoth66 Anfänger/in
        Zitat von xaan
        Dir fällt schon auf, dass die konsequente Weigerung Transfrauen als Frauen anzusehen genau die Transphobie ist, die Rowling angeblich gar nicht hat?
        Lese dir meinen Satz nochmal durch. Dieser ist so formuliert, dass es nicht möglich ist daraus zu schließen ob ich eine Transfrau für einen Mann oder eine Frau halte.

        Was eine Frau ist hängt ja von der gesellschaftlichen Definition znd Akzeptanz ab und diese entspricht natürlich dem gesellschaftlichen Konsens, ganz genau wie der Straftatbestand:"Erregung öffentlichen Ärgernisses."
        Um die Definition Frau um Transfrauen zu erweitern, wird ja das Framing der "Transfeindlichkeit" genutzt damit man biologische Frauen, die auf ihre Schutzräume vor biologischen Männern bestehen ( wie Rowling), als feindlich, angstgetrieben oder sonst wie minderbemittelt zu bezeichnen.

        Das ist ja der springende Punkt der Transbewegung, die gesellschaftliche Definition von Frau/Mann so zu verschieben, dass sie die Vorteile der jeweiligen Definition für sich nutzen können, dass jeweilige Vorteile speziell für biologische Frauen geschaffen wurden und diese damit ausgehöhlt werden können, scheint ja egal zu sein.
      Direkt zum Diskussionsende
  • Print / Abo
    Apps
    PC Games 06/2024 PCGH Magazin 06/2024 PC Games MMore 06/2024 play5 06/2024 Games Aktuell 01/2024 N-Zone 06/2024
    PC Games 06/2024 PCGH Magazin 06/2024 play5 06/2024 PC Games MMORE Computec Kiosk