Frostpunk 2 Vorschau: Das wird eines der besten Strategiespiele 2024!

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Special Viktor Eippert - Redaktionsleiter
Frostpunk 2 Vorschau: Das wird eines der besten Strategiespiele 2024!
Quelle: 11 bit studios

Die Kälte ist bezwungen, doch der Kampf ums Überleben geht weiter. Während die Stadt in Frostpunk 2 neue Größen erreicht, wachsen mit ihr auch die sozialen Spannungen. Unsere XL-Vorschau zum vielversprechenden Survival-Aufbauspiel.

Im nervenaufreibenden Kampf gegen die eisige Kälte müssen Stadtverwalter im anspruchsvollen Aufbau-Strategie-Hit Frostpunk oftmals harte Entscheidungen treffen. Die Ressourcen sind durchgehend knapp, es mangelt oft an Arbeitskräften, der Kohlegenerator spendet gerade so genug Wärme, sodass die Einwohner nicht erfrieren und allenthalten werden die Leute trotzdem krank. Um zu überleben muss die Gesellschaft zusammenhalten - selbst wenn das Kinderarbeit oder Sägespäne im Essen bedeutet, um irgendwie über die Runden zu kommen. In Frostpunk geht es entsprechend um cleveren Aufbau und die Verwaltung der Stadt aber auch um ständige Kompromisse. Das alles gilt im Kern ebenso in Frostpunk 2, doch im Detail setzen die polnischen Entwickler bei 11bit Studios in ihrem bisher wichtigsten Spiel auf zahlreiche Änderungen. Dadurch wirkt der zweite Teil für Kenner des Erstlings vertraut und zugleich frisch.

Größere Maßstäbe, neue Herausforderungen

Während einer einstündigen Präsentation auf der Gamescom erklären uns die Entwickler, was sich seit dem Vorgänger in der Welt von Frostpunk getan hat. Im ersten Teil ging es noch darum, irgendwie mit Ach und Krach die Kälte zu überleben und eine funktionierende Siedlung zu errichten. Das ist den Überlebenden geglückt, doch nun folgen die nächsten Herausforderungen. Klar, die Kälte will erneut bekämpft werden. Doch das ist in Frostpunkt 2 nicht mehr der zentrale Punkt, viel eher geht es jetzt darum, wie man erfolgreich eine Gesellschaft in diesen postapokalyptischen Zeiten gründet und die unterschiedlichen Ansichten der Bevölkerungsschichten so ausbalanciert, dass nicht alles eskaliert.

Frostpunk 2 setzt das Konzept des ersten Teils konsequent fort. Quelle: 11 bit studios Was das genau bedeutet und mit welchen Spielelementen wir das machen, zeigen uns die Entwickler anhand eines Spielstands im Utopia Builder - auf diesen Namen hört der Sandbox-Modus, der in Frostpunk 2 diesmal direkt zum Release dabei sein wird. Natürlich wird es auch wieder eine Kampagne geben, die uns vor besondere Herausforderungen stellt und einen guten Einstieg ins Spiel bereitet. Auf der Gamescom haben wir diese aber nicht zu Gesicht bekommen.

Auch lesenswert: Unser Special zum Frostpunk-Brettspiel

In der Beispielpartie im Utopia Builder sehen wir jedenfalls zunächst eine sehr frühe Phase des Spiels. Hier fallen uns sofort die im Nachfolger größeren Dimensionen auf. Das, was im ersten Teil noch die komplette Siedlung war, ist in Frostpunk 2 nur noch der zentrale Bezirk unserer Stadt. Mit dem Fortschritt, den die Bewohner inzwischen gemacht haben, geht es jetzt nicht mehr darum, einzelne Gebäude zu errichten. Stattdessen platzieren wir in Frostpunk 2 gleich ganze Stadtbezirke mit entsprechenden Schwerpunkten. Dabei gilt es, Nachbarschaftsvor- und Nachteile zu beachten, um unsere Stadt möglichst effizient aufzubauen und so etwa die Wärmeverteilung besser im Griff zu behalten.

