Unaufgeregtes und beklemmendes Psycho-Drama über eine Mutter, die immer mehr den Bezug zur Realität verliert.
Nachdem der Vater des achtjährigen Anders gewalttätig geworden ist, zieht die alleinerziehende Mutter Anna mit ihrem Sohn in eine fremde Stadt und verschanzt sich mit ihm in ihrer neuen Wohnung. Um den Jungen jederzeit beschützen zu können, kauft sie ein Babyfon und stellt es in Anders' Zimmer auf. Eines Nachts dringen unheimliche Geräusche und Schreie aus dem Gerät und Anna wird klar, dass in ihrer Nachbarschaft etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die trist-grauen Farben des Films und die ruhige Erzählweise spiegeln den Gemütszustand der jungen Mutter wider, die in ständiger Angst um ihren Sohn lebt und sich von ihren Mitmenschen abkapselt. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Fantasie und Realität, bis die Situation schließlich eskaliert. Die Auflösung der Geschichte lässt sich recht früh erahnen, was dem Finale jedoch nichts von seinem Schrecken und seiner Intensität nimmt.
(Eva Keintzel)