Unknown Identity - Review/Kinokritik

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Das winterliche Berlin scheint nicht besonders gastfreundlich zu Amerikanern zu sein - Dr. Martin Harris muss es am eigenen Leib erfahren.
Quelle: Kinowelt

Ehrenwerter Neuzugang im Genre der Amnesie-Thriller. Berliner Schauplätze und eine sorgfältige Besetzung sorgen für Glaubwürdigkeit.

Das winterliche Berlin scheint nicht besonders gastfreundlich zu Amerikanern zu sein - Dr. Martin Harris muss es am eigenen Leib erfahren. Quelle: Kinowelt Das winterliche Berlin scheint nicht besonders gastfreundlich zu Amerikanern zu sein - Dr. Martin Harris muss es am eigenen Leib erfahren. Unknown– so heißt dieser Thriller im Original. Für das deutsche Publikum hängte man noch das Wörtchen Identity dran. Die "Identität" ist auch der Schlüssel zu diesem Thriller. Denn es ist gar nicht einmal so lange her, dass Killer einen Amerikaner mit Amnesie durch europäische Städte hetzten. Die Gemeinsamkeiten zwischen Jason Bourne und Dr. Martin Harris (Liam Neeson) zu detailreich zu erörtern, hieße indes zu viel über Unknown Identity zu verraten. Nur so viel: Die von dem Spanier Jaume Collet-Serra (Orphan – Das Waisenkind) inszenierte Hatz fügt sich nahtlos in die Riege von Verschwörungsthrillern ein, deren Inszenierung dank eines authentischen Großstadtmilieus besonderen Realismus gewinnt. Dem Regisseur und seinen Autoren Oliver Butcher und Steven Cornwell (nach einem Roman von Didier Van Cauwelaert) gelingt es, dem "Was bin ich"-Szenario dabei originelle Wendungen abzugewinnen: In dem Fall steht ein amerikanischer Arzt im Zentrum der Intrige, der samt Gattin zu einem Kongress nach Berlin reist – doch nach einem Autounfall von niemandem mehr erkannt wird. Auch nicht von seiner Frau, die prompt mit einem ganz anderen Dr. Harris liiert ist. Auf der Suche nach dem verlorenen Ego gerät er ins Fadenkreuz eines Mörderduos – und in gefährliche Situationen, die der Regisseur handwerklich versiert, wenn auch ohne die Raffinesse eines Actionvirtuosen aufbereitet.

Die wohl größte Attraktion des Films ist freilich der wunderbare Bruno Ganz als ehemaliger Stasi-Offizier und dessen stiller Show-down mit seinem US-Gegner. Als Helferin des Helden findet sich Diane Krüger, die als gestresst-abgebrühte Taxifahrerin überzeugender ist denn als Schöne vom Dienst. In der Kombination ergibt das sehr solides Entertainment – das für diejenigen noch eine Spur spektakulärer wirkt, bei denen die Erinnerung an die Bourne Identität schon verblasst ist.

(rüs)

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