Das Titelbild des Films verspricht eine fabelhafte Szenerie.
Autor und Regisseur Ashutosh Gowariker wendet sich nach seinem Oscar-nominierten Epos Lagaan (2001) einem der größten Herrscher der Weltgeschichte zu, nämlich dem Mogulkaiser Jalaluddin Muhammad Akbar (1542-1605). Akbar der Große war mit der politisch aktiven Rajputen-Prinzessin Mariam-us-Samani verheiratet, deren Namen die britischen Kolonialherren fälschlicherweise als "Jodhaa Bai" verzeichneten. So kommt es, dass Gowarikers Film auf einem historischen Missverständnis basiert. Macht eigentlich nichts, denn ein Großteil dieser epischen Liebesgeschichte zwischen Akbar und "Jodhaa" ist ohnehin frei erfunden.
Jodhaa Akbar: Prachtvolle Kostüme erinnern an Tausend und Eine Nacht.
Der Film ist ein sinnliches Erlebnis, die erotische Spannung zwischen der unfassbar schönen Aishwarya Rai und Hauptdarsteller Hrithik Roshan - immer noch muskelbepackt nach seiner Rolle in Krrish - ist absolut spürbar. Die Ausstattung ist so opulent wie ein indisches Zehn-Gänge-Menü und die Sufi-inspirierte Musik von A.R. Rahman ein Ohrenschmaus. Enttäuschend ist allerdings, dass man nichts Neues über Akbar erfährt und der Film in einem kuriosen historischen Vakuum zu spielen scheint. Die Handlung verlässt so gut wie nie die Mauern des Herrscherpalasts und die wenigen Schlachtszenen sind enttäuschend inszeniert und leiden unter schlechten CGI-Effekten. Hinzu kommt, dass Roshan ein zu unerfahrener Schauspieler und als Akbar größtenteils unglaubwürdig ist. Jodhaa-Akbar hat nicht die Qualität, die man von Gowarikers Filmen gewohnt ist, bietet aber dennoch fast vier Stunden solide und bunte Bollywood-Unterhaltung.