Natürlich besteht ganz Genre-typisch eine der Herausforderungen in Frostpunk 2 auch im Management von Ressourcen und Baueinschränkungen. Der Generator will weiterhin mit Brennstoff befeuert werden, damit unsere Leute nicht kläglich erfrieren. Und wenn unsere Stadt durch neue Bezirke wächst, kommen wir irgendwann an die Grenze, wo wir noch mehr aufbauen können, ohne unsere Einwohner der Kälte auszusetzen. Entsprechend müssen wir neue Wege finden, um dem Frost mehr Land abzujagen und so auch an entferntere Rohstoffvorkommen zu gelangen. Hier kommt das Forschungsinstitut ins Spiel.

Bildergalerie

Alle wollen mitbestimmen

Mit dem Bau des Instituts demonstrieren die Entwickler auch direkt, dass das Errichten von einzelnen Gebäuden im zweiten Teil nicht abgeschafft ist, denn unsere Bezirke können wir mit speziellen Bauten nochmals verbessern - wie dem besagten Forschungsinstitut. Haben wir erstmal so eins, stehen uns in Frostpunk 2 sogenannte Idea Trees zur Verfügung. Im Grunde sind das Forschungsbäume, die sich allerdings in verschiedene Richtungen rundherum verzweigen. Und wie das für Frostpunk üblich ist, drehen sich diese Ideen um Entscheidungen. Anstatt einfach nur ein Upgrade freizuschalten, geht es eher darum, welchen Lösungsansatz man mit seiner Gesellschaft bei einem bestimmten Problem verfolgen möchte. Dafür bestimmen wir als Anführer, welcher der unterschiedlichen Gruppierungen wir den Auftrag geben.

Bei einer frühen Idee im Spiel geht es beispielsweise darum, wie man die Nahrungsversorgung besser gewährleisten kann. An diesem Punkt in der gezeigten Partie leben bisher zwei Gruppen in unserer Stadt: Die Ingenieure und die Sammler. Die Ingenieure bestehen vor allem aus Leuten, die im ersten Frostpunk für den Aufbau der Stadt gesorgt haben. Basierend auf ihrer Expertise schlagen die Ingenieure also einen Ansatz vor, der auf chemischen Düngemitteln basiert.

Die Sammler haben dagegen in der unmenschlichen Kälte überlebt, indem sie sich so gut wie möglich angepasst haben, bevor sie in unserer Stadt gelandet sind. Da ist es wenig verwunderlich, dass sie einen sehr pragmatischen Ansatz verfolgen: Wieso nicht menschliche Exkremente als Dünger nutzen? Ist schließlich genug davon da und es geht immerhin ums Überleben. Abhängig von unserer Wahl erhalten wir unterschiedliche Verbesserungen und schlagen einen anderen Pfad ein, der später im Spielverlauf womöglich wieder aufgegriffen wird.

Der Stadtrat Quelle: 11 bit studios Der Stadtrat

Die Macht des Volkes

Bei dem Beispiel mit dem Dünger führt das etwa dazu, dass die Ingenieure zwar nicht zufrieden sind, aber zumindest einen Verbesserungsvorschlag äußern. Wenn man schon auf Biodünger setzt, sollte zumindest das Abwasser besser gehandhabt werden, um mögliche Infektionen zu verringern.

Die teilweise völlig unterschiedlichen Ansichten und Agenden der verschiedenen Gruppierungen in der Balance zu halten, ist einer der Kernaspekte von Frostpunk 2. Das kommt besonders im neuen Stadtrat zum Tragen. Dort werden von den Bürgern verschiedene Themen in insgesamt vier Kategorien zur Sprache gebracht, für die wir Gesetze zur Abstimmung bringen können.

