Die Ukraine fordert offiziell, dass Atomic Heart weltweit aus allen Stores verbannt wird

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News Lukas Egner - Autor 53,99 €
Die Ukraine fordert offiziell, dass Atomic Heart weltweit aus allen Stores verbannt wird
Quelle: PC Games

Nachdem wir bereits mehrere Male über Bestrebungen der ukrainischen Regierung berichtet haben, Atomic Heart aus allen Stores zu entfernen, macht die Regierung in Kiew jetzt ernst: Sie hat mehrere Briefe an Sony, Microsoft und Valve verschickt, in denen die Betreiber der größten Digital-Stores im Gaming-Bereich aufgefordert werden, das umstrittene Spiel zu entfernen.

Die Kontroverse rund um das kürzlich veröffentlichte Spiel Atomic Heart nimmt nicht ab: Nachdem wir bereits mehrmals darüber berichtet haben, dass der Shooter möglicherweise von der russischen Regierung finanziell unterstützt wurde und die Entwickler von Mundfish möglicherweise von Firmen wie Gazprom finanziert werden, tauchten jetzt auch Easter Eggs im Spiel auf, die sich über die Ukraine lustig machen und ein Cartoon, der rassistische Ressentiments schürt. Der ukrainischen Regierung wurde all das wohl zu viel, vor allem die Kontroverse rund um die mögliche direkte finanzielle Unterstützung des Krieges durch den Kauf des Spiels ist ausschlaggebend. In mehreren Briefen an Sony, Microsoft und Valve fordert der Vize-Premierminister der Ukraine, Mykhailo Fedorov, dass der Verkauf von Atomic Heart eingestellt und das Spiel aus den jeweiligen Stores entfernt werden sollte.

Offizielle Anfrage, den Verkauf von Atomic Heart zu stoppen

Der Vize-Premierminister der Ukraine, Mykhailo Fedorov, hat Briefe an den CEO von Sony Interactive Entertainment, Jim Ryan, den Präsidenten der Sony Group Corporation, Kenichiro Yoshida, den Präsidenten von Microsoft, Brad Smith und den CEO der Valve Corporation, Gabe Newell verschickt. In den Briefen fordert er, dass der umstrittene Ego-Shooter Atomic Heart (jetzt kaufen 43,99 € / 53,99 € ) von den jeweiligen Stores der drei großen Spieleunternehmen entfernt wird.

Die Briefe hat Fedorov auf seinem offiziellen Twitter-Account veröffentlicht. Dazu schreibt er im Tweet, in dem er auch alle drei Unternehmen und ihre Accounts verlinkt, im Wortlaut: "Offizielle Anfragen, den Verkauf des Spiels Atomic Heart zu verbieten. Ich glaube, dass keines dieser Unternehmen ein blutiges Regime, Morde oder die Romantisierung des Kommunismus unterstützt. Brandneue Ebene der russischen digitalen Propaganda - indem man die Spieleindustrie benutzt".

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Im Brief selbst geht Fedorov zunächst auf den Rückzug zahlreicher westlicher Unternehmen aus Russland seit Beginn des Angriffskrieges auf sein Land ein. Unter anderem Sony hat den Verkauf sämtlicher Spiele und Konsolen gestoppt. Danach geht er genauer auf Atomic Heart und dessen Bezug zum Ukraine-Krieg ein: "Da Mundfiish ein russisches Management und Büros hat, besteht ein potenzielles Risiko, dass Gelder, die aus dem Kauf des Spiels stammen, in den russischen Haushalt überführt werden, sodass es zur Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine verwendet werden könnte".

Propaganda für Kommunismus und Sowjetunion?

Im weiteren Verlauf des Briefes sieht Fedorov auch ein Problem darin, dass Atomic Heart angeblich kommunistische Propaganda verbreitet und die Sowjetunion verherrlicht und damit gegen ukrainische Gesetze verstößt. Außerdem betont er, dass die drei Unternehmen sicherlich "[nicht] als Plattform betrachtet werden wollen, die den Kommunismus unterstützt, selbst in solch futuristischer Ausführung".

Abschließend wird in den Briefen folgendes gefordert: "Unter Berücksichtigung des oben Erwähnten fordern wir die Sony Group Corporation auf, den Verkauf digitaler Versionen dieses Spiels über Sony PlayStation zu verbieten". Die Briefe an Microsoft/Xbox und Valve klingen ähnlich. Ob die angesprochenen Unternehmen auf die Forderungen eingehen werden, wird sich wohl in den nächsten Tagen zeigen.

Wir haben in den letzten Wochen immer wieder über die Kontroversen rund um Atomic Heart berichtet. So ging es einmal um die Spekulationen, dass das Spiel Daten für russische Behörden sammelt, ein anderes Mal um die mögliche Finanzierung des Ukraine-Krieges durch den Kauf oder die Involvierung umstrittener russischer Unternehmen wie Gazprom bei der Finazierung des Spiels. Auch über anti-ukrainische Easter-Eggs wurde spekuliert und wir haben hier über rassistische Cartoons im Spiel berichtet.

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In unserem Test zum Spiel erfahrt ihr, ob sich das Atomic Heart unabhängig der ganzen Skandale überhaupt lohnt. Und zur Einordnung der Kontroversen hat Kollege Stefan in diesem Artikel eine sehr ausführliche Analyse geschrieben. Was haltet ihr von dem Thema? Schreibt das gerne mal in die Kommentare, bleibt aber bitte sachlich.

    • Kommentare (16)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Atratus Spiele-Novize/Novizin
        "...dass der umstrittene Ego-Shooter Atomic Heart (jetzt kaufen / 53,99 € ) von den jeweiligen Stores ... entfernt wird."
        Da wirkt der automatisch gesetzte Werbelink doch etwas höhnisch.
      • Von Atratus Spiele-Novize/Novizin
        "...dass der umstrittene Ego-Shooter Atomic Heart (jetzt kaufen / 53,99 € ) von den jeweiligen Stores ... entfernt wird."
        Da wirkt der automatisch gesetzte Werbelink doch etwas höhnisch.
      • Von alex-fink Anwärter/in
        Sollten die nicht lieber mal ihr Land verteidigen, als der Welt Vorschriften zu machen?
        Die verdienen doch selber noch an russischem Gazprom-Gas, dass an uns weitergeleitet wird.
        Schade für die Bevölkerung.
      • Von Dai-shi Hobby-Spieler/in
        Zitat von masto-don
        die weltmeister des fordern ^.^
        Oh oh, Vorsicht. Ich habe letztens so etwas ähnliches gesagt und da ging so ein Spinner, den ich jetzt geblockt habe, mal so richtig steil ^^
      • Von Emke Spiele-Enthusiast/in
        Bringt viel das zu sagen, dann kaufen die Leute das Game erst Recht.

        Hat ja bei Hogwarts Legacy genauso funktioniert :D
      • Von MarcoKaribik Spiele-Novize/Novizin
        Eigentlich wollte ich bis zum Sale warten. Aber da ich keine Lust habe, dass das Spiel noch einkassiert wird werde ich es genau jetzt kaufen.
      Direkt zum Diskussionsende
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