Nicht ganz in Bestform: Wim Wenders zeigt gefühlvolles Familiendrama, jedoch nicht ohne Mängel.
Eine Landstraße voller Schnee, schlechte Sicht und aus dem Nichts rast ein Kinderschlitten vor das Auto von Schriftsteller Tomas. Ein Junge überlebt, sein Bruder stirbt. Ein tragischer Unfall, an dem niemand Schuld trägt, aber sowohl Tomas als auch die Familie des Jungen müssen mit dem Vorfall leben. Jeder auf seine Weise.
Der Film zeigt nicht nur die direkten Folgen des Unglücks, sondern auch die Einflüsse im späteren Leben der Protagonisten. Dabei verfällt Regisseur Wim Wenders in keine Melodramatik, sondern erzählt ruhig die Geschehnisse. Leider schafft er es nicht bedacht und dennoch spannend zu erzählen, sondern verfällt immer wieder in langatmige und nichtssagende Szenen.
Trotz der sehr tollen Kameraarbeit und des passenden 3D-Einsatzes wird keine ausreichende Nähe zu den Charakteren zugelassen. So bleiben Motivationen und Gefühle der Figuren in vielen Fällen nicht nachvollziehbar, was die gefühlte Überlänge des Films nur unterstützt.
(Autor: Eileen Wegner)