Besser als Fallout 5? Unser Redakteur Maci Naeem Cheema durfte dem Cast und Showrunner Jonathan Nolan zur neuen Prime-Video-Serie Fallout lauschen und behauptet in seiner Kolumne: "Das wird VIEL besser als der 08/15-Kram von Bethesda!"
Lucy hat ihr komplettes, sehr friedvolles und behütetes Leben im Vault 33 verbracht. Eines Tages muss sie aber an die unbekannte (und abgedrehte) Oberfläche, um ihren Vater Hank zu retten, den Aufseher des in Los Angeles liegenden Vaults mit der Nummer 33. Die naive, ungeübte und gutherzige Frau ist naturgemäß mit sehr wenig Wissen in Bezug auf das Ödland ausgestattet. Bei Weitem keine Neuheit - Wonder Woman & Co. lassen grüßen. Doch im, wie bereits erwähnt, facettenreichen Universum von Fallout kann ich mir die "Blauäugigkeit" von Lucy perfekt und sehr unterhaltsam vorstellen. Und ganz besonders in Kombination mit ihren zwei männlichen Begleitern.
Das perfekte "Trio": Die drei Lichter im Ödland
Neben Lucy gibt es nämlich noch Maximus (Aaron Moten), der von klein auf ein Teil der Stählernen Bruderschaft ist. Der junge Soldat ist dabei mit voller Inbrunst überzeugt vom altbekannten Vorhaben der Militärgruppe: Recht und Ordnung zurück ins Ödland bringen. Dass das einhergeht mit "Brainwashing" und falschen Idealen, sollte auf der Hand liegen. Das heißt also, auch für Maximus wird die gefährliche Reise an der Seite von Lucy & Co eine neue Erfahrung und bringt eine hoffentlich ausgeprägte Charakterentwicklung mit sich.
Quelle: Amazon Prime Abgerundet wird das Trio von dem "Ghoul", gespielt von niemand geringerem als Walton Goggins (bekannt aus The Hateful 8, Django Unchained, dem Rob-Zombie-Kultklassiker House of 1000 Corpses oder Bourne). Der gefürchtete Kopfgeldjäger hat eine über 200-jährige Historie mit dem "Wasteland" und verkörpert so die wichtige Brücke zwischen der Neuen Welt und der uns bekannten - also der Erde vor der Nuklearkatastrophe 2077. Rechnet also mit vielen Flashbacks, die "den Ghoul" Stück für Stück mehr beleuchten - und seine größten Geheimnisse aufdecken.
Joa, und im Verlauf der Handlung bildet sich dann aus den sehr unterschiedlichen Charakteren eine bunte Reisetruppe, die ein klares Ziel hat: Ein rätselhaftes Artefakt finden, welches die Machtdynamik im Ödland für immer radikal verändern könnte. Sich dem beliebten Universum anzunehmen und dabei die Stählerne Bruderschaft, die Ghouls und das Vault-Leben abzudecken, gepaart mit charmanten und begabten Schauspieltalenten, das klingt schon sehr vernünftig, wenn ihr mich fragt. Und das beste, es gibt noch einen weiteren Begleiter: den Hund CX404 (naw, wie knuffig er die abgetrennte Menschenhand im Maul hält, hehe).
Ein neues Fallout von Bethesda? Ähm ... lass stecken, Todd Howard
Ganz klar: Mein absolutes Lieblingsgenre im Bereich der Videospiele sind Rollenspiele. Ich stehe total auf einige BioWare-Klassiker wie Star Wars: Knights of the Old Republic oder Jade Empire (mein Retro-Special), aber auch Fable (Uff, so genial sieht das neue Fable aus!), The Elder Scrolls, The Witcher, Fallout & und so weiter und sofort - kurz: Ich LIEBE RPGs! Und ich freue mich natürlich riesig auf die vielen Rollenspiele, die für die nächsten Jahre erwartet werden. Rund um Bethesda ist das aber leider eine andere Sache. Für manche vielleicht überraschend: Das hat weniger mit dem Xbox-Flop Starfield zu tun und viel mehr mit der Ausrichtung des Entwicklers seit 2011. Mein größtes Problem dabei? Beim Team rund um Design-Ikone Todd Howard (Game Director hinter Fallout 3, Fallout 4, Skyrim, Starfield & Co.) fühlt es sich einfach seit Jahren so an, als hätte man nicht mehr wirklich viel zur Postapokalypse hinzuzufügen.
Quelle: Amazon Prime Und versteht mich bitte nicht falsch, ich hatte schon ein paar Stunden Spaß mit Fallout 4, doch so spannend ich das Fallout-Universum finde, so enttäuschend sind die vielen Ideen und Geschichten, mit denen Bethesda seit Teil 3 so ankommt. Für meinen Geschmack wiederholt sich Todd Howard in seiner kreativen Ausrichtung einfach zu sehr. Während Morrowind, Oblivion oder Fallout: New Vegas vor coolen Ideen nur so strotzen, wirken die von ihm hauptverantwortlich entwickelten Spiele wie Skyrim und Fallout 4 zu ideenlos - die Fallout-Serie hingegen präsentiert das Universum so lebendig und aufregend, wie man es als Fan schon lange nicht mehr gesehen hat.
Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch das große Problem der hauseigenen, angestaubten Bethesda-Engine, was ja schon beim Open-World-Abenteuer Starfield zu stark negativ aufgefallen ist. In den nächsten Jahren sehe ich da auch keinen Wechsel, wenn überhaupt, dann erst mit The Elder Scrolls 6. Richtig gelesen, ich bin fest überzeugt davon, dass Fallout 5 früher kommt. Bedenkt mal, wie wenig Marketing-Zeit Fallout 4 damals 2015 hatte - das Spiel wurde auf der E3 im Sommer angekündigt und schon wenige Monate später veröffentlicht.
Und dank der Serie wirkt Fallout so attraktiv wie lange nicht! Da kein Spiel zu liefern, das wäre schon ziemlich verschenktes Potenzial aus Sicht von Bethesda und Xbox, oder nicht? Ich für meinen Teil kann erst mal getrost darauf verzichten. Statt mehr von Todd Howards "ausgelutschten" Visionen (wirklich nicht böse gemeint) zu sehen, freue ich mich eher auf einen ganz neuen, kreativen Kopf im Ödland - so jemanden wie Jonathan Nolan.
Die Streaming-Serie Fallout startet am 11. April 2024 auf Prime Video. Alle acht Folgen der ersten Staffel werden übrigens sofort und direkt an Tag 1 zur Verfügung gestellt. Weitere Infos zur Serie findet ihr auf unserer Themenseite.
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1 Das Fallout-Fieber hat die ganze Welt gepackt und die Fangemeinde zeigt durch ihre Kreativität ihre Liebe zum Franchise.Jetzt seid ihr gefragt: Wie steht ihr denn zur Fallout-Serie? Freut ihr euch auch so darauf wie unser Redakteur Maci Naeem Cheema und glaubt ihr ebenso, dass die TV-Serie dem etwas angestaubten Bethesda-Universum zu einem zweiten Frühling verhelfen könnte? Und wenn nicht, was stört euch an der Prime-Serie? Und etwas weiter in die Zukunft geblickt: Wie steht ihr zu Fallout 5?
Davon mal abgesehen freue ich aber auf die Fallout-Serie ebenso und bin überzeugt, dass es eine coole Sache werden könnte.
Westworld S1 war grandios, die Serie hat aber danach staaaark nachgelassen, also wär ich erstmal nur vorsichtig optimistisch.
Die Serie muss erst mal den Humor der Spiele gut rüberbringen, um mich zu überzeugen.