Escape from Tarkov: Es braucht dringend mehr Extraction-Shooter

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Kolumne Carlo Siebenhüner - Redakteur
Escape from Tarkov: Es braucht dringend mehr Extraction-Shooter
Quelle: pc games

Es geht ein Shitstorm durch Escape from Tarkov. Carlo Siebenhüner hofft auf starke Konkurrenz, um der Gier der EFT-Entwickler einen Denkzettel zu verpassen.

Der vermutlich erfolgreichste Tarkov-Klon stammt derzeit von Activision. Dort haben die Entwickler mit der DMZ einen Extraction-Modus in ihr Battle-Royale-Bollwerk Warzone 2.0 integriert. Das sah vielversprechend aus, da sie die Elemente von Extraction halbwegs verstanden haben: PvE, PvP, Loot und Aufträge.

Das große Scheitern

Doch letztlich hat das nicht so richtig gezündet. Ich vermute, weil das schnelle Gameplay von CoD nicht mit dem eher bedachten Vorgehen in Extraction-Shootern zusammengeht. Trotzdem hat DMZ bis heute tatsächlich noch eine Spielerbasis, auch wenn diese bei Weitem nicht so groß ist wie in Warzone.

Call of Duty Warzone DMZ Key Artwork Quelle: Activision Das hat Activision offenbar nicht gereicht, denn das Spiel wurde mittlerweile eher auf lebenserhaltende Maßnahmen gesetzt. Beim Update für Modern Warfare 3 wurde die DMZ beispielsweise übergangen. Ein Wipe, der alle Spieler auf denselben Level zurücksetzt und für die Spielerfahrung in Extraction-Shootern wichtig ist, ist ebenfalls schon seit Ewigkeiten nicht mehr vorgekommen. Spätestens, wenn mit dem nächsten Call of Duty keine Verbesserungen kommen, würde ich die DMZ für gescheitert erklären.

Dann gibt es noch einen Vertreter namens Arena Breakout: Infinite. Der ist mir erst vor ein paar Tagen aufgefallen, weil das Team dahinter den Shitstorm rund um Tarkov eiskalt ausnutze, um seinen Extraction-Shooter zu bewerben, unter anderem mit solchen Tweets.

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Doch wenn ich jetzt die Firma nenne, die im Hintergrund das Geld zuschießt, bekommt man direkt ein ungutes Gefühl. Die Morefun Studios sind nämlich ein Inhouse-Entwickler Tencents.

Das Spiel selbst sieht im Trailer jedoch nicht schlecht aus und erinnert stark an Tarkov: realistisch gehalten, schicke Grafik und abwechslungsreiche Locations. Aber es ist noch nicht einmal in der Beta und muss erst beweisen, dass da Substanz dahintersteckt.

Tja, und dann hört es auch schon wieder auf mit der Großoffensive der Mainstream-Publisher. Wenn ich darüber nachdenke, kann ich nicht genau festmachen, warum die großen Publisher so sehr an diesem Shooter-Genre scheitern.

Ist Extraction zu komplex?

Es gibt nämlich viele potenzielle Gründe: fehlende Motivation, fehlender Fokus, mangelhaftes Gameplay. Am Ende kann man diesen Umstand wohl mit "zu komplex" zusammenfassen. Die meisten Spiele, die ich aufgezählt habe, sind aus anderen Spielen entstanden. Die Extraction-Spielmodi wurden nur als Zusatz integriert, waren aber nie der Hauptfokus.

Sonnenuntergang in Escape from Tarkov Quelle: Battlestate Games Ein Extraction-Modus ist jedoch sehr eigen und hat viele Stellschrauben. Da gibt es mehr Faktoren zu beachten als Battle Royale, würde ich sagen. Das Gameplay muss stimmen, aber vor allem die Motivation muss da sein, damit man trotz vieler Tode und Verluste immer wieder von Neuem beginnt.

Da fehlt es den großen Publishern immer an irgendeiner Stelle. Und ja, ich weiß: Beim Begriff "Mainstream-Publisher" wird es Tarkov-Spieler direkt übel. Aber die Blockbuster-Studios haben eben das Geld, um ein solches Projekt im großen Stil umzusetzen.

Tarkov und Hunt hatten auch das Glück, eine große Spielerbasis aktiviert zu haben und sie konnten so ihren Umfang vergrößern. Mit jedem erfolgreichen Vertreter wird es allerdings schwieriger für unabhängige Studios, sich abzuheben. Denn am Ende möchte man lieber bei "seinem" Spiel bleiben und nicht wechseln. Da sieht man dann auch zähneknirschend über Fehler hinweg, wie jetzt bei Tarkov.

