R.E.D. - Älter, härter, besser (Kinokritik / Review)

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Test Tim Sünderhauf - Registrierte Benutzer
R.E.D. - Älter, härter, besser (2)
Quelle: Concorde

'Retired, Extremely Dangerous': Der deutsche Regisseur Robert Schwantke hat eine ganze Reihe bekannter Altstars für diese überzeugende Action-Oper gewinnen können.

Sie sind noch vom alten Schrot und Korn, und sie einfach in Rente zu schicken, war vielleicht keine gute Idee. Ganz sicher aber eine besonders schlechte Idee war, Attentäter auf sie anzusetzen!

Nimmermüde Ex-Profis
Ex-CIA-Agent Frank Moses (Bruce Willis) und seine früheren Kollegen waren überall auf der Welt im Einsatz, haben für ihr Land geblutet und so ziemlich jeden schmutzigen Job erledigt, den es zu erledigen gab. Nun hockt Frank als Spion außer Dienst allein in einer öden Vorortsiedlung und dreht Däumchen. Das einzige Highlight in seinem eintönigen Tagesablauf sind für ihn die Telefonate mit der kleinen Angestellten Sarah (Mary-Louise Parker). Bis eines Nachts ein Killerkommando in sein Domizil eindringt. Moses verlässt das Haus ohne Schramme – was man von den sechs Eindringlingen nicht behaupten kann.
Doch wer mag es auf den Ex-Profi abgesehen haben? Mit Sarah im Schlepptau klappert Frank die Partner – und Gegner – von gestern ab: den im Seniorenheim Altherrenwitzen frönenden Denker Joe (Morgan Freeman), den in den Sümpfen hausenden, schießwütigen Paranoiker Marvin (John Malkovich), die ehemalige MI6-Agentin und Waffenexpertin Victoria (Helen Mirren) und sogar Ivan (Brian Cox), den russischen Top-Spion vom früheren KGB. Und während der eiskalte CIA-Killer Cooper (Karl Urban) noch auf Franks überaschend flinken Fersen zu bleiben versucht, dreht das Grüppchen nimmermüder Ex-Profis den Spieß einfach um – und bricht in das Hauptquartier der Agency ein.

James Bond trifft Golden Girls
R.E.D., das steht für „Retired, extremely dangerous“ („im Ruhestand, extrem gefährlich“), ein speziell für Frank Moses und Konsorten vergebenes Prädikat – wie Akten-Schubser Henry (gespielt von Film-Ikone Ernest Borgnine) jedem seiner raren Gäste im CIA-Hochsicherheitstrakt bereitwillig erklärt. So manch junger Hüpfer darf in dieser Agentenkomödie dann auch feststellen, dass die vermeintlichen alten Säcke in diesem Spiel zwar diverse Falten im Gesicht dazugewonnen, von ihrem Können aber nichts eingebüßt haben. Das gilt auch für die Besetzung des auf einer Comic-Reihe basierenden Actioners: Mit Bruce Willis (55), Morgan Freeman (73), Helen Mirren (65), John Malkovich (56) und Brian Cox (64) versammelte sich eine Garde alter Hollywood-Haudegen vor der Kamera, die zudem durch Männer wie Richard Dreyfuss (62) und Ernest Borgnine (93!!!) in Nebenrollen wundervoll ergänzt wird. Ein Team von Silver Workers irgendwo zwischen James Bond und Golden Girls, das mit locker-frechem Humor und reichlich Selbstironie erneut zu den Wummen greift und der Jugend zeigt, wo der Hammer hängt. Mary-Louise Parker (mit 46 Jahren der junge Hüpfer in der wilden Truppe) sorgt daneben als einziges ohne Agenten-Hintergrund in die Affäre verstricktes Naivchen mit ihren fatalistischen Zwischenbemerkungen für das Heiterkeitstüpfelchen, das echte Wortwitz-Buddy-Komödien von platter 08/15-Hollywood-Comedy unterscheidet.

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Unterhaltsamer Zeitvertreib
Der deutsche Regisseur Robert Schwentke beweist nicht nur mit seiner Rollenbesetzung ein gutes Händchen, sondern zeigt auch, dass er die Klaviatur der guten, alten Actionkomödie perfekt beherrscht. Da fliegt jede Menge Blei, jagen Feuerschwaden in die Luft und steigt Bruce Willis in kult-verdächtiger Manier aus einem herumwirbelnden Auto aus. Wenn die rüstigen Haudegen ihre Treffer verteilen und dabei mit flotten Sprüchen um sich werfen, macht das Zusehen einfach Spaß. R.E.D., das steht in Wahrheit für „really entertaining diversion“ – echt unterhaltsamen Zeitvertreib.

Wertung zu

Wertung:

9 /10
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