15 Jahre Assassin's Creed: Die Evolution der Schleichspiel-Saga

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Special Olaf Bleich - Autor Benedikt Plass-Fleßenkämper - Autor Lukas Schmid - Brand / Editorial Director
15 Jahre Assassin's Creed: Die Evolution der Schleichspiel-Saga
Quelle: Ubisoft

15 Jahre Attacken mit versteckten Klingen, Adlersprüngen und Templerverschwörungen: Wir blicken zurück auf Ubisofts Assassin's Creed. Lest in unserem Report, wie die Serie Open-World-Spiele prägte - und was wir in Zukunft von ihr erwarten können.

Spiele mit einer gewaltigen, frei erkundbaren offenen Welt sind im Jahr 2022 an der Tagesordnung. Eine Open World gehört bei großen Produktionen fast schon zum guten Ton. Im Jahr 2007 feierte Ubisofts Assassin's Creed sein Seriendebüt, prägte damit das Genre und auch den Begriff der Ubisoft-Formel.

Assassin's Creed verbindet seit jeher ein historisches Setting mit einer Gegenwartsgeschichte, die den Konflikt zwischen Templern und Assassinen thematisiert. Im Kern der Spiele handelte es sich zunächst um Action-Stealth-Abenteuer, ehe Ubisoft mit Assassin's Creed Origins (2017) immer stärker ins Genre der Action-Rollenspiele übersiedelte und Elemente wie ein umfangreiches Charaktersystem und an Seltenheitsgrade gekoppelten Loot einband Im November 2022 feiert Assassin's Creed sein 15-jähriges Jubiläum. In dieser Zeit erlebte die Schleichspiel-Saga unglaubliche Höhen, aber auch desaströse Tiefen, die die Erfolgsgeschichte fast zu einem jähen Ende gebracht hätten. Grund genug, einmal genauer hinzuschauen: Was geschah eigentlich in den vergangenen 15 Jahren Assassin's Creed? Und wie sieht die Zukunft der Franchise aus?

07:44
Assassin's Creed Mirage: Die Serie könnte untergehen

Der Adler lernt das Fliegen

Die Geschichte von Assassin's Creed beginnt mit der Fertigstellung von Prince of Persia: The Sands of Time im Jahr 2003 und der Planung für einen möglichen Nachfolger. Doch während der Konzeptphase wurde Serienschöpfer Patrice Désilets und seinem Team klar, dass in den Parkour-Künsten des Prinzen mehr steckt als nur die Grundlage für lineare Umgebungsrätsel.

Mit der Hardware-Leistung von Xbox 360 und Playstation 3 war es schließlich möglich, das Freerunning mit einer Open World und einem Mix aus Action- und Stealth-Gameplay zu verknüpfen. Als Technik dahinter diente die AnvilNext-Grafik-Engine, die auch in den folgenden Teilen zum Einsatz kommen sollte.

Desmond Miles beäugt zum ersten Mal den Animus. Die Rahmenhandlung spielte in jedem Assassin’s Creed eine Rolle, wurde aber teils in Third- und teils in First-Person-Passagen umgesetzt.  Quelle: Moby Games Desmond Miles beäugt zum ersten Mal den Animus. Die Rahmenhandlung spielte in jedem Assassin’s Creed eine Rolle, wurde aber teils in Third- und teils in First-Person-Passagen umgesetzt. 

Was aber zeichnete bereits den ersten Teil von Assassin's Creed (2007) aus, sodass das Spiel deutlich aus der Masse hervorstach? Zum einen sicherlich die Story und die Aufbereitung realer Geschichte: Ubisoft bettete den Konflikt zwischen Templern und Assassinen in eine gegenwärtige Rahmenhandlung ein und verknüpfte diese durch Science-Fiction-Tropen mit historischen Schauplätzen wie etwa dem Heiligen Land zu Zeiten der Dritten Kreuzzüge im ersten Teil.

Auch wenn der Plot im Verlauf der 15 Jahre aufgeblasen wurde wie ein Luftballon, war der Ansatz faszinierend. Den gesamten Handlungsverlauf oder allein die Reise von Desmond Miles mit dem Animus zu rekapitulieren, würde aber den Umfang dieses Artikels mehr als sprengen. Da haben wir aber in absehbarer Zeit etwas für euch in der Mache ...

Einher damit ging auch die Konzeption der Assassinen und im ersten Teil die von Altaïr Ibn-La'Ahad und seiner Fähigkeiten. Als lautloser Killer greift er auf gleichermaßen coole wie innovative Methoden zurück. Da ist zunächst einmal die charakteristische Assassinen-Uniform mitsamt der Kapuze, die er sich mysteriös ins Gesicht zieht.