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Es sei denn, es gibt einen Konkurrenten auf ähnlichem Niveau, zu dem man wechseln kann. Deshalb halte ich einen guten Extraction-Shooter von einem der großen Publisher für wichtig. Mit dem Shitstorm um Tarkov haben wir nämlich gesehen, dass etwas mehr Konkurrenz für Battlestate Games gar nicht so schlecht wäre.

    • Kommentare (3)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von G3n3sis88 Stille/r Leser/in
        Ich spiele aktiv EFT, mittlerweile sind es gute 1200h. Konkurrenz wäre vermutlich tatsächlich gut auf dem Markt allerdings wird das sehr schwierig. Tarkov hat jetzt mittlerweile 7 Jahre Closed Beta hinter sich, die Komplexität ist wahnsinnig(man braucht sich nur mal das Wiki zu Tarkov anschauen da gibt es lockere mehrere Tage Lesespaß). Selbst mit meiner Playtime habe ich lange nicht alles erreicht und lerne immer noch dazu. Zugegeben das Genre ist nicht jedermans Sache, die einen lieben es die anderen sind nach wenigen Stunden frustriert und lassen davon ab. Ich war schon immer Shooter-affin, begann alles mit Half Life und Counterstrike und ich mag die Herrausforderung, nach Tarkov fühlt sich jeder MP Shooter einfach nur nach Arcade an. Tarkov kann man getrost als Dark Souls der Shooter bezeichnen aber dafür geben einem die Erfolge die man erzielt wirklich eine Befriedigung, wenn man beinharte Quests nach etlichen Versuchen abschließt oder haarscharf ein Feuergefecht überlebt und dann die Beute einsammelt.
        Jeder Extraction Shooter der dahin will müsste das bieten und es dann noch schaffen besser zu sein. Und die Krux an der Sache ist das ein solches Spiel eben nicht den Mainstream am Abend für eine Stunde Zocker anspricht sondern eben die Gruppe der Enthusiasten, was für einen großen Publisher wenig ansprechend sein dürfte, da der finanzielle Erfolg eben nicht sehr wahrscheinlich ist auf Grund der zu kleinen Zielgruppe.
      • Von G3n3sis88 Stille/r Leser/in
        Ich spiele aktiv EFT, mittlerweile sind es gute 1200h. Konkurrenz wäre vermutlich tatsächlich gut auf dem Markt allerdings wird das sehr schwierig. Tarkov hat jetzt mittlerweile 7 Jahre Closed Beta hinter sich, die Komplexität ist wahnsinnig(man braucht sich nur mal das Wiki zu Tarkov anschauen da gibt es lockere mehrere Tage Lesespaß). Selbst mit meiner Playtime habe ich lange nicht alles erreicht und lerne immer noch dazu. Zugegeben das Genre ist nicht jedermans Sache, die einen lieben es die anderen sind nach wenigen Stunden frustriert und lassen davon ab. Ich war schon immer Shooter-affin, begann alles mit Half Life und Counterstrike und ich mag die Herrausforderung, nach Tarkov fühlt sich jeder MP Shooter einfach nur nach Arcade an. Tarkov kann man getrost als Dark Souls der Shooter bezeichnen aber dafür geben einem die Erfolge die man erzielt wirklich eine Befriedigung, wenn man beinharte Quests nach etlichen Versuchen abschließt oder haarscharf ein Feuergefecht überlebt und dann die Beute einsammelt.
        Jeder Extraction Shooter der dahin will müsste das bieten und es dann noch schaffen besser zu sein. Und die Krux an der Sache ist das ein solches Spiel eben nicht den Mainstream am Abend für eine Stunde Zocker anspricht sondern eben die Gruppe der Enthusiasten, was für einen großen Publisher wenig ansprechend sein dürfte, da der finanzielle Erfolg eben nicht sehr wahrscheinlich ist auf Grund der zu kleinen Zielgruppe.
      • Von andrethegiant77 Anfänger/in
        Bitte nicht noch mehr Extraction shooter. Wie soll ich denn dann meine 2000 Std Hunt:Showdown vollkriegen 🥹
      • Von ChaosCreator Spiele-Novize/Novizin
        Ich bin zu alt für sowas.
        Musste erstmal googeln, was für ein Spiel EFT ist und was Extraction Shooter überhaupt bedeutet.
        Für mich so spannend wie die Stromrechnung meines Nachbarn. ;)
        Spiele ohnehin nie im Multiplayer.
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