Mit Dragon's Dogma 2 erscheint bald das nächste große Spiel, das auf PS5 und Xbox Series nur ungefähr 30 FPS schafft. In seiner Kolumne erklärt Stefan, warum ihn die Performance enttäuscht, aber auch, warum sich Capcom überhaupt dazu entscheiden hat, keine Leistungsmodi anzubieten.
Als jemand, der seine Games zeitlebens vor allem auf Konsole gespielt hat, möchte man meinen, niedrige Bildraten könnten mir nichts anhaben. Ich habe sämtliche Bethesda-Rollenspiele mit teils schauderhafter Performance auf der PS3 gespielt und geliebt. Ich habe bei Sekiro auf der PS4 Pro bei instabilen 40 FPS Milisekunden-genaue Timings gelernt. Ich habe hunderte Stunden in Warframe auf der sichtlich überforderten Nintendo Switch investiert.
Und obwohl ich natürlich wusste, dass ich zwangsläufig auf den PC würde umsatteln müssen, wenn mir hohe Bildraten und stabile Performance wichtig sind, war da stets dieser Wunschgedanke: Irgendwann, hoffte ich, würden wir Konsolen haben, die in der Lage sind, zumindest in einem optionalen Modus jedes Spiel in 60 FPS darzustellen, wenn man denn Auflösung und Grafikdetails weit genug herunterdreht.
Konsolen und hohe Framerates - (k)ein Ding der Unmöglichkeit
Mit den Mid-Gen-Upgrades PS4 Pro und Xbox One X schien das auch langsam Gestalt anzunehmen: Man erkannte, dass beim gemütlichen Konsolenspieler vielleicht doch nicht gleich sämtliche Sicherungen im Kopf durchbrennen, wenn er sich im Optionsmenü zwischen Grafik und Performance entscheiden kann. Schockierend, ich weiß!
Als dann PS5 und Xbox Series X den Markt eroberten, auf denen so gut wie jedes Spiel einen optionalen Performance-Modus mitbrachte, meistens mit 60 FPS, und sich Skalierungsalgorithmen als die Geheimwaffe für bessere Bildraten etablierten, dachte ich, mein Wunsch wäre endlich in Erfüllung gegangen.
Wie all die PC-Jünger zu Zeiten der großen Konsolenkriege gewöhnte ich mich an die gloriosen 60+ Bilder pro Sekunde und wollte, nein: konnte nicht mehr zurück. Aber jetzt, wo etwa die PS5 laut Sony etwa die Hälfte ihres Lebenszyklus hinter sich hat, lassen langsam immer mehr große Entwickler meine Seifenblase wieder platzen.
Los ging das Ganze mit A Plague Tale: Requiem und Gotham Knights vor zwei Jahren, die beide zum Launch nur mit 30 FPS liefen. Während Requiem mittlerweile einen Performance-Modus erhalten hat, ist der Zug für Gotham Knights wohl abgefahren. Auf der Xbox Series startete Redfall in 30 FPS, genau wie Starfield. Letzteres ist bis heute dort gefangen. Die Liste der großen Current-Gen-Spiele, die nur 30 Bilder pro Sekunde erreichen, ist immerhin noch sehr überschaubar. Aber sie wird bald um einen Hochkaräter erweitert werden.
Beim heißersehnten Action-RPG Dragon's Dogma 2 (jetzt kaufen58,49 € ) wird schon seit einiger Zeit über die Performance diskutiert. Da machten zuerst Gerüchte die Runde, das Spiel wäre auf 30 FPS begrenzt, dann durften wir alle aufatmen, als der Game Director verkündete, dass es gar keine Deckelung geben würde. Das bedeutet doch bestimmt eine Bildrate, die vielleicht nicht die 60 erreicht, aber zumindest nahe drankommt ... oder?
