Matt Damon als Protagonist einer Robinsonade auf dem Roten Planeten.
Mark Watney (Matt Damon) ist eines von sechs Mitgliedern der dritten bemannten Marsmission Ares 3. Am sechsten Tag ihres Aufenthalts auf der Planeten-Oberfläche wird die Crew von einem heftigen Sandsturm überrascht. Commander Lewis (Jessica Chastain) ordnet die Notevakuierung der Astronauten an, da der Sturm ihre Landefähre zu zerstören droht. Watney wird dabei von einer Antenne durchbohrt, die den Computer seines Schutzanzuges zerstört. Daraufhin bricht die Übertragung seiner Biodaten ab. Seine Kollegen halten ihn für tot und treten umgehend den Rückflug Richtung Erde an. Dort hält NASA-Chef Sanders (Jeff Daniels) vor der versammelten Weltpresse bereits eine Trauerrede auf Watney, nicht ahnend, dass dieser überlebt hat. Doch da das fatale Mars-Unwetter sämtliche Kommunikationsinstrumente unbrauchbar gemacht hat, ist es Watney nicht möglich sich bemerkbar zu machen. Glück im Unglück: Die lebenswichtigen Systeme wie der Atmosphäreregler und die Wasseraufbereitungslage sind noch intakt, ebenso das Habitat der Mission, wo es Botaniker Watney gelingt mitgeführte Kartoffeln zu kultivieren. Dennoch reichen die Vorräte für maximal 900 Marstage aus. Auf der Erde hat man nach Auswertung von Satellitenbildern mittlerweile festgestellt, dass Watney noch am Leben sein muss. Fieberhaft wird an einer Rettungsmission gearbeitet, wie es sie in der Geschichte der NASA noch nicht gegeben hat…
Zuletzt Gravity und Interstellar und nun Der Marsianer – Hollywood hat das Weltraumdrama als Genre und den Astronauten als Helden (wieder)entdeckt. Um es gleich vorwegzunehmen – mit den beiden erstgenannten Meisterwerken kann es der neue Film von Ridley Scott (Alien, Gladiator) nicht aufnehmen, dafür mangelt es der Bestselleradaption nach einer Vorlage von Andy Weir, die in Fachkreisen für ihre wissenschaftliche Glaubwürdigkeit geschätzt wird, sowohl an philosophischer als auch an emotionaler Tiefe. Scotts Anspruch ist ein anderer. Seiner Inszenierung wohnt eine für seine Verhältnisse ungewöhnliche Leichtfüßigkeit bei. Von einem puristischen Survivaldrama à la Cast Away ist Der Marsianer (millionen)meilenweit entfernt, so hat Watney auch in seiner scheinbar hoffnungslosen Lage immer einen flotten Spruch auf den Lippen – und regt sich darüber auf, dass er sich ausschließlich mit der von seiner Vorgesetzten so geliebten Discomucke ablenken kann ("Sie hat den schlechtesten Musikgeschmack der Welt."). Ohnehin haben wir es mit keiner One-Man-Show von Damon zu tun – mit fortschreitendem Handlungsverlauf verlagert sich der Erzählfokus mehr und mehr auf das NASA-Team am Boden und deren immer wieder durch Rückschläge torpedierten Bemühungen den verlorenen Astronauten zurück zur Erde zu holen. Eine Armada an hervorragenden Nebendarstellern (von Jeff Daniels über 12-Years-a-Slave-Held Chiwetel Ejiofor, Kristen Wiig und Sean Bean bis hin zu den wunderbaren Entdeckungen Donald Glover und Mackenzie Davis) verleiht diesen Figuren, die ja nichts als reine Funktionsträger im Sinne der Geschichte sind, Charme und Profil. Der Marsianer ist geradliniges, visuell herausragendes 3D-Popcorn-Kino ohne große Überraschungen, das zwei Stunden lang einfach nur gut unterhält. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Außerdem beliebt bei PC-Games-Lesern
Kritik an "Der Marsianer" wegen falscher Rollenbesetzung von asiatischen Charakteren
0 MANAA äußert lautstark Kritik an "Der Marsianer", für das "Reinwaschen" von asiatischen Charakteren in der Romanfassung.
Der Marsianer - Rettet Mark Watney - Der Mars-Rover in der Featurette zum Kinofilm
0 Der Marisaner - Rettet Mark Watney startet am 8. Oktober 2015 in den deutschen Kinos - zur Einstimmung gibt's hier eine Featurette über den Mars-Rover.
Der Marsianer - Rettet Mark Watney - Featurette zeigt Überlebenskampf auf dem Mars
0 Ab heute, dem 8. Oktober 2015 startet Der Marsianer - Rettet Mark Watney im Kino. Mehr zu Überlebenskampf eines Astronauten auf dem Mars gibt's hier.(Autor: Christoph Ostermann)
