Es ist kein Geheimnis, dass das Rollenspiel Starfield bei vielen Spielern eher für gemischte Gefühle sorgt. Mit diversen Ausreden versucht Bethesda jetzt, Kritiker umzustimmen.
Starfield zählte sicherlich zu den meist gehypten Spielen des Jahres. Dementsprechend überraschend war es, dass Bethesdas Blockbuster gemischte Gefühle bei vielen Fans auslösten. Aus neusten Berichten geht hervor, dass auch fast zwei Monate nach Release immer noch ein riesiges Team am Titel arbeitet. Darunter befinden sich scheinbar auch einige Kundendienst-Mitarbeiter.
Der Bethesda-Support ist bekannt für unkonventionelle Ansätze, so forderten sie zeitweise ein 500-Worte-langes Essay von Cheatern in Fallout 76, wenn sie entbannt werden wollten. Jetzt hat das Unternehmen damit begonnen, mit Kritikern auf Steam zu diskutieren, die Starfield (jetzt kaufen 59,99 € / 62,99 € ) als "langweilig" bezeichnen und negativ bewerten.
Starfield: Generische Geschichte, langweiliges Gameplay?
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels besitzt Starfield über 80.000 Bewertungen auf Steam, von denen lediglich 69 Prozent positiv ausfallen. Betrachtet man den zeitlichen Verlauf fällt jedoch auf, dass im Vergleich zum Launch im September, mittlerweile deutlich mehr positive als negative Rezensionen verteilt werden.
Doch anscheinend reicht das Bethesda immer noch nicht und auch die letzten Kritiker sollen davon überzeugt werden, dass Starfield ein tolles Rollenspiel ist.
Für einen Nutzer, der die Geschichte als "generisch" und das Gameplay als "langweilig" bezeichnet hatte, haben die Entwickler eine klare Antwort. Dabei hat der Nutzer sogar 76 Spielstunden mit dem Weltraum-Titel verbracht.
"Du kannst fliegen, du kannst schießen, du kannst [Erze] abbauen, du kannst plündern", beginnt der Kundendienst. "Starfield ist ein RPG mit hunderten Stunden an Quests [...] Es gibt so viele Schichten in Starfield, dass du selbst nach hundert Stunden Dinge herausfinden kannst, von denen du nicht wusstest, dass sie möglich waren".
Nachdem man weitere Features von Starfield erläutert hat, schlägt Bethesda vor, er solle doch einfach mal einen neuen Charakter mit anderen Skills und einem neuen Hintergrund erstellen. Das fühle sich dann an, als würde man ein "komplett anderes Spiel" zocken.
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Solche Aussagen sind keineswegs Einzelfälle, am 9. November hat ein anderer Entwickler auf eine negative Review reagiert und die Ladebildschirme verteidigt.
"Klar es gibt Ladebildschirme während Schnellreisen, aber bedenke doch mal wie viel Daten für dieses umfangreiche Gameplay benötigt werden, dass prozedural generiert ist und in unter 3 Sekunden lädt. Wir glauben, dass dieser Kompromiss unsere Spieler nicht daran hindern wird, sich in der Welt zu verlieren, die wir erschaffen haben."
Bei den Fans kommen diese Ausreden jedenfalls nicht gut an. Ganz im Gegenteil sind viele noch viel mehr über den Entwickler verärgert. Manche finden sogar, die Antworten von Bethesda lesen sich wie ein KI-Text. Dabei ist nicht genau klar, welche Absicht Bethesda mit dieser Taktik verfolgt und ob sie auch in Zukunft weiter öffentlich auf negative Reviews eingehen werden.
Für Dich war Fallout 4 halt ziemlich schwach, Rattlesnake und ich haben es geliebt. Also Punkt für die Entwickler, sie haben den Nerv von manchen Menschen getroffen. In meinem Augen liegt der Fehler nicht bei den Entwicklern, sondern in unseren Erwartungshaltungen und denen der Investoren.
Für mich muss kein Spiel ein Überflieger, einzigartig oder phänomenal sein - das alles erfüllt schon meine Familie. :-DIch will gut unterhalten und vom oft genug stressigen Alltag abgelenkt werden. Das reicht mir vollkommen und vor allem ist ein halbwegs gutes Spiel noch immer die billigste Ablenkung vom Alltag. Selbst wenn ich "nur" 30 Stunden damit beschäftigt bin, sind das 2 € pro Stunde, die mich das gekostet hat. Da ist Kneipe, Theater, Kino o.ä. weit teurer und insofern alles gut.
edit:
Zur Sache an sich finde ich es zumindest befremdlich, dass jetzt Nutzerreviews kommentiert werden. Ich verstehe, wenn die Entwickler ihre Arbeit verteidigen möchten, zumal sicher viele Spieler Probleme haben ihre fehlende Spielfreude eloquent und stichhaltig zu begründen (es ist manchmal gar nicht so leicht zu verstehen und zu formulieren, warum einem etwas nicht gefällt). Aber das Vorgehen scheint mir dann doch sehr ungewöhnlich.
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Fairerweise muss ich sagen, dass auch die Nostalgiebrille und wachsender Zynismus der Industrie gegenüber eine Rolle spielen.