Cronenbergs neuestes Werk gleicht einmal mehr einer menschlichen Versuchsanordnung, die fasziniert, aber auch abstößt.
Dass die Traumfabrik ganz schön albtraumhaft sein kann, weiß man seit Billy Wilders Boulevard der Dämmerung (1950) oder spätestens seit Mike Nichols' Grüße aus Hollywood (1990). Jetzt wirft auch Regisseur David Cronenberg einen Blick hinter die Kulissen seiner Zunft, und seine Nabelschau gerät noch gnadenloser als die seiner Vorgänger. Fast allen seiner Figuren sind zwei Eigenschaften gemein: Egoismus und Besessenheit. Aus dieser brisanten Mischung resultieren düstere Familiengeheimnisse, Wahnvorstellungen, Gewaltexzesse und jede Menge Neurosen. Für den Durchschnittszuschauer ist das wahrscheinlich von allem ein bisschen zu viel, Cronenberg-Fans kommen dagegen auf ihre Kosten. Allein schon wegen des klasse Casts – allen voran Julianne Moore und Mia Wasikowska – und weil es der Kultregisseur wieder einmal versteht, Abgründe aller Art bis in den hintersten Winkel auszuleuchten. Das ist gruselig und faszinierend, aber auch sehr kalt und klinisch. (Autor: Elke Eckert)