Dabei schlagen die verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedliche Ansatzpunkte für ein Gesetzt vor. In dem Beispiel, das uns die Entwickler zeigen, geht es darum, wie Kinder einen Beitrag für die Gesellschaft leisten können. Wir können sie einerseits ihren Eltern im Haushalt helfen lassen, damit diese sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren können. Oder wir bringen zur Abstimmung, dass Kinder eine Schulausbildung erfahren sollen, um unsere Gesellschaft zukunftssicher zu machen. Beides hat neben direkten spielerischen Vorteilen auch Auswirkungen auf das soziale Geflecht, das sich im Verlauf einer Partie aufbaut.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Haehnchen81 Hobby-Spieler/in
        Frostpunk war ein nettes Spiel, aber sooo überragend dann auch wieder nicht. Nach so Rund 10-20 Stunden war das ganze im Grunde auch schon erledigt. Für ein Aufbaustrategiespiel empfand ich den Umfang recht "dürftig"

        Ich mein... für das doppelte Geld konnte man Anno 1800 kriegen, was vom Umfang her etwas das hundertfache hat.

        Weniger ist manchmal schon mehr, und ich hab Frostpunk toll gefunden und gern gespielt... doch wenn man da so 2-3 Spieldruchgänge gemacht hat, und das waren dann zusammen ca 10-20 Stunden. War es wirklich "durch". Endlosmodus gab es zwar, aber eigentlich war das keiner denn alles erreichte recht schnell die "Grenzen" ohne das es dann "weiter" ging. Man konnte zwar unendlich lange weiter machen, aber etwas zu tun gabs dann eigentlich nicht mehr.

        Für den PReis und das es ja im Grunde ein kleines Studio war, war das ganze ausreichend. Und insbesondere das Setting und die Idee war gut.

        Daraus muss man jetzt aber für einen zweiten Teil schon sehr viel mehr machen. Nur ein kleines bisschen mehr und ein paar Neuerungen werden nicht ausreichen. Der Umfang muss sehr viel größer ausfallen.

        ICh bin gespannt, werde aber wie üblich abwarten. Der standard Zustand neuer Spiele ist derart schlecht das ich zu Release nix mehr kaufe. Würde mich überraschen wenn Frostpunk 2 in gut poliertem Zustand auf den Markt kommt.
      • Von Haehnchen81 Hobby-Spieler/in
        Frostpunk war ein nettes Spiel, aber sooo überragend dann auch wieder nicht. Nach so Rund 10-20 Stunden war das ganze im Grunde auch schon erledigt. Für ein Aufbaustrategiespiel empfand ich den Umfang recht "dürftig"

        Ich mein... für das doppelte Geld konnte man Anno 1800 kriegen, was vom Umfang her etwas das hundertfache hat.

        Weniger ist manchmal schon mehr, und ich hab Frostpunk toll gefunden und gern gespielt... doch wenn man da so 2-3 Spieldruchgänge gemacht hat, und das waren dann zusammen ca 10-20 Stunden. War es wirklich "durch". Endlosmodus gab es zwar, aber eigentlich war das keiner denn alles erreichte recht schnell die "Grenzen" ohne das es dann "weiter" ging. Man konnte zwar unendlich lange weiter machen, aber etwas zu tun gabs dann eigentlich nicht mehr.

        Für den PReis und das es ja im Grunde ein kleines Studio war, war das ganze ausreichend. Und insbesondere das Setting und die Idee war gut.

        Daraus muss man jetzt aber für einen zweiten Teil schon sehr viel mehr machen. Nur ein kleines bisschen mehr und ein paar Neuerungen werden nicht ausreichen. Der Umfang muss sehr viel größer ausfallen.

        ICh bin gespannt, werde aber wie üblich abwarten. Der standard Zustand neuer Spiele ist derart schlecht das ich zu Release nix mehr kaufe. Würde mich überraschen wenn Frostpunk 2 in gut poliertem Zustand auf den Markt kommt.
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