Dragon's Dogma 2: Sorgenkind Performance
Wie wir nun nach der finalen Preview-Session und einer neuen Aussage des Directors wissen: Nein, bedeutet es leider nicht. Dragon's Dogma 2 läuft mit einer unbegrenzten Framerate, die ungefähr 30 FPS anpeilt. Das deckt sich mit meinen Eindrücken aus der fast fertigen PS5-Version, die ich kurz vor dem Release anspielen durfte. Und es ist leider noch ungünstiger als das, was die Gerüchte zuvor verbreitet hatten.
Wenn ein Spiel ohnehin kaum mehr als 30 Bilder pro Sekunde schafft, wäre es besser, die Bildrate gleich zu begrenzen. Eine einheitliche, nicht schwankende Framerate, vor allem wenn sie niedriger ist, fühlt sich schlichtweg konstanter an und sorgt für einen schnelleren Gewöhnungseffekt, wenn man von flüssigeren Spielen rüberkommt. In der Preview-Fassung - und nach meinem Augenmaß - lief Dragon's Dogma 2 meist mit knapp über 30 Bildern, in hektischen Situationen aber auch darunter. Das Resultat war dementsprechend ein recht unsauberes Spielgefühl, das mich zumindest hier und da aus der Erfahrung riss, die Capcom kreiert hat.
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Was mich an der ganzen Sache am meisten wurmt: Warum bietet das Spiel keine optionale Framerate-Begrenzung an? Wo liegt der Sinn darin, die Bildrate freizuschalten, wenn sie ohnehin kaum über das absolute Minimum hinauskommt? Hier sollte Capcom noch nachbessern, der Fix sollte auch nicht schwer zu implementieren sein.
Wenn ich am PC spiele und ich habe Framerates, die zwischen 60 und 100fps schwanken, ist das für mich ein unangenehmes Spielgefühl. Das "sieht" man zwar vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber man merkt es mein Spielen. Somit stelle ich, je nach Spiel, auch einen Framelock ein.
Bei Konsolenspielen sind solche Optionen doch eher die Ausnahme oder? Bei FF7 Rebirth habe ich direkt den Grafikmodus eingestellt. Das läuft und daher interessiert mich der andere Modus gar nicht. Ist glaube auch das einzige Konsolenspiel das ich bisher mit so einer Option hatte.
Als ich vor etwas über 2 Jahren meinen aktuellen PC neu hatte hatte ich mal Fraps installiert um den Wert anzuzeigen. Da war von 30 bis über 60 alles dabei. War für mein empfinden alles gleich flüssig.
Ja, was könnten Gründe sein für fehlenden 60 FPS Modus...
- Hardwareleistung reicht nicht aus
- Kein Budget für Optimierung des Codes für z.B. verbesserte Streamingengine oder Skalierbarkeit
Und was ist das für ein Vorwurf, dass die meisten Konsolenspiele nicht in nativen 4k berechnet werden, sondern lediglich hochskaliert werden. Also abgesehen davon, dass man auf einem 4k Fernseher selbst 1800p deutlich besser aussehen als zb 1440p, liegt der Grund wohl auf der Hand: Man versucht damit mehr FPS zu schaffen. Selbes gilt selbst auf einem High End PC.
Welcher schlaue PC Spieler spielt denn Cyberpunk oder Alan Wake 2 mit Pathtracing in nativer Auflösung? Keiner! Weil mit FSR oder DLSS sieht das Bild nahezu gleich aus - läuft aber deutlich flüssiger.
Zudem würd sich selbst eine 4090 mit Pathtracing in 4k auskotzen. Es geht um Ressourcensparsamkeit an der einen Stelle, um die Hardwareleistung an einer anderen Stelle besser zur Geltung zu bringen
Mir fehlt es eindeutig an Vorstellungskraft dafür, dass man im direkten Vergleich keinen Unterschied bemerken würde.
Ich spiele teils auf PC der sicherlich auch Spiele mit 60+ fps darstellen kann und teils auf Konsole wo ich nichtmal weiß mit wieviel fps die Spiele laufen weil es mir komplett egal ist. Und wie schon gesagt, für mich gibt es da nur flüssig oder ruckeln. Aber das Spiele ruckeln hatte ich schon ewig nicht mehr.