So funktioniert Social Stealth in Assassin’s Creed: Altaïr taucht inmitten der Mönche unter und kann sich so unbemerkt an den Wachen vorbeischleichen.  Quelle: Moby Games So funktioniert Social Stealth in Assassin’s Creed: Altaïr taucht inmitten der Mönche unter und kann sich so unbemerkt an den Wachen vorbeischleichen. 

Seine Waffe der Wahl ist die versteckte Klinge, die bei Bedarf hervorschnellt und Feinde lautlos ausschaltet. Zudem kreierte Ubisoft mit einigen Gameplay-Ideen einen enormen Wiedererkennungswert: "Social Stealth" lautet in diesem Fall das Zauberwort. Der weiß gewandete Meuchelmörder besitzt eigene Taktiken zur Tarnung und taucht etwa in Menschenmassen unter. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem das Belauschen von Gesprächen und auch Taschendiebstahl.

Sie unterstreichen Altaïrs Leisetreterei und das Szenario. Der Assassine erklimmt zudem Türme und schaltet so Teile der Karte frei. Das für sich stehend klingt langweilig.

Doch nach dem sogenannten "Synchronisieren" stürzt sich der Assassine todesmutig mit dem Schicksalssprung in die Tiefe und landet in Heuhaufen.

Assassin's Creed stellt die Dreidimensionalität der Städte in den Mittelpunkt und machte diese zu einem Werkzeug innerhalb der Missionen. Assassin's Creed war spielerisch sicherlich nicht perfekt, aber in seiner Inszenierung derart beeindruckend und anders, dass die Spieleserie auf Anhieb faszinierte. Das Spiel verkaufte sich innerhalb der ersten zwei Jahre über acht Millionen Mal.

Ungewöhnlicher Einstieg: In Assassin’s Creed 2 erlebt ihr in den Anfangsminuten die Geburt von Ezio Auditore da Firenze.  Quelle: Moby Games Ungewöhnlicher Einstieg: In Assassin’s Creed 2 erlebt ihr in den Anfangsminuten die Geburt von Ezio Auditore da Firenze. 

Die Ezio-Trilogie

Logisch, dass Ubisoft auf diesem Erfolg aufbaute. Den zweiten Teil kündigte das Unternehmen am 26. November 2008 an. Assassin's Creed 2 (2009) nutzte die Technik des Vorgängers, verbesserte aber viele zuvor noch kritisierten Elemente wie beispielsweise das oft eintönige Questdesign und die Kämpfe. So war es diesmal möglich, von Gegnern fallen gelassene Waffen zu verwenden.

    • Kommentare (2)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Worrel Spiele-Guru
        Interessant.
        Ich finde Black Flag den bis dahin schlechtesten Teil der Reihe - hauptsächlich, weil der Protagonist mir komplett unsympatisch war und ja eigentlich nicht mal Assassine. Zudem ging mir die immer mit der gleichen Animation endenden Schiffskämpfe irgendwann auf den Zeiger.

        Unity konnte ich bisher nur anspielen, weil entweder mein Rechner zu schlecht ist oder ich mir irgendwas Performance fressendes installiert habe - da hat mir der Anfang aber recht gut gefallen.
      • Von Worrel Spiele-Guru
        Interessant.
        Ich finde Black Flag den bis dahin schlechtesten Teil der Reihe - hauptsächlich, weil der Protagonist mir komplett unsympatisch war und ja eigentlich nicht mal Assassine. Zudem ging mir die immer mit der gleichen Animation endenden Schiffskämpfe irgendwann auf den Zeiger.

        Unity konnte ich bisher nur anspielen, weil entweder mein Rechner zu schlecht ist oder ich mir irgendwas Performance fressendes installiert habe - da hat mir der Anfang aber recht gut gefallen.
      • Von AlBundyFan Hobby-Spieler/in
        und wieder kommt das im artikel angeblich nicht gemochte konzept der neueren spiele vor.....kapiert es endlich: die neuen AC-Spiele sind viel beliebter wie die alten und nur ein paar ewig gestrige fasseln überall davon, wie viel besser die spiele früher waren.

        außerdem machte man mit valhalla mitnichten einen schritt zurück - bei odyssey gab es die immens starken gegner die auftauchten, wenn man nicht geschickt im verborgenen vorging und eine wache nach der anderen umbrachte ohne gesehen zu werden.
        in valhalla gibt es die nciht mehr und man kann einfach überall reinrennen und halt einen nach dem anderen einfach frontal angreifen. weil es eh wurscht ist.

        deshalb ist odyssey auch das bessere spiel(zumindest für mich)
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