Review: Lucy

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Test Simon Lebek - Autor
Scarlett Johansson in "Lucy" (2014)
Quelle: Universal

Luc Besson meldet sich als Regisseur zurück und bietet mehr als einen rasanten Action-Thriller. Scarlett Johansson als gnadenlose Super-Frau.

Wissenschaftler sind der Auffassung, dass wir Menschen nur zehn Prozent der Leistung unseres Gehirns ausnutzen würden. Aber wozu wären wir Menschen dann fähig, wenn wir zwanzig, fünfzig oder siebzig Prozent unseres Gehirns nutzen könnten? Wären wir Übermenschen, wenn alle 86 Milliarden Nervenzellen unseres Gehirns zeitgleich aktiviert werden? Genau diese Fragen stellt sich der französische Filmemacher Luc Besson (Das fünfte Element, Léon – Der Profi) in seinem neuen Action-Thriller Lucy, der auch mit philosophischen Konzepten nicht geizt.

Super-Lucy
Nachdem er bei Filmreihen wie Transporter oder 96 Hours – Taken als Drehbuchautor und Produzent tätig war, saß Besson nun für Lucy wieder selbst auf dem Regiestuhl. Aber natürlich ist er auch hier für das Drehbuch verantwortlich, das eigentlich eine relativ simple Geschichte erzählt: Die junge Studentin Lucy (Scarlett Johansson) lebt in Taipei und wird durch ihren Freund in Drogengeschäfte verwickelt. Der brutale Gangsterboss Mr. Jang (Choi Min-sik, Oldboy) zwingt sie und andere "Freiwillige" dazu, eine neue Droge in ihren Körpern zu transportieren. Als die implantierten Beutel in Lucys Bauch platzen, erlaubt ihr das sogenannte CPH4, immer mehr Leistung ihres Gehirns zu nutzen. Dadurch entwickelt sie übernatürliche Fähigkeiten. Sie erlangt nicht nur volle Kontrolle über ihren eigenen Körper, sondern kann auch ihre Umwelt beeinflussen und hat Zugriff auf die Geheimnisse des Universums. Um herauszufinden, was mit ihr passiert, kontaktiert Lucy den Gehirn-Experten Professor Norman (Morgan Freeman). Doch bevor sie sich auf den Weg nach Paris machen kann, muss sie die anderen Kuriere stoppen. Dabei ist ihr Mr. Jang natürlich dicht auf den Fersen ...

Action und Philosophie
Nicht nur Lucy, sondern auch dem Zuschauer bietet der Professor quasi seine Hilfe an, indem er diesen mit vielen Infos über die Evolution und das Potenzial des menschlichen Gehirns versorgt. Das ist zwar höchst interessant und wurde filmisch gut gelöst, kann aber für jemanden, der nicht auf CPH4 ist, in diesen knappen 90 Minuten etwas zu viel sein. Dem Film hätte es also gutgetan, wenn er einem etwas mehr Zeit zum Verarbeiten gegeben hätte. Denn auch philosophische Fragen wie "Was ist der Sinn des Lebens?" und "Was kommt nach der Zeit?" werden thematisiert. Dabei bietet Lucy aber immerhin reichlich Ansatzpunkte und lässt noch lange nach dem Film über den Menschen und das Universum reflektieren. Und selbstverständlich gibt es auch die spektakulären Verfolgungsjagden und Schießereien, die von Besson gewohnt gekonnt inszeniert wurden. Dabei beeindruckt die visuelle Umsetzung von Lucys Fähigkeiten besonders. Doch auch die Figurenzeichnung ist gelungen und dank dieser sowie des grandiosen Schauspiels von Choi Min-sik wird dessen Bösewicht zu einer einschüchternden Bedrohung. Das Paket aus Action, Spannung und Philosophie kann also klar überzeugen. (Autor: Simon Lebek)

FAZIT / Der Action-Thriller, der auch einige Denkanstöße gibt, ist spektakulär, visuell stark und kurzweilig.

Lucy läuft am Donnerstag, 14. August, in unseren Kinos an.

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Wertung:

9 /10
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